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1261 - Devolution

Titel: 1261 - Devolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hat.
     
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    Perry Rhodan merkte relativ spät, daß Llyn'Vough eine Art Psycho-Krieg gegen ihn führte. Das lag vor allem daran, daß der V-Aupertir seinen Geist mit uralten Erinnerungen überflutete, die durch die fortschreitende Devolution erneuert wurden.
    Und das Erstaunliche war, daß der ehemalige Herr der Elemente immer die Identität von Llyn'Vough hatte, egal um wie viele Millionen Jahre er in seiner evolutionären Entwicklung zurückgeworfen wurde. Der Grund mochte darin zu suchen sein, daß die Persönlichkeit des Llyn'Vough bei der Bildung des Geisteskollektives V'Aupertir dominiert hatte. Der gefallene Chaotarch änderte sich psychisch und im gleichen Maß auch physisch, nahm immer jenes Aussehen an, das zu seiner Geisteshaltung paßte, aber er behielt die Identität des Llyn'Vough.
    Er war im Augenblick ein kleingewachsener, schmächtiger Humanoide mit einem gewaltigen Schädel, der haarlos war und von einer runzeligen Hautkruste überzogen wurde. Llyn'Vough mußte ein Stützskelett tragen, das sein Rückgrat und seine Beine verstärkte und ihn im Gleichgewicht hielt.
    Er trug ein graubraunes Gewand über dem Stützskelett, das stark auftrug und ihn unförmig erscheinen ließ. An den Ärmeln, der Brustseite und den Oberschenkeln wies dieser Schutzanzug viele knöcheldicke Noppen auf. Jede dieser Noppen hatte eine andere Funktion; es handelte sich um Funk- und Ortungsgeräte, Gravo-Regler, Id-Taster und dergleichen mehr. Rhodan erfuhr die Bedeutung mancher Noppen nie, weil Llyn'Vough, solange er ein V'Aupertir des Zeitalters der Wanderung war, einfach nicht daran dachte und diese Geräte nicht benutzte.
    Rhodan war so sehr mit der Verarbeitung der Informationen beschäftigt, daß er jegliches Zeitgefühl verlor. Er erfuhr auch nicht viel über die Situation im Solsystem, weil Llyn'Vough praktisch alle Verbindungen zur Außenwelt abgebrochen hatte.
    Nur zweimal setzte er sich über Hyperfunk mit Stalker in Verbindung. Llyn'Vough benutzte dabei einen Kode, den Stalker nicht kennen konnte. Es war ein recht komplizierter Kode, den die Terraner ganz gewiß nicht entschlüsseln konnten. Stalker schaffte es und beantwortete Llyn'Voughs Funkspruch.
    Der V'Aupertir hatte Stalker den Vorschlag gemacht, einen Treffpunkt innerhalb des Solsystems zu nennen, der für beide Seiten neutraler Boden war und an dem sie von den Terranern nicht gestört wurden.
    Aus Stalkers Antwort ging hervor, daß er aus verschiedenen Gründen noch nicht von Terra weg könne. Zum einen seien die zähen Verhandlungen mit „Gershwin" schuld, der um jede Kleinigkeit wie ein „Köter um einen Knochen" kämpfte, zum anderen habe er noch geheime Vor-, arbeiten für eine „persönliche Disposition" zu erledigen. Aber, so Stalker, in einer Woche, am 17. 6., könne man über einen Verhandlungstermin reden.
    LlynVough solle zwei Tage vorher mit ihm in Verbindung treten.
    Da erst wurde Rhodan bewußt, daß er über zwei Monate bereits ohne Körper war. Er war zwei Monate lang bereits an den V'Aupertir gefesselt, ohne daß er sich dieser Zeit bewußt geworden wäre!
    „Warum kapselst du dich ab, Llyn?" erkundigte sich Rhodan mißtrauisch.
    „Es interessiert mich nicht, was im Solsystem passiert", antwortete der V'Aupertir. „Ich habe mir einen Zeitplan erstellt, den halte ich ein. Der Bordcomputer ist entsprechend programmiert."
    Llyn'Vough erging sich wieder in Erinnerungen, und Rhodan wurde sofort davon gefangengenommen. Der V'Aupertir durchlebte gerade die Zeit nach der „Ersten Stille", als sein Volk die Heimatwelt verließ und das All in „Fliegenden Städten" zu bereisen begann.
    Aber diese Erinnerungen waren nur Flickwerk, und sie wurden vom Bordcomputer unterbrochen, der Llyn'Vough darauf aufmerksam machte, daß es Zeit wurde für den nächsten Funkspruch an Stalker.
    „Wenn du in meiner Lage wärst, Perry, wo würdest du dich mit einem Schlitzohr wie Stalker treffen?" erkundigte sich Llyn'Vough.
    „Wie käme ich dazu, dir einen Tipp zu geben", sagte Rhodan, dachte aber zugleich an eine Reihe guter Verstecke außerhalb Terras, aber innerhalb des Solsystems. Ihm wurde gleichzeitig bewußt, daß er Llyn'Vough damit die gewünschte Antwort gab, weil dieser seine Überlegungen mithörte.
    Der kleine V'Aupertir lachte, es war ein seltsam kindliches, fast schon infantiles Lachen.
    „Danke, Perry", sagte er mit einer hohen, nahe dem Ultraschallbereich gelegenen Stimme. „Diese Auswahl reicht mir. Ich glaube, ich werde mich für den

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