1261 - Devolution
Schritte.
„Die Galaktiker würden mir einen solchen Gewaltakt nie verzeihen", erklärte Stalker. „Sie sind dabei, sich allmählich von der Bindung an die Kosmokraten zu lösen. Aber die Vernichtung der Porleyter würde sie gegen ESTARTU aufbringen und fester an die Kosmokraten binden."
„Niemand braucht zu wissen, daß du hinter diesem Vernichtungsschlag steckst", erklärte Llyn'Vough. Er hatte auf diesen Punkt hingearbeitet und dachte, daß er Stalker nun dort hatte, wo er ihn haben wollte.
„Es läßt sich auch so darstellen, als handele es sich um eine Befreiungsaktion des Herrn der Elemente. Du kannst ausreichend Indizien konstruieren, die auf mich als Täter hinweisen."
„Du bist für die Galaktiker tot", sagte Stalker.
„Aber ich existiere!" rief Llyn'Vough. „Und ich verfüge immer noch über ein gewisses Machtpotential. Ich kann immer noch auf das Waffenarsenal meiner Basis LAGER zurückgreifen."
„Warum bedienst du dich dann nicht dieser Möglichkeit?"
„Weil ich auf mich allein gestellt bin", sagte Llyn'Vough. „Aber angenommen, es gäbe noch Einheiten des Dekalogs der Elemente. Das ist immerhin glaubwürdig. Deine Krieger können die Rolle des Dekalogs übernehmen - und du die Funktion des Lenkungselements, Stalker. Ich stelle dir LAGER zur Verfügung, vernichte mit den Waffen der Technos die Porleyter. Auf dich würde nie die Spur eines Verdachts fallen. Alle würden glauben, daß es sich um ein Werk der Chaosmächte handelt."
Stalker nickte bedächtig den Kopf, seine gelben, dreieckigen Augen blickten Llyn'Vough mit einer Spur von Bewunderung und Hochachtung an.
„Was bist du für ein genialer Intrigant", sagte Stalker anerkennend. „Du machst mir die Sache recht schmackhaft, dabei verschweigst du sehr geschickt, daß du der wahre Nutznießer wärst. Vielleicht würde ich den Vernichtungsschlag gegen die Porleyter wagen - aber mir bringt das weniger ein als dir. Warum soll ich dich wieder zum Chaotarchen machen? Ich setze damit die Freundschaft der Galaktiker aufs Spiel."
„Wenn ich meine Macht zurückbekomme, verschaffe ich dir zehn Mächtigkeitsballungen wie diese für den Permanenten Konflikt", versprach Llyn'Vough. „Stell dir einmal vor, wie es sein könnte. Ich greife mit dem neuformierten Dekalog der Elemente eine Mächtigkeitsballung an, jage den Betroffenen einen gehörigen Schrecken ein, und nach dem ersten großen Spektakel trittst du auf den Plan und rettest die Mächtigkeitsballung vor den Mächten des Chaos."
„Klingt nicht schlecht", gab Stalker zu. „Aber warum sollte sich ein Chaotarch auf eine solche aufwendige Inszenierung einlassen, die im Grunde genommen auch gegen die Chaotarchen gerichtet ist?"
„Sie schadet vor allem den Kosmokraten, das ist mir Erfolg genug", erklärte Llyn'Vough.
„Ich bin in arger Not, nur darum lasse ich mich auf diesen Handel ein. Lassen wir die Spitzfindigkeiten und machen wir das Bündnis perfekt."
„Unter einer Bedingung", sagte Stalker. „Ich darf das Vertrauen der Galaktiker nicht verlieren."
„Ich nehme alles auf mich", versicherte Llyn'Vough, ohne Stalker zu verraten, daß sein Kopf quasi bereits in der Schlinge steckte, weil Perry Rhodan Zeuge dieser Abmachung war.
*
Llyn'Vough hatte praktisch nichts zu verlieren und mußte alles auf eine Karte setzen.
„LAGER befindet sich im Orbit um die Prä-Nova Outside", verriet er Stalker. „Ich gebe dir ein Permit..." Llyn'Vough gestattete sich ein Lächeln, und Stalker stimmte darin ein „... das dich gegenüber der Syntronik Denker als Bevollmächtigten ausweist. Ich vertraue deinen Fähigkeiten als Feldherr, um die verfügbaren Waffen nach eigenem Gutdünken einzusetzen und einen entsprechenden Aufmarschplan zu entwerfen."
„Und was wird inzwischen aus dir?" erkundigte sich Stalker mitfühlend. „Es wird seine Zeit dauern, bis ich gegen die Porleyter marschiere. Bis dahin schreitet aber die Devolution fort."
„Ich habe für alle Eventualitäten vorgesorgt", erwiderte der V'Aupertir. „Als die Technos über Terra herfielen, habe ich sie veranlaßt, eine Reihe von Scheinexistenzen aufzubauen. Eine von ihnen werde ich vorübergehend annehmen. Und egal wie rasch die Devolution voranschreitet, ich werde mich in Sicherheit befinden. Erledige du deinen Teil unserer Abmachung und sorge dich nicht um mich."
„Du solltest mir wenigstens die Möglichkeit geben, mit dir in Kontakt zu treten, falls sich Fragen ergeben", sagte Stalker. „Wie und wo kann ich dich
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