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1263 - Die Freibeuter von Erendyra

Titel: 1263 - Die Freibeuter von Erendyra
Autoren: Unbekannt
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erreicht. Ich folge, ohne mir recht darüber im klaren zu sein, was ich überhaupt tue.
    Wir sind kaum im Freien, als das Recycling-System meines Raumanzugs wieder Alarm schlägt. Zum Glück merken es die anderen nicht. Sie sind auch zu beschäftigt, um schnell in die Station zu gelangen. Einer kümmert sich um mich. Als ich ihn genauer ansehe, stelle ich fest, daß es Tekener selbst ist. Er läßt mich nicht aus dem Griff. Ich habe das dumpfe Gefühl, er will mich Closcurt ausliefern.
    Aber das ist natürlich Unsinn. Der Freibriefler ist an mir nicht interessiert, aber an Gorims.
    Tekener meldet sich über Funk. Sie müssen heimlich die Energievorräte meines Anzugs aufgefrischt haben, denn die waren ja fast erschöpft gewesen, als sie mich aufgriffen. Ich mag es nicht, wenn jemand an meinen Sachen herumbastelt. Wahrscheinlich ist es auch Schuld der Gorims, daß das Recycling-System wieder durchdreht.
    Ich habe keine Zeit, weiter über diese Frage nachzudenken, denn ganz plötzlich tobt um uns herum die Hölle. Closcurt und seine Roboter greifen mich und die Gorims an. Da ich über keine Waffen verfüge und mich außerdem weigern würde, gegen meine Artgenossen zu kämpfen, suche ich eine Deckung auf.
    Da entdecke ich Closcurt inmitten von acht anderen Weltraumnomaden. Er scheint betroffen zu sein, denn er und seine Roboter können gegen die SERUNS nichts ausrichten. Auch ich bin verwundert.
    „Longasc!" höre ich Tekeners Stimme in meinem Funkgerät. „Ich schätze, der mit dem großen Helm ist Closcurt. Erkläre ihm, daß wir in friedlicher Absicht gekommen sind. Wir können uns aber auch wehren. Ich möchte mit Closcurt sprechen."
    Ich bekomme einen Stoß in den Rücken. Dort hatte sich ein anderer Gorim verborgen.
    Ich hatte ihn gar nicht bemerkt.
    Über eine Metallfläche, die vollkommen durchlöchert ist, krieche ich auf Closcurt zu. Mit meinen Händen signalisiere ich dem Freibriefler, daß ich bereit bin, mich zu unterwerfen.
    Schmerzlich wird mir bewußt, daß ich eben doch ein Feigling bin.
    „Was willst du hier, Raumfledderer?" herrscht Closcurt mich an. Seine Worte sind so laut in meinem Empfänger, daß ich glaube, mir fliegen die Ohren davon.
    „Diese Gorims bitten untertänigst um eine Unterredung", erkläre ich stockend. „Sie wollen nicht mit dir kämpfen. Ich muß ..."
    „Du kleine Ratte! Du billiger Verräter!" unterbricht mich Closcurt. „Kennst du die Gesetze des Kriegers nicht mehr?"
    Seine Waffen feuern auf mich, aber Tekener wirft sich dazwischen, und sein SERUN absorbiert die Energien. Das macht Closcurt noch rasender. Er schreit seine Befehle heraus. Immer mehr Roboter kommen. Die erwartete letzte Stunde naht. Ich spüre es. Sie sind eben verrückt, diese Gorims.
    Wieder sprechen die Waffen. Ich schließe die Augen, denn jeden Moment rechne ich damit, getroffen zu werden. Armer Plump, jetzt hast du keinen Herrn mehr. Vielleicht wird Falco Hoelzel für ihn sorgen, wenn Jennifer Thyron schnell genug mit der LASHAT fliehen kann.
    Plötzlich herrscht Stille in meinem Funkgerät. Ich bin unversehrt. Als ich die Augen öffne, bietet sich mir ein höchst merkwürdiger Anblick.
    Ronald Tekener steht wenige Schritte vor mir. Er hält etwas in der Hand, eine Metallhülse, von der eine zwingende Wirkung ausgeht. Im ersten Moment meine ich zu spüren, daß es sich um einen Kaperbrief handelt. Dann merke ich, daß es etwas anderes, etwas Höherwertiges, ist.
    Und Closcurt? Ich höre, wie er an seine Helfer und Roboter die Anweisung gibt, alle Angriffe sofort einzustellen. Er selbst ist auf die Knie gesunken.
    „Ich unterwerfe mich dir", erklärte der Freibriefler. Ich verstehe die Welt nicht mehr. „Du trägst den Fehdehandschuh des Kriegers. Ich erkenne ihn an. Sei gnädig mit mir, denn ich bin unschuldig. Ich habe nichts getan, was nicht im Sinn des Ewigen Kriegers gewesen wäre."
    Ich weiß nicht, was ein Fehdehandschuh ist, aber es ist mir klar, daß Closcurt damit die Hülse meint, die ihm Tekener zeigt Dann holt der Freibriefler aus einer Tasche seines Raumanzugs den Kaperbrief hervor. Ich erkenne sofort, daß er es ist, obwohl ich sein Aussehen eigentlich vergessen habe.
    Die Ähnlichkeit zwischen dem Kaperbrief und dem Fehdehandschuh ist verblüffend. Ich sehe genauer hin.
    Der Fehdehandschuh ist für eine linke Hand geeignet, der Kaperbrief für eine rechte.
    Auch verfügt letzterer über ein Teil, das den Daumen aufnimmt.
    Diese Äußerlichkeiten sind aber von untergeordneter
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