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1260 - Das letzte Chronofossil

Titel: 1260 - Das letzte Chronofossil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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.einzige Fenster war klein und schmutzig und wies auf die massive Mauer hinter dem Haus - da kam fast kein Licht hindurch. Es roch dumpf, nach Staub und Moder. In einer Ecke raschelte es.
    „Hier 1st auch niemand", meinte Gesil und wollte die Tür wieder schließen. Ein Impuls veranlaßte sie jedoch, noch einen Augenblick zu warten.
    Es raschelte wieder, diesmal länger und lauter.
    „Wer bist du?" fragte Gesil vorsichtig. „Komm heraus!"
    „Wünsche dir das lieber nicht", sagte eine spöttische Stimme hinter ihr. „Ich nehme an, es ist ein Kalag. Giftige, kleine Biester sind das, boshaft Und bissig. Komm weg von hier!"
    Das Geraschel wurde heftiger, und ein kichernder Laut erklang.
    „Kalag, Kalag", schwatzte eine geschäftige, dünne Stimme, und ein pelziges Wesen mit langen, spitzen Ohren hoppelte über den schmutzigen Boden auf Gesil zu. „Kalag lieb, Kalag streicheln, lieb streicheln. Komm, streicheln!"
    Das Wesen blieb vor Gesil sitzen und kratzte sich ausgiebig hinter dem rechten Ohr. Dann blickte es von schräg unten zu ihr auf, mit kleinen, feuchten, sehr schwarzen Augen. „Streicheln?" wiederholte es fragend und ein wenig melancholisch. „Und dieses Wesen soll gefährlich sein?" fragte Gesil, ohne sich umzudrehen.. „Es beißt!" warnte die spöttische Stimme hinter ihr. „Kalag lieb!" versicherte das Pelzwesen prompt.
    Der Kalag war etwa doppelt so groß wie ein terranisches Kaninchen, und er wirkte sehr possierlich.
    Gesil verspürte den plötzlichen Wunsch, das Tier hochzuheben. „Ö nein!" sagte sie energisch. „Das geht zu weit!"
    Sie trat einen Schritt zurück. Der Kalag richtete seine langen Ohren auf und zwitscherte - es klang sehr freundlich. Gesil zögerte. „Kalag lieb", behauptete das Tier noch einmal. Dann schnellte es in die Höhe und sprang Gesil mitten ins Gesicht Sie spürte nadelspitze Krallen an ihrem Hals. Große, scharfe Zähne schnappten direkt vor ihrer Nase zu.
    Instinktiv hatte sie jedoch im glei^ chen Augenblick die Hände gehoben und das Tier gepackt Es war schwer und zappelte heftig. „Kalag lieb, lieb!" schrie es wutentbrannt, während es sich nach besten Kräften bemühte, Gesils Handgelenke zu erreichen. Seine kräftigen Kiefer schnappten wie Rattenfallen auf und zu.
    „Ja, sehr lieb", keuchte Gesil sarkastisch. „Verschwinde, du Giftzwerg!"
    Sie warf den Kalag in die Ecke zurück, aus der er gekommen war. Er schwatzte zornig vor sich hin, während sie hastig den Rückzug antrat.
    Erst jetzt hatte sie Gelegenheit, sich mit dem Fremden zu befassen, der so plötzlich aufgetaucht war. Er stand am Eingang und hielt ihr die Tür auf. Sie sah ihn nur als dunkle, leicht gebeugte Silhouette vor dem hellen Hintergrund der blühenden Lichtung.
    Der Kalag war schon wieder im Anmarsch, unablässig versichernd,, wie lieb er sei. Nach jedem dritten Wort schnatterte er wütend. Glücklicherweise war er recht tapsig und unbeholfen, und ,er bewegte sich so langsam vorwärts, daß Gesil und der Fremde das seltsame Haus längst verlassen hatten, als er die Tür erreichte.
    „Hat er dich gebissen?" fragte der Fremde besorgt.
    „Nein", murmelte Gesil und betastete ihren Hals. „Aber gekratzt."
    „Das ist nicht schlimm", erklärte der Fremde gelassen. „Die Krallen sind harmlos. Nur die Zähne enthalten Gift."
    „Entzückend", murmelte Gesil. „Was ist das für ein Bursche? Wie kommt der hierher?"
    „Ich nehme an, daß er aus dem Zoo entwischt ist."
    „Zoo?" fragte Gesil verblüfft.
    „Wir nennen es so. Es ist eine Sammlung von Tieren und Pflanzen aus verschiedenen Galaxien. ES dürfte ein wenig die Kontrolle darüber verloren haben."
    „Aber dieser Kalag ist doch offensichtlich kein Tier - er gehört nicht in einen Zoo. Er ist intelligent, und er spricht."
    „Das scheint nur so. Er plappert nach. Kalags sind Raubtiere, aber sie sind normalerweise nicht schnell genug, um eine Beute zu erwischen. Sie entnehmen den Gedanken ihrer Opfer, auf welche Weise sie sie beruhigen können. Sie machen ihre Opfer auf diese Weise unvorsichtig, und sie sind sehr erfolgreich dabei. Du solltest in Zukunft vorsichtiger sein. Es dürfte noch allerlei anderes Getier unterwegs sein."
    Gesil wollte ihm erklären, daß sie durchaus vorsichtig war - es war ihr Kind, das diese Kreatur falsch eingeschätzt hatte - aber sie ließ es bleiben. Es war schwierig genug, selbst damit zurechtzukommen. Unmöglich, es einem Fremden erklären zu wollen. „Bist du der Bote, den ich in dieser Stadt treffen

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