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126 - Luziferas Horror-Maske

126 - Luziferas Horror-Maske

Titel: 126 - Luziferas Horror-Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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wie ihn der andere auf die Schulter
lud. Er war zu schwach. Widerstand zu leisten und die Furcht, dass der Gegner
dann endgültig Schluss mit ihm machen würde, steckte tief ihn ihm. So verhielt
er sich weiterhin ruhig.
    Er wurde aus dem Haus geschleppt. Die Gestalt
ging um die Finca herum. Im Hof hinter dem Hauptgebäude lagen viele Steine
herum, und ein Brunnen befand sich dort. Rickert blinzelte und versuchte die
Schleier vor seinen Augen zu vertreiben, um besser sehen zu können. Leicht zog
er durch den weit geöffneten Mund die Luft ein, atmete aber nicht sehr tief, um
den Widersacher nicht durch das Ausdehnen seines Zwerchfells auf seinen wahren
Zustand aufmerksam zu machen. Der Würger, dem offensichtlich die Hausherrin und
auch sein Freund Mendeler zum Opfer gefallen waren, beabsichtigte ihn womöglich
dorthin zu bringen, wo er seine anderen Opfer bereits deponiert hatte. Auf
diese Weise erfuhr Rickert - wie er hoffte - auch gleich etwas über dieses
Versteck. Dort würde er sich so lange ruhig verhalten, bis die Luft rein war.
Wohin er wirklich gebracht wurde, konnte er nicht sehen, weil sein Kopfüber der
Schulter nach unten hing und er Richtung Wohnhaus blickte.
    Das Ziel der Gestalt mit der Horror-Maske war
der alte, gemauerte Brunnen, dessen Rand an vielen Stellen eingebrochen war. An
dem hölzernen Gestell hing ein rostiges Rad über das ein Tau geführt war.
Dieses Tau war in den Brunnen gelassen, und ein verbeulter alter Blecheimer
hing am anderen Ende, das etwa die Brunnentiefe zur Hälfte auslotete. Von allem
wusste Martin Rickert noch nichts. Und als er merkte, was sein Gegner mit ihm
vorhatte, war es schon zu spät. Der Träger beugte sich nach vorn und kippte
seine Last über die Schulter. Er warf Martin Rickert in den Brunnenschacht!
     
    ●
     
    X-RAY-3 stolperte, obwohl der Boden keine
Unebenheit aufwies. Wie Iwan Kunaritschew am Vormittag, so bekam er jetzt die
eigenartige Kraft zu spüren, die dieser Lichtung innewohnte. Er hatte das
Gefühl, von unsichtbaren Händen in die Knie gezwungen zu werden. Mit einem
Hechtsprung warf er sich geistesgegenwärtig nach vorn und konnte dadurch den
Sturz verhindern. In dem Moment, als ihm dieses Manöver gelang, gab die
Gestalt, die Iwan mit harter Hand aus dem Gebüsch zog, einen schrillen
Aufschrei von sich.
    „Was für einen Fisch haben wir denn da an der
Angel?“, fragte der Russe mit dröhnender Stimme. „Mit Ihnen hab ich am
wenigsten gerechnet...“
    Der Mann, der im Zugriff des muskulösen
Russen zappelte, war niemand anders als - Polizeihauptwachtmeister Franzen.
    Larry Brent taumelte geradewegs auf ihn zu.
„Wie kommen Sie denn hierher?“, fragte er überrascht, während sein Blick über
das fahle, vertrocknet wirkende Gras schweifte, auf dem er beinahe zu Fall
gekommen wäre. Der kreisrunde Fleck schien entweder von Erdstrahlen oder einem
besonders massiv wirkenden Erdmagnetismus heimgesucht zu werden.
    „Ich glaube, ich bin Ihnen eine Erklärung
schuldig“, sagte der kräftige Polizist kleinlaut. Er trug keine Uniform und war
in Zivil hier. Diese Kleidung bestand aus einer blauen Bordhose und einer
dunkelblauen Windjacke. In der Dunkelheit hob er sich kaum vom Hintergrund ab.
„Ich war neugierig, das müssen Sie verstehen. Nach dem, was ich erlebte, und
als ich erkannte, dass Sie heute Nacht hier tätig werden wollten, hat mich
nichts mehr gehalten. Ich wollte einfach dabei sein ... Meine Vorgesetzten
wissen nichts von meiner Anwesenheit. Wenn sie’s erfuhren, gäb’s Ärger. Ich
möchte Sie bitten, dicht zu halten. Dass Sie Augen wie ein Luchs haben“, wandte
er sich abschließend an Kunaritschew, „konnte ich schließlich nicht wissen.
Klammheimlich, wie ich hierher gekommen war, wollte ich auch wieder
verschwinden.“
    „Wir haben nichts gesehen, Towarischtsch“.
erwiderte X-RAY-7. „Aber Sie sind getrampelt wie ein Elefant. Das hätte selbst
meine schwerhörige Großmutter gehört.“
    Franzen musste wegen dieses Vergleiches
grinsen und war sich im Augenblick sicher, dass die beiden Männer verschwiegen
blieben und ihn nicht verpfeifen würden. Die beiden waren in Ordnung. Brent und
Kunaritschew zeigten Verständnis für Franzen und wollten sich daran machen, die
runde Lichtung mit Stöcken abzutasten, um herauszufinden, auf welche Stellen
sich die mysteriösen magnetischen Felder besonders stark auswirkten. Aber dazu
kamen sie nicht. Ein Zwischenfall, der wieder durch Karl-Friedrich Franzen
ausgelöst wurde, hielt sie

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