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1261 - Blut aus dem Jenseits

1261 - Blut aus dem Jenseits

Titel: 1261 - Blut aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich kannte, und ich dachte auch sofort an Raniel, den Gerechten.
    »Ich komme nicht von hier«, sprach er weiter. »Ich bin von der anderen Seite…«
    Wieder hatte er eine rätselhafte Antwort gegeben, die für mich allerdings nicht so geklungen hatte.
    Die andere Seite, das konnte durchaus eine andere Dimension sein oder auch das, was die Menschen mit dem Begriff Jenseits umschrieben. Möglicherweise auch ein Zwischenreich, das zwischen den beiden Sphären seinen Platz gefunden hatte. Zum Beispiel das Reich der Engel.
    Da hatte ich den Punkt erwischt. Für mich war Jamiel ein Engel. Allerdings ein besonderer, wobei ich davon ausging, dass alle Engel etwas Besonderes waren.
    Ich kannte einige davon, nicht viele. Und ich wusste trotzdem, dass sie sehr vielfältig waren.
    Noch hatte ich nicht den hundertprozentigen Beweis erhalten und stellte deshalb eine sehr direkte Frage. »Bist du ein Engel, Jamiel? Kann man dich als einen solchen bezeichnen? Du weißt, was wir Menschen mit dem Begriff Engel meinen?«
    »Ja, jetzt verstehe ich dich. Ich weiß es. Die Brücke existiert. Das Kreuz in meiner Hand gibt mir die Botschaften. Ich spüre den Kontakt mit den Mächtigen, mit den ganz Hohen. Die aber leben in einer anderen Sphäre.«
    »Denkst du dabei an die Erzengel?«
    »Ja, denn sie sind ganz oben. Sie versuchen mich zu erreichen, aber ich schaffe es nicht. Wir sind zu schwach. Wir müssen in unserem Reich bleiben.«
    »Das kann ich mir denken.« Ich dachte an die Hierarchie, die es auch bei den Engeln gab. »Und trotzdem verstehe ich nicht«, sprach ich weiter, »dass du deine Welt verlassen hast und in die unserige eingetreten bist. Das will mir nicht in den Kopf. Darin sehe ich auch keinen Sinn, wenn ich ehrlich bin.«
    »Ich wäre immer dort geblieben«, hörte ich die Antwort. Auch jetzt klang die Stimme gleich. »Aber es ist etwas passiert, wenn du verstehst?«
    »Nein, noch nicht.«
    »Es gab Feinde. Nicht in unserer Sphäre. Sie sind von außen gekommen. Sie drangen in unsere Welt ein. Sie haben uns geholt. Sie haben alles durcheinander gebracht.«
    »Es war die Bestie, nicht wahr?«
    »Ja, aber sie ist nicht allein gewesen. Es gibt noch mehr von ihnen. Und sie haben es geschafft, die Grenze zu überwinden. Keiner von uns konnte sich wehren. Sie haben uns gejagt, denn sie wollten an unserer Macht teilhaben.«
    »Wir sagen Vampire dazu.«
    Jamiel nickte. »Jeder hat seinen Namen für sie. Wir nennen sie die Sauger.«
    »Warum? Wollten sie euer Blut? Fließt überhaupt Blut in euren Adern?«
    »Nicht das der Menschen.«
    »Sondern?«
    »Es ist anders. Es ist unser Strom. Es ist unsere Kraft. Man kann sie mit dem Blut von euch Menschen vergleichen. Es ist nicht so rot, es ist blasser. Es ist der Treibstoff für unser Leben. Und es macht uns stark. Dann sind sie gekommen und haben uns angegriffen. Sie haben uns überfallen und zugebissen. Sie haben uns gejagt, und wir schafften es nicht, ihnen zu entkommen. Bis in die Welt der Menschen hinein haben sie uns gejagt. Wir haben versucht, uns zu verstecken, aber sie spürten uns immer wieder auf.«
    »Bist du deshalb zu mir gekommen?«
    »Ich spürte, dass hier etwas lebt. Ich habe die Ausstrahlung bemerkt. Es war etwas Besonderes.«
    »Das Kreuz?«
    »Ja. Ich halte es jetzt in der Hand. In ihm steckte die Kraft der Mächtigen. Ich möchte dorthin. Ich möchte werden wie sie, aber es ist nicht zu schaffen. Jeder hat seinen Platz. Jeder hat sein Reich, und wir haben das unsrige.«
    Das verstand ich. So ähnlich war es auch auf dieser Welt. Da gab es Regeln, die man zu beachten hatte. Die Engel hätten in ihrem Reich immer sicher sein können, aber das waren sie nicht mehr, weil es Feinden gelungen war, einzudringen und Grenzen aufzureißen.
    »Ist euer Reich durch die Angreifer und Eindringlinge zerstört worden?« fragte ich.
    »Nein, das ist es nicht. Es existiert noch. Aber man hat Strukturen zerstört. Von uns sind viele vertrieben worden und sie haben sich nur hierher retten können.«
    Ich nickte ihm zu. »Das weiß ich. Einen haben wir gefunden. Er war nicht mehr am Leben. Wir fanden ihn in einer Kirche, in die er sich geflüchtet hatte. Dort wurde er aufgespießt, denn es muss seinen Feinden gelungen sein, ihn zu verfolgen.«
    »Sie sind so stark. Machen selbst vor einer Kirche nicht Halt. Für kurze Zeit können sie sich darin aufhalten.«
    Das war vorbei. Da konnte ich nicht mehr helfen. Aber ich dachte mehr an die Zukunft und fragte:
    »Kannst du mir sagen, wie

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