1260 - Das letzte Chronofossil
Eingriffe in das Erbgut vorzunehmen.
Damit begann eine neue Epoche: Das Zeitalter der Eroberer.
Genetische Veränderungen und Manipulationen veränderten das Volk der V'Aupertir. Sie besiedelten fremde Planeten und paßten sich deren Bedingungen an. Ihre Geschichte war nach wie vor kriegerisch, denn viele jener Planeten, nach denen sie griffen, Waren bereits bewohnt Sie führten Krieg gegen nichthumanoide Völker, aber auch gegen solche, die ihnen sehr ähnlich sahen. Als das Zeitalter der Eroberer vorüber war, beherrschten die V'Aupertir die Galaxis K'aan vollständig.
Es folgte das Zeitalter der Wissenschaft Jahrzehntausende kultureller Blüte, aber auch Kriege mit anderen Sternenreichen. Nachbargalaxien wurden erobert und kolonisiert. Die V'Aupertir steigerten künstlich ihre Intelligenz und bezahlten dafür mit einem Rückgang der Instinkte. Längst gab es gravierende Unterschiede zwischen den „echten" V'Aupertir, die den Planeten Aupert bewohnten, und ihren Abkömmlingen, die sich dem Leben auf fremden Pla7 neten angepaßt hatten. Diese Epoche mündete in Stagnation und Zerfall. Es begann das Zeitalter der ersten Stille.
Der Ursprungsplanet Aupert war bei den Abkömmlingen des Volkes der V'Aupertir in Vergessenheit geraten - nicht ohne Zutun der „echten" V'Aupertir, die sich in eine freiwillige Isolation begeben hatten. Während ihre Nachkommen unverdrossen überall im Universum immer neue Kolonien gründeten und sich dabei den Gegebenheiten immer neuer Planeten anpaßten, wandte sich das Interesse der „echten" V'Aupertir metaphysischen und philosophischen Themen zu. Ihre gesteigerte Intelligenz Und die phantastische Technik, über die sie geboten, führten sie nach dem Zeitalter der Stille in d&s Zeitalter der Wanderung
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in dem die V'Aupertir ihren Ursprungsplaneten für immer verließen und in fliegenden Städten das All durchkreuzten. Sie perfektionierten ihre technischen Hilfsmittel bis zu einem Stand, an dem körperliche Betätigungen praktisch nicht mehr notwendig waren, und sie zogen die Konsequenzen, indem sie durch genetische Eingriffe ihre Intelligenz auf Kosten der körperlichen Entwicklung bis ins Extrem steigerten. Aber nicht nur ihre Intelligenz, sondern auch ihre sonstigen geistigen Fähigkeiten wuchsen, und sie entdeckten eine neue, psionische Welt. Ihre Sucht nach Erkenntnis trieb sie durch die Weiten des Universums, und oft entdeckten sie auf ihren Reisen Zivilisationen und Sternenreiche, die von ihren eigenen Nachkommen errichtet worden waren. Sie beeinflußten viele von ihnen, griffen in ihre Entwicklung ein, und doch trieb es sie immer weiter. Nirgends fanden sie Ruhe.
Es war eine große Zeit, die Millionen von Jahren währte, und der Herr der Elemente erinnerte sich gerne an sie - viel lieber, als zum Beispiel an das Zeitalter der Barbarei.
Das Problem Eden II war gelöst. Mit der endgültigen Zerstörung der Superintelligenz ES konnte er noch etwas warten. ES würde um so schwächer sein, je länger die Nega-Psis wirken konnten.
Der Herr der Elemente hatte Zeit.
Er starrte hinab auf die wirbelnden Wolkenmassen und beschwör Bilder aus längst vergangenen Tagen aus seinem Gedächtnis herauf. Bilder von gigantischen Städten, die das Universum durchkreuzten, auf der Suche nach Erkenntnissen über den Aufbau und den Sinn des Universums ...
2.
Gesil betrat den Boden von Eden II zögernd, beinahe ehrfürchtig.
Sie landete in einer grauen Ebene, die sich scheinbar endlos nach allen Seiten erstreckte. In dieser Ebene gab es weder Pflanzen noch Tiere. Nichts regte sich, nirgends unterbrach auch nur ein Felsen oder ein Hügel die Monotonie dieser Landschaft. Das Licht war grau und trübe. In weiter Ferne, verschwommen im Dunst, glaubte Gesil, die Umrisse einer gigantischen Stadt erkennen zu können.
Sie wollte sich gerade in diese Richtung begeben, als eine Gestalt vor ihr aus dem Nichts erschien. Die Gestalt war unzweifelhaft menschlicher Herkunft, aber sie blieb blaß und durchscheinend wie ein Gespenst.
„Wer bist du?" fragte Gesil. „Hat ES dich zu mir geschickt?"
Sie hoffte, daß es so war, denn sie konnte Hilfe gebrauchen. Sie trug den Impuls-Aktivator bei sich, einen zwei Meter langen Speer aus schwarzem Metall mit einer fingerlangen Spitze aus violett strahlendem Sextagonium. Der Impuls-Aktivator war Teil der parley tischen Devolutions-Komponentenwaffe, die -wenn alles gut ging und die Parley ter sich nicht verrechnet hatten - den Herrn der Elemente
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