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1260 - Das letzte Chronofossil

Titel: 1260 - Das letzte Chronofossil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vernichten sollte. Aber um den Aktivator einsetzen zu können, mußte Gesil zunächst einmal wissen, wo sie den Herrn der Elemente finden konnte - von einigen anderen Schwierigkeiten, die sich wahrscheinlich ergeben würden und über die sie lieber gar nicht erst nachdachte, einmal ganz abgesehen.
    Ein kaum erkennbarer Mund bewegte sich in dem durchscheinenden Gesicht. „Hilf mir!" bat der Fremde so leise, daß Gesil ihn nur mit äußerster Mühe verstehen konnte, obwohl es totenstill in der Ebene war.
    Sie schluckte ihre Enttäuschung hinunter und sagte sich, daß sie es hätte wissen müssen. Die Nega-Psis mit ihren Schockimpulsen hatten die Besatzung der BASIS und offensichtlich auch ES gelähmt.
    Das halbstoffliche Wesen war zweifellos ein Konzept. Die Konzepte aber waren Teile von ES und unterlagen damit ebenfalls dem Einfluß der Nega-Psis.
    Gesil verspürte den Wunsch, dem Konzept den Rücken zu kehren und das zu tun, weshalb sie hierher gekommen war: den Herrn der Elemente zu suchen. Aber sie unterdrückte diesen Impuls. Noch konnte sie nicht ausschließen, daß das Konzept eine Aufgabe im Sinn von ES zu erfüllen hatte - und abgesehen davon machte diese Gestalt.einen bejammernswerten Eindruck.
    „Ich werde dir gerne helfen", versicherte sie. „Sage mir, was ich für dich tun kann."
    Noch während sie sprach, verspürte sie einen Impuls von Ärger und Ungeduld, aber sie blieb stehen und wartete.
     
    *
     
    „Etwas zieht mich dorthin", wisperte das Konzept klagend und deutete mit seiner kaum erkennbaren rechten Hand auf eine Stelle am verhangenen Horizont. „Es ist etwas, wovor ich mich fürchte. Es hat mich von ES entfernt, und es wird mich auch von Eden II entfernen. Es wird mich aufsaugen."
    „Es ist ein Nega-Psi", erklärte Gesil. „Ein psionisches Wirbelfeld. Es gibt zwanzig davon. Sie haben einen Ring um Eden II gebildet."
    „Um ES zu vernichten", vermutete das Konzept. „Und uns dazu."
    „Ja."
    .Aber ich will nicht zudiesem Nega-Psi!"
    „Dann geh einfach nicht hin. Kämpfe dagegen an!"
    „Ich werde es versuchen", wisperte das Konzept. „Aber es zieht an mir."
    „Du mußt versuchen", begann Gesil, verstummte aber abrupt. Das Konzept hatte ihr den Rücken zugewandt. Mit weiten Sprüngen rannte es dem Horizont entgegen. Dabei wurde es immer deutlicher sichtbar.
    „Du mußt dich dagegen wehren!" schrie sie, so laut sie konnte. „Komm zurück!"
    Das Konzept schien sie nicht zu hören. Es rannte mit großer Geschwindigkeit und ohne erkennbare Mühe dahin. Wenn man genauer hinsah, schien es sogar, als würde es die Oberfläche der Ebene kaum berühren. Seine Sprünge waren so weit und leicht, daß Gesil unwillkürlich die Kontrollen ihres SERUNS zu Rate zog. Die Schwerkraft war jedoch unverändert. Als sie wieder aufsah, war das Konzept nur noch ein winziger, hüpfender Punkt in der Weite der Ebene.
    Gesil blieb unbeweglich stehen und lauschte in sich hinein. Sie spürte einen Impuls der Zufriedenheit, und sie erschrak darüber. „So darfst du niemals denken", sagte sie laut. „Ich weiß, daß ich eine Aufgabe habe und es mir eigentlich nicht erlauben kann, mich mit den Nöten eines einzelnen Konzepts aufzuhalten, wenn es um das Ganze geht Aber es ist ein Wesen, das sich in Not befindet. Ich mußte wenigstens versuchen, ihm zu helfen!"
    Sie erhielt keine Antwort, aber anstelle von Zufriedenheit empfand sie Furcht und eine Andeutung von Schuldbewußtsein. „Wir müssen es allerdings auch nicht gleich übertreiben", bemerkte sie halblaut.
    Das Schuldbewußtsein blieb. „Wie du meinst", sagte sie nachdenklich. „Vielleicht ist es sogar ganz gut so."
    Sie musterte die Ebene, und während sie sich langsam im Kreis drehte, erkannte sie hier und da Konzepte, die langsam materialisierten und sich noch während der allmählichen Verstof flichung in Richtung auf das nächste Nega-Psi in Bewegung setzten. Keines dieser Wesen traf Anstalten, sich Gesil zu nähern oder sie wenigstens auf sich aufmerksam zu machen. „Es ist offensichtlich kein Bote von ES dabei", murmelte sie. „Falls ES überhaupt noch in der Lage ist, Boten zu senden..."
    Sie hörte hinter sich ein Geräusch und drehte sich blitzschnell um. Ein voll stoffliches Konzept rutschte über den steinigen Boden der Ebene und bremste mühsam seinen schnellen Lauf.
    „Geh in die Stadt!" rief es Gesil zu.
    Dann verlor es den Halt, stürzte zu Boden und blieb besinnungslos liegen.
    „Das war offenbar ein Bote", sagte Gesil

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