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1262 - Schule der Helden

Titel: 1262 - Schule der Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dieses Amt für Cptn. Hornex übernimmt."
    Sheela wußte nicht, wieso sie den Worten dieser integeren Männer nicht traute, aber ihr erschien ihr Verhalten übertrieben: Sie taten gerade so, als würde sich alles um Cptn.
    Hornex und seinen Konsul drehen. Ihre Sorge um Erasmus wurde immer größer.
    „Entschuldigt mich bitte", sagte sie. „Aber mir beginnt der Kopf vor lauter galaktischer Politik zu schwirren. Ich möchte mich für eine kleine Weile zur Entspannung zurückziehen."
    Die drei Männer bekundeten ihr Verständnis, und Sheela machte, daß sie davonkam.
    Sie wagte es nicht, sich auch nur einmal umzublicken, denn ihr bangte vor den Blicken, die ihr die drei nachschickten. Sie spürte ihre Blicke förmlich im Rücken brennen.
    Was war mit Erasmus?
    Sheela flüchtete zum Büfett, in der Hoffnung, in dem Gedränge untertauchen zu können.
    Sie merkte erst, daß sie sich unter lauter Blues befand, als ein vorbeikommender Oxtorner sie darauf aufmerksam machte.
    „Eigentlich habe ich gar keinen Appetit", sagte Sheela und entfernte sich. Ein Roboter terranischer Bauart, entweder nachgebaut oder von der LFT zur Verfügung gestellt, bot ihr mit eleganter Bewegung ein Getränketablett dar. Gedankenverloren nahm sie ein Glas Sekt-Orange und leerte es in einem Zug. Sie vertauschte das leere Glas mit einem vollen und schlenderte damit durch die Reihen der Umstehenden. Es herrschte ein unentwirrbares Gesumme von Stimmen, wie in einem Bienenstock. Sheela wußte nicht, warum ihr diese alte Redewendung einfiel, aber sie war zutreffend.
    Plötzlich tauchte vor ihr eine stämmige Gestalt auf. Sie blickte hoch und erschrak. Ihr Gegenüber blickte sie aus dunklen, feurigen Augen an, fixierte sie förmlich. Es war ein fast barbarisch wirkender Mann in einem lederartigen Gewand, das den Charakter einer Uniform hatte.
    „Gamrin, der Krimalder", stellte sich der Wilde mit gutturaler Stimme vor. Er hatte ein breites, kantiges Gesicht, das schwarze, borstige Haar war zu einer Pagenfrisur geschnitten und wurde mit einem ledernen Stirnband zusammengehalten, in dem ein Stirnstein rot funkelte. Er hatte beinahe eine Statur wie ein Überschwerer, war jedoch nicht ganz so breit, dafür aber größer.
    Sheela hatte plötzlich furchtbare Angst und floh mit einem Aufschrei. Als sie sich nach einigen Schritten umdrehte, war der unheimliche Wilde verschwunden. Sheela atmete erleichtert auf.
    Sie hatte noch nie von einem galaktischen Menschenvolk mit Namen Krimalder gehört.
    Aber es war bekannt, daß es in der Milchstraße etliche terranische Kolonien gab, die in die Barbarei zurückgefallen waren. Sicher war Pratt Montmanor bestrebt, auch solche degenerierten Terra-Abkömmlinge in das Galaktikum zu integrieren... Und die Schule der Helden mußte sie anziehen wie Motten das Licht.
    Sheela erholte sich von diesem eigentlich doch recht harmlosen Zwischenfall, sehnte sich nun aber doch nach der Gesellschaft von Galbraith Deighton. Sie konnte den terranischen Sicherheitschef jedoch in der Menge nicht finden. Und sie hielt immer noch vergeblich nach Erasmus Ausschau.
    Was wußten Deighton und die anderen über ihn, was sie ihr verheimlichten?
     
    *
     
    Während sich im großen Festsaal die Leute gegenseitig auf die Zehen traten, gab es Gänge und Räumlichkeiten, die fast verlassen waren.
    Sheela betrat einen dieser langen Gänge, um dem Trubel zu entfliehen. Hier herrschte eine fast heilige Stille. Die wenigen Gäste, die sich hierher verirrten, achteten diese Stille und verhielten sich entsprechend leise. Wie in einer Kathedrale, dachte Sheela.
    Links und rechts des Ganges waren offene Türen. In den Räumen dahinter konnte man sich über die Wunder von ESTARTU und die Upanishad-Lehre informieren. Artgenossen von Stalker standen bereit, um jedem Interessierten die gewünschten Auskünfte zu geben.
    Sheela stellte jedoch fest, daß keiner der Gäste es zu wagen schien, die Bereitstehenden anzusprechen und um Auskunft zu bitten.
    Vielleicht lag es daran, daß sie starr wie Statuen dastanden und unnahbar wirkten. Es mochte aber auch an einer gewissen Interesselosigkeit liegen. So erging es zumindest Sheela, sie war in Gedanken viel zu sehr mit Erasmus' Schicksal beschäftigt, als sich um die unverständliche Upanishad-Lehre zu kümmern.
    Einmal blieb sie stehen, um eine faszinierende Holorama-Show zu betrachten, die in einem der Zimmer ablief. Es wurden in rasch wechselnden Bildern verschiedene Planeten gezeigt, die alle durch Ringsysteme

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