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1260 - Das letzte Chronofossil

Titel: 1260 - Das letzte Chronofossil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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denn selbstverständlich hatte der Herr der Elemente überhaupt keinen Grund, sich zu verstecken. Er hatte den Sieg bereits so gut wie in der Tasche, und es war höchst fraglich, ob er sich selbst durch die Waffe der Parley ter noch aufhalten ließ. Vielleicht stand er schon jetzt direkt vor dem Ziel und holte zum letzten Schlag aus.
    Was konnte sie, Gesil, schon gegen dieses unheimliche Wesen ausrichten?
    Sie war zu verwirrt, zu verunsichert, um einen solchen Kampf aufnehmen und bestehen zu können. Sie konnte sich nicht auf den Herrn der Elemente konzentrieren. Ihre Gedanken irrten immer wieder ab.
    Schon wieder dieser Impuls der Ungeduld. „Ich beeile mich ja!" wehrte sie ärgerlich ab. „Aber das hat doch alles keinen Sinn. Wir sollten an einer anderen Stelle suchen oder die Konzepte fragen. Ja, ich glaube, daß das die beste Idee ist: Wir gehen dorthin, wo möglichst viele von ihnen sind. Wir werden schon jemand finden, der uns sagen kann, wo wir zu suchen haben."
    Sie spürte Trotz und Widerstand.
    „Schon gut, ich setze die Suche fort", murmelte sie resignierend. „Aber wenn wir hier nichts finden, was uns weiterhelfen kann, müssen wir uns etwas anderes einfallen lassen."
    Sie fragte sich, ob ihr Kind überhaupt verstand, was sie sagte, aber dieser Gedanke zog einen solchen Rattenschwanz von Überlegungen und Befürchtungen nach sich, daß sie es vorzog, nicht länger darüber nachzugrübeln.
    Irgendwann würde sie sich all diesen Fragen und Ängsten stellen müssen, und das war ihr auch klar.
    Aber sie mußte sich Zeit damit lassen. Nur wenn sie in aller Ruhe und ohne äußere Belastungen darüber nachdenken konnte, würde sie zu einem akzeptablen Ergebnis kommen - falls das überhaupt möglich war.
    Sie stutzte, als sie schräg rechts in einem der Höfe einen grünen Fleck entdeckte. Kurz entschlossen steuerte sie darauf zu.
    Als sie näherkam, bot sich ihr ein erstaunliches Bild.
    Der größte Teil des riesigen Hofes war steril wie alles in dieser Stadt. In einer Ecke jedoch wuchsen große, alte, knorrige Bäume.
    Als Gesil dicht vor der bewachsenen Fläche landete, drang ihr der Geruch nach Erde, Laub und Krautern in die Nase. Zwischen den Bäumen wuchsen Gras und bunte Blumen. Ein schmaler Trampelpfad führte in jene Richtung, in der die Mauern in einem flachen Winkel aneinanderstießen. Gesil betrat den ,Pfad nur zögernd und vorsichtig, aber schon nach wenigen Schritten verflog ihr Mißtrauen.
    Dieser Pfad führte in eine andere Welt voller Schönheit und Harmonie. Selbst die Mauern, die die höchsten Bäume weit überragten, wirkten in diesem Teil des Hofes nicht steril und abweisend. Sie ähnelten eher natürlichen Felswänden, die von unzähligen Pflanzen besiedelt waren. Es war fast unvorstellbar, daß in dieser absolut sterilen Stadt eine solche Oase existieren konnte.
    Gesil vernahm das Plätschern von Wasser und schritt schneller aus. Als sie unter den Bäumen hervortrat, entdeckte sie auf der anderen Seite einer blumenbewaehsenen Lichtung ein merkwürdiges, kleines Steinhaus, das sich vor der hoch aufstrebenden Mauer und den im Hintergrund sichtbaren Turmbauten sehr sonderbar ausnahm. Ein kleiner Bach entsprang der Wand nahe dem Haus, floß über die Lichtung und verlor sich im Halbdunkel unter den Bäumen. „Ist jemand da?" rief Gesil halblaut.
    Niemand antwortete.
    Sie ging weiter, erreichte das Haus und stieß die hölzerne Tür auf. Ein schauerliches Knarren ließ sie zusammenzucken. „Hallo!" rief sie nervös. Nichts.
    Sie betrat das Haus und bückte sich unwillkürlich, denn der Raum hinter der Tür war kaum zwei Meter hoch. Dicke Balken bildeten die Dekke, und an diesen Balken hingen allerlei Gegenstände, gebündelte Krauter und sonstiger Krimskrams. Eine riesige Suppenkelle war darunter, an der Gesil sich den Kopf stieß -es dröhnte, wie von einem Gong. „Ich glaube, es ist niemand zu Hause", murmelte sie und wollte sich abwenden.
    Ein Stich der Ungeduld - dies war der Ort, an dem ein Bote warten mochte, jener Ort, den das Konzept gemeint hatte.
    „Hier gibt es höchstens Spinnen und Mäuse", sagte Gesil ärgerlich. „Ich glaube nicht, daß sie zu einem Plausch aufgelegt sind."
    Es waren aber weder Spinnen noch Mäuse zu sehen. Statt dessen entdeckte sie eine niedrige Tür, die in einen Nebenraum führte.
    Auch diese Tür knarrte gräßlich.
    „Eine Kanne öl wäre hier sicher angebracht", meinte Gesil und blickte in das winzige Gelaß.
    Drinnen war es fast finster. Das

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