Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1263 - Die Freibeuter von Erendyra

Titel: 1263 - Die Freibeuter von Erendyra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ebenfalls als absolut zutreffend bezeichnet werden."
    „Ich bin doch kein Lügner", warf der Raumfledderer ein.
    „Lügner", gluckste Plump und sprang zur Seite, als der Shabare so tat, als wolle er nach ihm treten.
    „Diese Phase läßt sich aus den augenblicklichen Aktivitäten Cepors erkennen und berechnen. Sie wird voraussichtlich vierzig Tage dauern. Das bedeutet, daß wir zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt an diesen Ort gekommen sind. Einer Landung auf Nagath kann ich daher nicht zustimmen."
    „Sie ist auch nicht unbedingt erforderlich", korrigierte sie der Smiler. „Wenn ich die Antworten bei den Raumschiffen finde, die sich dort tummeln, kann mir Nagath gestohlen bleiben."
    Die LASHAT blieb auch in den folgenden Stunden unbehelligt. So hatte das Virenschiff genug Zeit, immer neue Daten zu ermitteln und darzustellen. Und Ronald Tekener und seine Vironauten gingen an eine gründliche Auswertung.
    Aus den Bewegungen der vielen fremden Raumschiffe kristallisierte sich ein deutliches Bild heraus. Die Einheiten sammelten sich im Umkreis um Nagath, mieden dabei aber überwiegend jene Zone in Richtung des Zentralgestirns. Das Gros sammelte sich also zwischen dem zweiten und dem dritten Planeten, so als wolle man jederzeit bereit sein, beim Ausbruch der Hyperemissionen noch rechtzeitig in sichere Gefilde zu gelangen.
    Funkverkehr wurde kaum aufgefangen. Jedes einzelne Schiff schien zu wissen, welchen Kurs es zu nehmen hatte. Dabei fiel aber auf, daß es keine Landungen gab. Nagath selbst wurde trotz der Nähe gemieden.
    „Teile des Trosses des Kriegers", stellte Longasc fest.
    Indirekt wurde das durch die wenigen Funksprüche bestätigt, die empfangen wurden, denn hier wurde fast ausschließlich das Krieger-Idiom Sothalk benutzt.
    „Ich würde gern eine nähere Erkundung mit der PROSPEKTOR fliegen", verlangte Path Baal. „Nur hier sitzen und beobachten, das ist doch langweilig."
    „Du bleibst schön hier." Ronald Tekener kontrollierte die Entfernung der LASHAT nach Nagath. Sie betrug 88 Lichtminuten, und das erschien ihm auch angebracht.
    „Eine weitere Beobachtung", meldete sich Vi. „Es befinden sich 33 höchst auffällige Objekte im Anflug auf Nagath. Sie haben die Form von absolut regelmäßig geformten Achtundvierzigflächnern. Ihr größter Durchmesser beträgt etwa 70 Meter."
    „Ein Hexakisoktaeder", stellte Falco Hoelzel fest und streichelte den Distelfrosch, der auf seinem Schoß Platz genommen hatte.
    „Ein was?" fragte das Anti-Mädchen.
    „Kies-Onkel-Feder", grunzte Plump schlaftrunken.
    „Hex mal okta ist achtundvierzig", feixte der schwarzhaarige Vironaut. „Sechs mal acht, Mädchen. So sind Diamanten geschliffen."
    „Vi", bat der Smiler. „Zeig uns so ein Ding aus der Nähe."
    Bevor die Holo-Projektion aufleuchtete, entstand direkt vor Ronald Tekeners Gesicht eine Holografie.
    „Das meint Falco", ereiferte sich Path, die das Bild aus ihren Gedanken geformt hatte.
    Tekener starrte auf einen funkelnden Diamanten. Die Lichtbrechung war überwältigend.
    Als er danach faßte, glitten seine Finger ohne spürbaren Widerstand durch das dreidimensionale Bild aus dem Kopf des Anti-Mädchens.
    „Real geht nicht", bedauerte Path. „Ich bin wieder einmal nicht in Form."
    Die Projektion, die Vi nun aus der Wirklichkeit bildete, unterschied sich in der Form in nichts vom Bild der Holografin. Sie war nur größer. Auch in ihr brach sich vielfach das Licht der nun so nahen Sonne Cepor.
    „Was ist das?" Der Aktivatorträger deutete auf kleine, längliche Objekte, die Vi mit der Projektion erzeugt hatte. „Kannst du das noch vergrößern?"
    Das Virenschiff pickte sich einen dieser dicken Striche heraus und bildete ihn gesondert und vergrößert ab. Die Ränder waren etwas unscharf und verschwommen, weil sich bei der großen Entfernung trotz der hochgenauen Ortungsverfahren von einem so winzigen Objekt kein exaktes Bild mehr herstellen ließ.
    „Höchste Auflösung", gab die Vishna-Stimme bekannt.
    Der dicke Strich hatte nun die Form eines Sarges. Die eingeblendete Maßskala verriet, daß dieses Objekt knapp acht Meter lang war und weniger als drei Meter dick.
    „Ich kann etwa 30 dieser Kleinschiffe in der Umgebung eines jeden der 33 Diamantschiffe entdecken", ergänzte Vi. „Sie bilden eine Art Eskorte."
    „Sargflotten stimmen in mir zur Trauer", meinte der Raumfledderer.
    Jennifer Thyron stutzte, denn erstmals spürte sie in Longasc ein tiefes Mitgefühl.
    „Sie stimmen dich zur Trauer?"

Weitere Kostenlose Bücher