1261 - Devolution
auf Terra erreichen?"
„Überhaupt nicht", erwiderte Llyn'Vough. „Ich werde mich mit dir in Verbindung setzen, wenn der Devolator zerstört ist. Sobald der Möbiussatellit und die Sextadim-Impulsatoren vernichtet sind, dann hört auch die Devolution auf. Dann werde ich meinen Teil der Abmachung erfüllen. Bis dahin muß ich unerkannt auf Terra untertauchen..."
Llyn'Vough brach ab, als ein akustisches Signal ertönte.
„Das wird die versprochene Ablösung sein", sagte er wissend. „Es wird Zeit für mich, Stalker, mich nach Terra abzusetzen. Das versprochene Permit findest du in der Kommandozentrale der Space-Jet."
Stalker wirkte irritiert. In seinem Gesicht zuckte es gefährlich. Plötzlich erwachte Skorsh mit einem schrillen Schrei.
Perry Rhodan sah durch Llyn'Voughs Augen, wie sich Stalkers Körper anspannte.
„Ich habe alles gehört", kreischte Skorsh. „Der V'Aupertir hat dich hintergangen, Stalker.
Das ist eine Falle."
„Nur eine Sicherheitsmaßnahme", erklärte Llyn'Vough, während er sich in Richtung der Transmitterstation zurückzog. Stalker folgte ihm mit stelzenden Schritten. Er hatte seine eigenwillige Anmut verloren. Die wie gegerbten Muskeln seiner Backen vibrierten, der Unterkiefer zuckte auffällig nach vorne. Aber noch hatte sich Stalker in der Gewalt.
Llyn'Vough fuhr fort: „Ich habe diesen Stützpunkt teilweise zerstört, du wirst den Rest besorgen, Stalker.
Nachdem ich mich mit dem Transmitter abgestrahlt habe, wird die dreiköpfige Mannschaft eintreffen. Du wirst sie töten müssen, um alle Spuren, die auf dich hinweisen, zu verwischen. Oder du fälschst ihre Erinnerung, falls du Skrupel hast. Du kannst alle Schuld auf mich schieben, Stalker. Doch möchte ich dir nicht verheimlichen, daß ich ein Protokoll unseres Gesprächs angefertigt habe. Falls du deinen Teil der Abmachung nicht einhältst, dann werden die Terraner von mir ein Holo bekommen, das keine Zweifel mehr über deine wahren Absichten offen läßt. Mißtrauen gegen Mißtrauen, Stalker, das verbindet."
„Töte ihn, Stalker!" hetzte Skorsh. „Er hat den Tod verdient."
Llyn'Vough hatte den Deflektorschirm eingeschaltet und aktivierte den Sender des Materietransmitters. Die Empfangsstation auf Terra schickte das Freizeichen gleichzeitig mit dem Justierungsimpuls.
Perry Rhodan sah noch, wie sich Stalkers Erscheinung fast explosionsartig veränderte.
Er spreizte die Arme, grätschte die Beine im Sprung, verrenkte sie in einem unmöglichen Winkel. Ein grollender, animalischer Laut löste sich aus seiner Kehle. Dabei fletschte er die Lippen, der Unterkiefer schnellte nach vorn, und zwei Reihen mörderischer Zähne eines Raubtiergebisses wurden frei. Der zur Kampfmaschine gewordene Stalker warf den Schädel ungeduldig hin und her, während er seine Arme wie einen Bohrer rotieren ließ und aus seinem Rückentornister acht Peitschen schnalzten.
Das alles spielte sich innerhalb einer Sekunde ab.
Stalker schnellte sich auf den V'Aupertir zu, aber da trat dieser bereits durch das Transmitterfeld.
Llyn'Vough erreichte den Empfängertransmitter immer noch im Schutz des sicheren Deflektorschirms. Die terranischen Ortungsgeräte waren nicht imstande, diese Tarnung zu durchschauen. Die Techniker mochten sich wundern, warum niemand am Empfänger eintraf, obwohl ein Sendeimpuls abgestrahlt worden war.
Sie konnten sich aber nicht lange wundern, weil Llyn'Vough gleich nach seiner Ankunft den Psycho-Demolitions-Vexierer einsetzte.
Es kostete Llyn'Vough auch keine Mühe, die Transmitterstation des HQ-Hanse unbemerkt zu verlassen und in Terrania unterzutauchen. Er hatte es eilig, in das von den Sat-Technos vorbereitete Versteck zu kommen und in die Scheinexistenz zu schlüpfen.
Seine Eile war nicht unbegründet, denn der V'Aupertir spürte, daß der nächste Devolutionssprung knapp bevorstand.
Er mußte die Sicherheit des Verstecks vorher erreichen, weil er nach diesem Devolutionssprung noch schwächer und verletzlicher sein würde und er auch nicht mehr im Besitz der Ausrüstung eines V'Aupertirs des Zeitalters der Ersten Stille sein würde.
Aber einen Triumph glaubte er zu haben.
Stalker war ihm als Verbündeter sicher.
Llyn'Vough hatte Stalker in der Hand.
Mit dieser Gewißheit tauchte er in Terrania unter.
EPILOG
Stalker hätte beinahe einen tödlichen Fehler begangen.
Er war noch so in Wut über den Winkelzug des erbärmlichen Chaotarchen, daß er sich an der Einrichtung der Transmitterstation abreagierte.
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