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126 - Luziferas Horror-Maske

126 - Luziferas Horror-Maske

Titel: 126 - Luziferas Horror-Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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wollte ich mir und euch ersparen.“
    „Du hast nie über diese Dinge gesprochen,
Mutter“, sagte Erhard Schelcher verwirrt und sah die kleine, schmale Frau an,
die rätselhaft lächelte. Es schien, als betrachte er sie in all den Jahren zum
ersten Mal.
    „Es gab keinen Grund dafür, Erhard. Auch als
ich mit den beiden Fremden sprach, bin ich absichtlich nicht ganz aus mir
herausgegangen. Ich wollte nicht unnötig etwas aufrühren, aber offenbar laufen
jetzt die Dinge, vor denen mein Vater mich immer gewarnt hat. automatisch ab.“
    Erhard Schelchers Neugier war erwacht. Er gab
Frau und Tochter einen Wink, dass sie schon mal anfangen sollten, die
Gutschein-Ansichtskarten des Forellen-Paradieses abzustempeln und zu
beschriften. Helena Schelchers Verhalten in dieser Minute war so eigenartig,
dass ihr Sohn nicht umhin konnte, nachzuhaken.
    „Ich finde es gut, dass wir hier heute Nacht
Weggehen ... Ich glaube, dass der Geist der Hexe und ihres Jägers sich wieder bemerkbar
machen“, meinte die Seniorin.
    „Unsinn, Mutter, so etwas gibt es nicht.“
    „Mhm, so etwas also gibt es nicht... Und wie
erklärst du dir all das Merkwürdige, das wir seit einigen Wochen erleben? Wie
erklärst du dir Evelyns Schrei heute Nachmittag und ihren furchtbaren Traum?
Wie den mysteriösen Tod des Polizisten? Da geht etwas Großes und Grauenvolles
vor, Erhard! Luzifera, wie man die Frau nannte, die seinerzeit angeblich
Buhlerin des Satans war, lebt noch immer! Sie hat nur geschlafen ... sie sorgt auch
weiterhin dafür, dass Menschen in eigenartige Situationen geraten, dass
schlimme Träume Angst verbreiten, dass Tod und Verderben umgehen. Ihr wahres
Gesicht hat keiner gesehen. Sie trug es stets unter einer hölzernen Maske, wie
man sich erzählte. Und jetzt sind wir wieder an jenem Punkt angelangt, an dem
ich mich vorhin unterbrach. Ich sprach von meiner Schwester Kathy ... Sie
wollte immer alles genau wissen. Und trotz des väterlichen Verbotes, jemals
wieder in die Schlucht zu gehen, was damals besonders gefährlich war, wie
jedermann glaubte, schlich sie nachts aus dem Haus und hinunter in die
stockfinstere Schlucht. Es war eine kalte, regnerische Nacht. Ich konnte nicht
schlafen, war voller Unruhe und hatte Kathys Verschwinden natürlich bemerkt.
Ich stand fröstelnd am Fenster und starrte in die Dunkelheit. Ich verpfiff
Kathy nicht. Ich war ja selbst neugierig und wollte wissen, was sie an neuen
Entdeckungen von unten mitbrächte. Sie blieb zwei volle Stunden. Als sie ins
Zimmer zurückkehrte, war sie völlig durchnässt und ihr schlugen vor Kälte die
Zähne aufeinander. Ich sprach Kathy an und flüsterte ihr zu, dass ich alles
wüsste, dass ich sie jedoch nicht verraten würde. Was sie gesehen hatte, wollte
ich wissen. Sie rollte sich in ihre Bettdecke und forderte mich auf, wieder
schlafen zu gehen. Sie würde mir später alles erzählen. Aber dazu ist es nie
gekommen.
    Am nächsten Tag war Kathy erkältet, eine
Woche später lag sie mit hohem Fieber im Bett. Lungenentzündung. Wir bangten um
ihr Leben. Jeden Tag kam der Arzt, um nach ihr zu sehen. Kathy röchelte
furchtbar, wurde immer blasser und dünner. Dann kam die Krise. Kathy überstand
die schwere Krankheit, erholte sich aber nicht mehr recht davon und war danach
sehr anfällig, blass und immer kränklich. Vater zog neue Ärzte zu Rate, wenn er
hörte, dass es etwas gäbe, das Kathy helfen könnte. Sie hatte nach der
Krankheit schwache Lungen, und ein Erholungsaufenthalt nach dem anderen schloss
sich an. Das brachte auch nicht viel. Sie musste dorthin, wo das Klima besonders
mild und sonnig war. Von Spanien war die Rede. Ein Reisender, den Vater bei
seinen Geschäften kennenlernte, erklärte sich bereit, Kathy mitzunehmen. Er
würde auf eine Insel fahren, er kenne dort eine Familie, bei der Kathy wohnen
könnte ... Ich glaube, es war Mallorca, wohin die Reise ging.“
    „Davon, Mutter, habe ich bis zum heutigen Tag
nichts gewusst“, bemerkte Erhard Schelcher erstaunt. „Wir müssen uns unbedingt
nochmal eingehend darüber unterhalten ... Aber jetzt muss ich mich um die Gäste
kümmern. Es fällt mir schwer, die Leute wegzuschicken. Verdammt nochmal, ich
weiß nicht, was ich eigentlich tun soll, ob es richtig ist, was ich da tue ...“
    „Es ist richtig, mein Sohn. Tu, was du tun
musst. Und dann lass uns gehen. Wo ein Mensch verbrennt, kann es auch mit
mehreren passieren. Ich spüre, dass in dieser Nacht noch etwas Schlimmes
geschehen wird!“
    Erhard Schelcher

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