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1261 - Devolution

Titel: 1261 - Devolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Und Skorsh tat nichts, um ihn zu beruhigen.
    So sahen ihn auch die drei Sicherheitsbeamten, die anstelle der Mannschaft eintrafen, um die unerklärlichen Vorfälle auf dem Hanse-Stützpunkt Acheron zu untersuchen.
    Keine der Anfragen über Hyperkom wurde beantwortet. Und auf Terra war ein „blinder" Sendeimpuls eingelangt. Grund genug, die Angelegenheit zu überprüfen.
    Und nun fanden die Sicherheitsbeamten einen tobenden Stalker vor. Einen Stalker, der in seiner maßlosen Wut offenbar den Stützpunkt zerstört, die Besatzung massakriert hatte und sich nun auch den Neuankömmlingen zuwandte. Stalker, die rasende, gnadenlose Kampfmaschine, wie man sie schon einmal erlebt hatte.
    „Halt ein, Stalker!" kreischte Skorsh. „Der Feind ist weg. Das sind Freunde."
    Und Stalker beruhigte sich schlagartig, er wurde lammfromm.
    „Was ist passiert?" erkundigte sich der Anführer der Sicherheitsbeamten.
    „Das werde ich Gershwin erklären", sagte Stalker. Dann überlegte er es sich aber anders. „Der Herr der Negasphäre ist nicht tot. Ich habe gegen ihn gekämpft, aber er konnte fliehen. Er hat sich nach Terra abgesetzt. Überprüft das. Ich fliege zur Erde zurück."
    Als sich einer der Beamten Stalker in den Weg stellte, sah ihn der Gesandte der Superintelligenz ESTARTU nur an. Der Beamte ließ die Waffe sinken und gab den Weg frei.
    Stalker begab sich aber nicht sofort zum Beiboot seines Raumschiffs, sondern bestieg die Space-Jet. Die Beamten sagten später aus, daß er für etwa fünf Minuten an Bord geblieben war und dann wieder aufgetaucht sei. Kurz darauf verließ er den Asteroiden und traf zwei Stunden später auf Terra ein.
    Er koppelte das Beiboot an das Mutterschiff an und setzte sich mit Homer G. Adams in Verbindung. Die ESTARTU war immer noch am Gipfel des Mount Everest verankert.
    „Gershwin, würdest du mir die Ehre erweisen, mich auf dem Tschomolungma zu besuchen?"
    „Was hast du jetzt schon wieder angestellt?" fragte Adams tadelnd. „Ich fürchte, du wirst einige unangenehme Fragen über dich ergehen lassen müssen. Aber keine Ausflüchte."
    „Ich kann alles erklären", versicherte Stalker.
     
    *
     
    Llyn'Vough hatte sich in seine neue Existenz recht gut eingelebt. Die paar Wochen, die er in dieser Tarnung ausharren mußte, würde er es leicht aushalten. Das Leben eines Terraners war gar nicht so übel.
    „Wie lange, glaubst du, Perry, wird Stalker brauchen, um den Vernichtungsschlag gegen die Porleyter zu führen?" sagte Llyn'Vough sinnierend. „Zwei Wochen? Drei? Einen Monat?"
    Dies war zehn Tage nach dem Treffen auf dem Asteroiden Acheron.
    Llyn'Vough genehmigte sich einen Drink, sein V'Aupertir-Körper des Zeitalters der Wissenschaft vertrug die terranischen Genußmittel recht gut.
    „Ich gebe Stalker noch einen Monat Zeit", erklärte er nach einer Weile. „Wenn er bis Ende Juli nicht aktiv geworden ist, dann werde ich wohl oder übel Druck auf ihn ausüben müssen."
    Llyn'Vough hatte seine gesamte Ausrüstung im Zuge der Devolution eingebüßt. Er mußte sich nun mit primitiveren Hilfsmitteln abfinden. Aber das Gespräch mit Stalker hatte er wohlweislich mit einem terranischen Aufnahmegerät festgehalten. Und das war noch in seinem Besitz. Er hatte sich die Aufnahme schon mehrere Male angesehen. Sie war von guter Qualität.
    Llyn'Vough hatte das Holo-Gerät eingeschaltet und ließ sich von galaktischen Nachrichten berieseln. Es war sehr eintönig, immer wieder die sich wiederholenden Meldungen über Zeitflecken und Raumschimmel zu sehen und zu hören. Nur die Berichte, die sich mit den Auswirkungen von Murphys Gesetz befaßten, brachten etwas Abwechslung.
    Da wurden die Nachrichten unterbrochen. Die Sprecherin kündigte eine Sondersendung an, ein epochales Geschichtsdokument.
    Llyn'Vough spannte sich unwillkürlich an.
    „Hast du eine Botschaft für mich, Stalker?" fragte er ohne große Erwartungen. Und, in der Tat, man hätte den folgenden Bericht auch als versteckte Botschaft Stalkers an den Herrn der Negasphäre auslegen können.
    Das Bild wechselte. Es zeigte den Weltraum. Darin erschien ein einzelner, hell funkelnder Stern, der immer größer wurde und sich schließlich als gleißende Nova entpuppte. Dazu erklärte ein Sprecher: „In diesen Tagen war eine gemischte galaktische Flotte in geheimer Kommandosache zur Sonne Outside unterwegs. Die Flotte folgte einem Hinweis des Gesandten der Superintelligenz ESTARTU Sotho Tal Ker, wonach Outside das Versteck der letzten Basis des

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