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126 - Der Vampir vom roten Mond

126 - Der Vampir vom roten Mond

Titel: 126 - Der Vampir vom roten Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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ausgestorben. Kein Rauchfaden stieg in den Winterhimmel. Der Cro Magnon konnte nur hoffen, daß sich wenigstens ein paar von den Dorfbewohnern hatten retten können.
    Der Tag verging. Blutrot leuchtete wieder der Vampirmond. Unga sollte später erfahren, daß der Mond nicht auf der ganzen Erde riesengroß und rot zu sehen war, sondern nur in dem Bezirk, in dem Galahad und seine Vampire sich befanden.
    Die Vampirbrut wurde munter. Die Yogins mit den schwarzen Kutten, den Knochenzöpfen und den ins Gesicht tätowierten Halbmonden erschienen und auch die Novizen mit den Lendenschurzen. Vampirfledermäuse umgaukelten die Felsleiste.
    Im Dorf unten brannte kein Licht.
    Galahad trat aus seiner Höhle, mit blutverkrustetem, schwarzem Gewand. Er breitete die Arme aus, rief Beschwörungsformeln zum Blutmond hinauf.
    Vampire und Vampirfledermäuse flogen herbei, kamen von überallher. Deutlich sahen Unga, Reena und Don Chapman ihre schwarzen Silhouetten vor dem blutroten Mond und dem gestirnten Himmel.
    Nepal, dieser kleine Himalajastaat, war Galahad und seinen Vampiren ausgeliefert. In dem dünn besiedelten Land, in dem die wenigen Städte und Orte weit verstreut in der Himalajabergwelt lagen, war die Kunde von den Vampiren wahrscheinlich noch gar nicht bis in die Hauptstadt Katmandu vorgedrungen; und selbst wenn, konnten der König und der Staatsrat nicht mehr als eine Überprüfung anordnen. Die Luftwaffe von Nepal bestand aus einem halben Dutzend von Indien geschenkten oder mühsam abgestotterten Düsenjägern, die sich in den engen Hochtälern kaum einsetzen ließen. Und mit den veralteten Propellerflugzeugen war das Fliegen jetzt im tiefsten Winter in dieser Hochgebirgslage ein Problem. Zudem zogen die Vampire weiter, wenn sie ihr Blutmahl abgehalten hatten. Bis Konkretes nach Katmandu drang und vielleicht ein Hilferuf an Indien abging, den Haupthandelspartner Nepals, den großen Bruder, würde längst alles vorbei sein. In Tibet, das von den Rotchinesen annektiert war, hätte es anders ausgesehen. Aber auch dort konnten die Technik und normale Waffen, modern oder veraltet, nicht gegen die Kräfte der Schwarzen Magie siegen.
    „Wir fliegen weiter!" sagte Galahad. „Unga, in welche Richtung müssen wir uns wenden?"
    „Die zeige ich dir, wenn du mir aus der Vogelperspektive erklärst, wo wir uns genau befinden. Aber zuerst brauchen wir Wasser, Galahad."
    Ein eiskalter Wind wehte. Galahad war ungeduldig. Er wollte weiter.
    „Ihr werdet es aushalten können, bis wir euch absetzen. Dann bekommt ihr Wasser und alles, was ihr braucht."
    Unga überlegte kurz und nickte dann. Er, Reena und Don Chapman hatten reichlich von ihren Vorräten gegessen.
    „Gut, Galahad. Wir wollen fliegen. In der Luft brauche ich wenigstens euern Blutgestank nicht zu riechen."
    Unga holte die Gepäckstücke aus der Höhle. Reena war diesmal gefaßter, als Galahad und die anderen Vampire sich in riesige Fledermäuse verwandelten. Der Vampirkönig packte Unga, der wieder Don Chapman unter seinem Mantel trug. Don hatte sich unter Ungas Mantel eine Sitzschaukel angefertigt, so daß er es bequemer hatte. Der Vampir, der nach Galahad der größte war, packte Reena, die die Augen schloß.
    Der Vampirkönig stieg hoch hinauf, dann erklärte er Unga die genaue Position.
    Don Chapman staunte nicht schlecht, als er merkte, daß Unga genaue geographische Kenntnisse von der Himalajaregion hatte. Er gab Galahad die Richtung an und konnte ihm sogar das Bergmassiv nennen, bei dem der Flug in dieser Nacht enden sollte.
    „Ich bin einverstanden", grollte der gigantische Vampir und bewegte leicht seine Hautschwingen mit der Spannweite von zehn Metern. „Jetzt wollen wir uns beeilen."
    „Hinter dem Bergmassiv, bei dem wir den Tag verbringen, liegt das Hochtal von Katmandu", erklärte Unga Don Chapman. Dann sprach er nochmals Galahad an, der sich nun tiefer sinken ließ. „Eines will ich noch wissen, Vampirkönig. Werden eure Opfer gleichfalls zu Vampiren wie ihr?"
    „Nein", antwortete Galahad, „Müßten wir uns sonst die Mühe mit dem Ritual machen, das du in Blobzang beobachtet hast? Nur wenige Auserwählte sind würdig, zu Vampiren gleich mir zu werden."
    Es wurde nichts mehr geredet. Der Flug über die Himalajaberge begann; den höchsten Massiven wichen die Vampire und Vampirfledermäuse aus; sie umflogen sie.
    Unga und auch Don Chapman, der gelegentlich unter dem Wolfsfellmantel des Cro Magnon hervorspähte, bot sich eine großartige Landschaft. Die Nacht

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