Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1261 - Devolution

Titel: 1261 - Devolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
gegeben.
    Die V'Aupertir kommen aus ihrer Einsiedelei, in die sie sich zurückgezogen haben. Aus kümmerlichen Eremiten werden lebensbejahende, wissenshungrige und vorwärtsstrebende Gemeinschaftswesen.
    Sie kehren zurück in die großen Städte, die sie zuletzt nur noch wie Museen gepflegt haben. Sie greifen auf das technische Potential zurück, das sie vor langer Zeit selbst geschaffen haben und bauen ihre Städte damit aus.
    Und dann ist es soweit, die erste Stadt erhebt sich schwerelos in die Lüfte, der Anker, der sie mit dem Planetenboden verbunden hat reißt - und Megauparia, die Stolze, schwebt durch die Atmosphäre ins All. Megauparia ist die erste, aber es folgen noch viele andere Fliegende Städte, bis nur noch wunde Planetenkruste zurückbleibt, über die nie mehr ein V'Aupertir schreiten wird.
    Tausende Fliegende Städte gehen auf die Wanderung durchs All. Sie schwärmen in alle Richtungen aus, verteilen sich über die ganze Galaxis und schlagen Brücken zu anderen Sterneninseln. Und überall, wohin sie auch kommen, finden sie ihre Kinder und Kindeskinder und deren ferne Nachkommen. Und überall bleiben sie unerkannt.
    Denn die Kinder, die schon lange vor dem Zeitalter der Stille ihre Heimatwelt verlassen haben, können sich an ihre Eltern nicht mehr erinnern. Die Kinder haben ihre Herkunft vergessen. Sie sind Sprosse der 6., 7. und 8. Generation von Auswanderern, die nichts mehr über ihre Heimat und ihre Herkunft wissen.
    Manchmal fällt es auch schwer, die gemeinsame Abstammung zu beweisen, denn viele der Kinder haben auf lebensfeindlichen Welten mit extremen Bedingungen Asyl gesucht... es gibt nicht nur Paradiese wie die Mutterwelt... und da sie ihre neue Heimat nicht sich anpassen konnten, mußten sie sich ihrer neuen Heimat anpassen. Auf diese Weise ist das Erbgut der V'Aupertier immer mehr verändert worden. Aus einem einzigen Stamm von Humanoiden sind Tausende und Abertausende verschiedene Völker geworden.
    Aber selbst wo die Erinnerung an den Ursprung noch wach ist, wo emigrierte V'Aupertir sich noch an ihre Zugehörigkeit zum Stammbaum erinnern, gilt die Heimatwelt als tot.
    Niemand wüßte mehr zu sagen, wo Auper, die Ursprungswelt, liegt.
    Die Kinder, die ins Weltall ausgewandert sind, haben die Eltern totgesagt. Aber die Eltern erinnern sich ihrer Kinder, bringen sich mit ihren Fliegenden Städten in Erinnerung.
    Die Saat der V'Aupertir ist über das ganze Universum verteilt. Aus den Pionieren, die einst mit bescheidensten Mitteln zu anderen Sonnensystemen vorgedrungen sind, sind Sternenkönige geworden. Die Nachkommen der V'Aupertir sind die Herrscher des Universums. Der humanoide Sauerstoffatmer hat sich durchgesetzt, es scheint fast, als sei er die zäheste und lebensfähigste Lebensform.
    Diese Erkenntnis erfüllt die V'Aupertir mit Stolz... aber irgendwie weist Llyn'Vough solche Überlegungen auch ängstlich von sich. Es spricht nicht gerade von ehrlichem kosmischem Denken, wenn man von sich als der höchsten und vollkommendsten Lebensform spricht.
    Andererseits ist es aber auch so, daß diese Theorie immer neue Nahrung findet.
    Die V'Aupertir von Megauparia haben auf ihren weiten, ausgedehnten Reisen über die Jahrtausende noch keinen Gegenbeweis gefunden, wiewohl auch die durch Indizien erarbeitete Selbstherrlichkeit ebenfalls unbewiesen ist.
    Die Fliegenden Städte erforschen das Universum. Manchmal sind sie Hunderte von Jahren unterwegs, aber irgendwann kommen sie immer wieder zu einem gemeinsamen Treffpunkt zurück. Die Sternennomaden haben ein charakteristisches Schwarzes Loch als Rendezvouspunkt bestimmt. Sie nennen es Gaud'Apaug, was soviel heißt wie „Ende von allem - Anfang des Nirgendwo". Einige Fliegende Städte finden sich hier immer zusammen, und manchmal sind es sogar Dutzende. Als die Megauparia zu ihrem xten Treffen kommt, sind es Hunderte von Städten, die sich wie zufällig zusammengefunden haben. Aber es ist kein Zufall, denn all die V'Aupertir bewegt die Frage nach der Stellung der humanoiden Sauerstoffatmer im Universum.
    Es findet ein Symposium sondergleichen statt, wie es ein solches vorher nicht gegeben hat und wie es auch nachher nicht mehr zustande gekommen ist... abgesehen von jenem Treffen in ferner Zukunft, wo sich alle Fliegenden Städte versammelt haben und der Bau der ARCHE beschlossen und in Angriff genommen wird. Aber daran mag sich Llyn'Vough nicht erinnern, denn er ist mit Leib und Seele bei jenem grandiosen Symposium im Zeitalter der Letzten

Weitere Kostenlose Bücher