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126 - Luziferas Horror-Maske

126 - Luziferas Horror-Maske

Titel: 126 - Luziferas Horror-Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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die Wand genagelt, Werkzeuge, alt und abgegriffen gab’s zu sehen
und viele kleine Bilder, einzeln dargestellte Personen auf vergilbten Fotos.
Auch aus Büchern gerissene Seiten waren mit Nadeln oder Reißzwecken an die Wand
geheftet. Aufgelockert war das Ganze durch die großen Bilder mit den schweren
massiven Rahmen. Die Motive zeigten hauptsächlich spanische Landschaften.
    Martin Rickert musste sich im Stillen
gestehen, dass er einigermaßen verwirrt war, dass er diese eigenartige Sammlung
nicht verstand. Zeit, um sich weiter Gedanken über das Seltsame zu machen,
blieb ihm nicht mehr. Er war so auf die gesammelten Gegenstände konzentriert,
dass ihm die Annäherung der Gestalt entgangen war, und spürte plötzlich: da ist
jemand. Es steht jemand hinter dir!
    Beinahe körperlich fühlte der Deutsche die
auf ihn gerichteten Blicke. Martin Rickert wirbelte herum. Er starrte in ein
furchtbares Gesicht. Der Anblick war so grauenhaft, dass ihm der Atem stockte
und sein Blut zu gefrieren schien. Vor ihm nahm eine furchteinflößende Fratze
sein ganzes Blickfeld ein. Das grauenerregende Antlitz war fahl und bestand aus
übergroßen, runden Augen, einer flachen Nase und einem riesigen, weit
aufgerissenen Maul, in dem spitze Zähne wie Dolche zu sehen waren. Das Antlitz,
dreimal so groß wie ein normaler menschlicher Kopf erinnerte ihn entfernt an
eine bizarre Hexen- oder Teufelsmaske, wie sie bei der alemannischen Fastnacht
Verwendung fand.
    Es war eine Maske, denn die Züge blieben
starr. Aber die Gestalt, die sie trug und deren Umrisse er nicht erkennen konnte,
weil sie einen dunkelroten Umgang trug, bewegte sich umso flinker. Rickert
wurde völlig überrumpelt. Zwei kräftige Hände schlossen sich um seinen Hals.
Der Mann taumelte zurück, riss die Arme nach vorn und drückte die Hand mit der
brennenden Kerze seinem unheimlichen Widersacher mitten ins Gesicht. Spätestens
in diesem Moment erhielt Martin Rickert den schlüssigen Beweis dafür, dass es
sich wirklich um eine hölzerne Maske handelte. Der Angreifer zuckte nicht
zusammen, gab keinen Aufschrei von sich und empfand keinen Schmerz. Die
Kerzenflamme leckte flüchtig über die Maske, hinterließ einen schwarzen Punkt
und erlosch. Rickert kämpfte um sein Leben. Er ließ die Kerze fallen, um die
Hände frei zu bekommen. Die Hände des Würgers lagen wie Stahlklammem um seinen
Hals. Der Druck war ungeheuerlich und vor Rickerts Augen legten sich Schleier.
Er schlug zweimal mit aller Kraft auf die Unterarme der ihn würgenden Gestalt.
Als das nichts nützte, versuchte er es anders. Er schob seinen Daumen unter die
festschließenden Hände und wendete seine ganze Kraft auf, um die Würgefinger
zurückzuklappen. Aber auch damit erreichte er nichts. Die Luft wurde ihm knapp, er hatte den Mund weit aufgerissen, ohne jedoch
einen einzigen Atemzug in seine Lungen zu bekommen. Vor seinen Augen wurde es
schwarz, der Druck auf seine Lungen so groß, dass er meinte, im nächsten
Augenblick würde sein Brustkasten zerspringen, ln seiner Todesangst und der
zunehmenden Schwäche zwang er sich zu einer übermenschlichen Anstrengung.
    Klaren Kopf behalten, hämmerte es in ihm. Du
musst den ändern täuschen! Wenn er merkt, dass er sein Ziel erreicht hat, wird
er vielleicht loslassen - und dann hast du noch eine Chance
...
    Ein Ruck lief durch Rickerts Körper. Er
krallte seine Finger in den Oberarm des Würgers und ließ die Hände dann langsam
daran herunterrutschen. Gleichzeitig ließ er sich wie ein nasser Sack fallen,
während er die ganze Zeit noch verzweifelt dagegen angekämpft hatte, auf keinen
Fall den Boden unter den Füßen zu verlieren.
    Der Würger ließ los. Martin Rickert sank in
sich zusammen. Sein Hals schmerzte, er war benommen, und seine Lungen
verlangten nach Sauerstoff. Am liebsten hätte er jetzt gierig die Luft
eingeatmet. Es kostete ihn ungeheure Willenskraft, dieser Gier zu widerstehen.
Damit hätte er sofort seinen Widersacher wieder auf den Plan gerufen. Gerade
der sollte aber meinen, dass er sein Ziel erreicht und sein Opfer das
Bewusstsein verloren hatte.
    Rickert riss sich zusammen, forderte das
Äußerste von sich ab und kämpfte gegen die Bewusstlosigkeit, die sein Denken
und Fühlen völlig auszuschalten drohte. Er musste sein Zittern verbergen, um
den Widersacher nicht misstrauisch werden zu lassen. Die Gestalt mit der
Hexenmaske verließ nicht den seltsamen Raum, sondern ging in die Hocke, zerrte den
schlaffen Körper empor, und Rickert merkte,

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