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126 - Luziferas Horror-Maske

126 - Luziferas Horror-Maske

Titel: 126 - Luziferas Horror-Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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davon ab.
    Franzen gab plötzlich ein grauenvoll
anzuhörendes Röcheln von sich. Brent und Kunaritschew, die den Mann einige
Sekunden aus den Augen gelassen hatten, wirbelten sofort herum. Aus Franzens Mund, Nase und Ohren drangen Rauchwolken, die sich
rasch verdichteten. Der Mann schlug um sich und führte einen wahren Eiertanz
auf. Larry und Iwan sprangen auf den Unglücklichen zu, der nicht wusste, wie
ihm geschah - und der blitzartig in hellen Flammen stand, als wäre er mit
Benzin übergossen und dann angezündet worden. Die beiden Freunde rissen den in
Flammen Stehenden zu Boden, wälzten ihn im kühlen Gras und versuchten die am
Körper leckenden Flammen mit ihren Jacken zu ersticken.
    Das ging nicht! Franzens Kleider brannten
nicht - nur sein Körper. Das war kein normales Feuer, aber seine schrecklichen
Auswirkungen waren nicht minder verheerend. Die Haare schmorten ihm vom Kopf, die Haut wurde rußschwarz. Karl-Friedrich
Franzen verbrannte von innen heraus, ohne dass Larry Brent und Iwan
Kunaritschew etwas für den Unglücklichen tun konnten.
    Betroffen standen die beiden PSA-Agenten vor
der Leiche. Vertraut mit der Welt des Geheimnisvollen und Unheimlichen war das,
was sie eben erlebt hatten, doch schockierend für sie. Das Feuer, von innen
heraus gekommen, hatte nur die organische Substanz erfasst. Franzens Kleider
waren nicht in Mitleidenschaft gezogen worden. Nicht der winzigste Brandfleck
war daran zu erkennen. Ein solches Geschehen war den beiden Freunden nicht
unbekannt. Wo okkulte und magische Einflüsse vorherrschten, kam es zu
haarsträubenden Dingen.
    Während Iwan ins Haus zurücklief, um eine
Decke für die verkohlte Leiche zu holen, aktivierte X-RAY-3 seinen PSA-Ring und
informierte die Zentrale in New York. Über den PSA-eigenen Satelliten wurde der
Bericht in der gleichen Minute auf der anderen Seite des Atlantiks empfangen
und sofort von den Computern verarbeitet.
    Im Wohnhaus, in dem sich auch das Lokal
befand, herrschte reger Betrieb. Zahlreiche Gäste saßen an den Tischen, kaum
noch ein Platz war zu bekommen, und die Bedienungen hatten alle Hände voll zu
tun. Die Unsicherheit, die nach dem schockierenden Vorfall entstanden war, behagte weder Larry noch Iwan. Der Russe zog den Wirt ins Vertrauen und
unterbreitete ihm den Vorschlag, das Gasthaus heute früher als sonst zu
schließen.
    Erhard Schelcher, ein kräftiger Mann mit
Schnauzer und lockigem Haar, nahm die Bitte Iwans zunächst nicht ernst. „Machen
sich die Geister wieder bemerkbar?“, fragte er grinsend. „Umso besser - dann
haben die Leute hier gratis eine Extravorstellung.“
    „Was ich ihnen nicht empfehlen würde,
Towarischtsch“, entgegnete Iwan Kunaritschew scharf. „Es kann Tote dabei geben.
Und das werden Sie doch wohl nicht verantworten wollen.“
    „Tote? Nun machen Sie nicht die Menschheit
verrückt, mein Lieber ... keine Panikmache. So was zieht bei mir nicht... Was
Sie von mir verlangen, ist geradezu geschäftsschädigend.“
    „Ich denke eher, es ist das Gegenteil,
Towarischtsch Ich helfe Ihnen, das Leben Ihrer Gäste zu bewahren, verstehen
Sie. Deshalb sind wir hier.“ „Bisher ist durch das Auftreten gewisser
merkwürdiger Ereignisse, die ich keineswegs leugne, noch niemand zu Schaden
gekommen. Das wurde Ihnen auch durch die Polizei bestätigt. Die Vorgänge bisher
sind zwar mit Unannehmlichkeiten verbunden, auch das streite ich nicht ab,
jedoch direkte Gefahr für Leib und Leben bestand nicht.“
    „Das galt bis vor wenigen Minuten. Es gibt
einen Toten, Towarischtsch“, sagte Kunaritschew zu Erhard Schelcher. „Am besten
ist es, Sie kommen mit und sehen ihn sich an. Vielleicht begreifen Sie dann,
worum es uns geht. Keinem von uns ist gedient, wenn Ihr Haus in dieser Nacht zu
einem Leichenschauhaus wird... Die Gefahr zeigt steigende Tendenz. Wir wissen
nicht, was uns erwartet und was wir eigentlich bekämpfen. Wir tappen nach wie
vor im Dunkeln, und das macht das Ganze so schwierig.“
    Erhard Schelcher glaubte noch immer, dass der
andere übertrieb. X-RAY-7 nahm ihn mit in die Schlucht. Als der
Gasthausbesitzer den toten Polizisten sah, wurde er leichenblass. „Aber - so
etwas gibt es doch nicht!“, entfuhr es ihm.
    „Leider doch“, antwortete Larry Brent mit
belegter Stimme. „Sie sehen es mit eigenen Augen. Manchmal werden Alpträume
auch im Leben wahr.“ Erhard Schelchers Selbstsicherheit war geschmolzen wie der
letzte Schnee unter den ersten Sonnenstrahlen. „Aber ... was soll ich

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