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1260 - Wahnsinn in Wales

1260 - Wahnsinn in Wales

Titel: 1260 - Wahnsinn in Wales Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aus.«
    »Ja«, sagte sie mit leiser Stimme und schluckte dabei. »Das muss ich dann wohl akzeptieren. Die Spinnen wollen die Menschen. Sie dringen in sie ein und fressen sie dann von innen auf, und sie bringen zugleich noch die Pest.« Sie lehnte sich zurück und drückte Klein Kevin an sich. »Großer Gott, wo soll das noch alles enden?«
    »Eine konkrete Antwort kann ich Ihnen auch nicht geben, Cathy, aber wir werden tun, was wir können.« Bill drückte sich hoch. »Darf ich mich jetzt umschauen?«
    »Selbstverständlich.«
    Das Umschauen war für den Reporter mehr eine Ausrede gewesen. Er hatte etwas anderes vor. Als er zur Treppe ging und dabei den Fußboden beobachtete, war seine rechte Hand bereits in der Jackentasche verschwunden. Es ging ihm primär darum, mit John Sinclair und Suko Kontakt aufzunehmen. Er wunderte sich, dass er von ihnen noch nichts gehört hatte. Nur wollte er nicht im Beisein der Mutter reden.
    So lief er die Treppe hoch und erreichte die erste Etage. Eine zweite gab es nicht. Bill musste sich etwas ducken, um nicht mit dem Kopf gegen die Decke zu stoßen. In diesem Bereich war es enger als unten. Er fand noch ein kleines Bad, einen Schlafraum mit einem breiten Bett, das das kleine Zimmer fast vollständig ausfüllte und ansonsten leer war, auch von Spinnen, und genau hier nutzte Bill die Gelegenheit, um John über Handy anzurufen.
    Hoffentlich war alles glatt gelaufen, denn allein fühlte er sich auf verlorenem Posten…
    ***
    Da Suko fuhr - er fuhr ja gern Auto -, hatte ich den Sitz im kleinen Ford zurückgestellt und die Beine so lang wie möglich gemacht. Mir gefiel die bequeme Haltung, und es störte mich auch nicht, dass ich dabei mein Handy gegen das Ohr hielt.
    »Ja, Bill, wir haben es geschafft, sitzen in einem Leihwagen und sind auf dem Weg zu dir.«
    Ich hörte ihn erleichtert aufatmen. Danach sprudelte es aus ihm hervor, und so erfuhr ich, was in Irfon und Umgebung passiert war. Dass dort der Spinnen-Horror regierte und dort die verdammte Spinnenpest ihren Ursprung genommen hatte.
    Bill ließ nichts aus. Wir würden vorbereitet sein, wenn wir bei ihm und einer Frau namens Cathy Tucker eintrafen. Sie war tatsächlich ausersehen, ihren Sohn zu opfern, um dem Grauen Einhalt zu gebieten.
    Was ich da zu hören bekam, passte in das finstere Mittelalter. Aber oft lagen es und die Gegenwart nicht mal weit auseinander, davon musste ich auch ausgehen.
    »Du gehst also davon aus, dass Cathys Haus das Zentrum ist?«
    »Ja, John. Sie ist der Mittelpunkt.«
    »Kommst du noch eine Weile ohne uns aus?«
    »Das werde ich wohl müssen.«
    »Gut, dann werden wir uns umschauen. Ich denke, dass wir noch Zeit bis zum Einbruch der Dunkelheit haben, und bis dahin kann viel passieren. Jedenfalls werden wir uns bald sehen.«
    »Ich bleibe auf jeden Fall bei Cathy Tucker.«
    »Das heißt im Haus?«
    »So ist es.«
    »Dann halt die Ohren steif.«
    »Alles klar, John. Bis später.«
    Ich wusste, dass es Bill jetzt besser ging, denn diesen Kontakt mit uns hatte er gebraucht. Auch Suko und ich hatten uns um ihn gesorgt, aber jetzt wussten wir Bescheid und konnten durchatmen.
    Wir hatten keine Freisprechanlage im Wagen eingebaut, und so hatte Suko nicht mithören können.
    Ich berichtete ihm von Bills Erlebnissen.
    Suko war ein Mensch, der sich gut, in der Gewalt hatte. Im Normalfall zumindest. Hier aber bekam er schon eine leichte Gänsehaut, als er hörte, wer noch damit hineingezogen worden war.
    »Ein kleines Kind, John?«
    »Leider.«
    »Und das soll geopfert werden?«
    »So wollen es die Menschen. Cathy kommt nicht daran vorbei. Sie kann auch nicht fliehen, denn Bill sagte mir, dass die Leute das Haus unter Kontrolle halten. Die Reifen ihres Autos sind ebenso zerstochen worden wie die an Bills Fahrzeug. Irfon und dessen Umgebung sind wohl eine einzige Menschenfalle.«
    »Das muss ich auch so sehen.«
    »Aber wir haben Glück, Suko, dass es noch hell ist. Ich denke, dass wir uns umschauen werden.«
    »Wo?«
    »Bill hat mir einiges erklärt. Wenn wir auf dem richtigen Weg sind, woran ich nicht zweifle, werden wir an einem kleinen See vorbeikommen und können von dort zum Friedhof fahren, der zum Ort gehört.«
    »Super. Und was sollen wir dort?«
    »Uns umsehen.«
    »Wonach?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Kann sein, dass wir Glück haben und einen Hinweis finden. Jedenfalls hat mir Bill vom Grab eines Pfarrers berichtet, aus dem zahlreiche Spinnen gekrochen sind. Das könnte schon eine erste Spur

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