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1265 - Die heilende Gottin

Titel: 1265 - Die heilende Gottin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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flüchtete hinter einen etwa dreißig Meter hohen Steinwall, um sich dann in seinem Sichtschutz bis zum Beiboot vorzuarbeiten. Sie sah, daß mehrere kleine Raumfahrzeuge die Kuppel verließen. Kampfroboter glitten in die sonnendurchglühte Ebene hinaus. „Was hast du angerichtet?" hallte die Stimme von Droan Meinster aus den Lautsprechern ihres SERUNS. „Hier drinnen ist die Hölle los."
    Sie verzichtete auf eine Antwort, damit sie nicht angepeilt werden konnte. Sie schwebte zum Beiboot hinüber und wollte sich schon einschleusen, als sie entdeckte, daß sich kopfgroße Steine an die Maschine herangerollt hatten. Waren es lebende Gebilde? Konnten sie einen Start unter Umständen verhindern oder erschweren? Sie zögerte keine Sekunde, sondern schoß mit dem Desintegratorstrahler auf sie. Befriedigt beobachtete sie, daß die Steine sich augenblicklich von dem Beiboot entfernten.
    Sie schob sich in die Schleuse und legte den SERUN ab, nachdem sie das Innenschott geöffnet hatte. „Wir müssen sofort starten", sagte sie zu Kido. Er saß hinter den Steuerelementen, als hätte er nie etwas anderes getan. „Kein Problem", sagte das Wesen, das sie mit ihren parapsychischen Sinnen hatte neu entstehen lassen. „Ich habe schon alles vorbereitet."
    Irmina war es, als habe sie einen Schlag in den Magen bekommen. „Was hast du?"
    Sie zog ihn von den Steuerelementen weg. Dann stellte sie entsetzt fest, daß er an nahezu jedem Instrument herumgespielt hatte. Es erschien ihr wie ein Wunder, daß überhaupt noch irgend etwas in Ordnung war. „Du hast die doppelte Sicherung für die Schleusenschotte aufgehoben", stammelte sie. „Weißt du überhaupt, was das bedeutet? Mit einem Knopfdruck hättest du beide Schotte öffnen können. Dann wäre es aus mit dir gewesen."
    „Du hast nicht gesagt, daß ich nicht spielen darf."
    „Nein, das habe ich nicht gesagt, aber das ist doch selbstverständlich."
    „Warum?"
    Sie blickte ihn fassungslos an, während sie sich darum bemühte, die verschiedenen Systeme wieder in Ordnung zu bringen. „Warum? Weil wir so schnell wie möglich starten müssen."
    „Warum?"
    „Weil sie hinter mir her sind."
    „Warum?"
    Irmina Kotschistowa stöhnte gequält. „Tu mir einen Gefallen", bat sie. „Laß mich mal für einen Moment in Ruhe."
    „Du bist nicht sehr freundlich."
    „Das kann ich jetzt auch nicht sein, Kido. Wir haben es mit gefährlichen Leuten zu tun, denen es ganz und gar nicht gefällt, daß ich hinter ihr Geheimnis gekommen bin."
    „Ein Geheimnis?" Seine Augen leuchteten auf. Geheimnisse hatten offenbar eine besondere Anziehungskraft für ihn. „Ich habe ein wenig von einer Substanz erbeutet, die sie offenbar benötigen, um sich zu stärken", erklärte sie. „Darf ich diese Substanz einmal sehen?"
    „Vielleicht später. Sie ist in meinem SERUN. Jetzt müssen wir starten. Es wird wirklich höchste Zeit."
    Alle Systeme zeigten grün. Das Beiboot war wieder voll funktionsfähig. Irmina konzentrierte sich auf den Start. Sie ortete mehrere Roboter, die langsam näher rückten. „Störe mich jetzt bitte nicht", sagte sie. „Wir müssen an den Wachforts vorbeikommen. Das wird schwer werden."
    „Mach dir um mich keine Sorgen", erwiderte er und erhob sich von seinem Sitz. „Ich lasse dich allein, damit du durch nichts abgelenkt wirst."
    Die Mutantin dachte sich nichts dabei, als Kido sich zurückzog. Sie war froh, daß sie sich ganz auf den Start konzentrieren konnte und seine Fragen nicht mehr beantworten mußte.
    Sie startete.
    Das Beiboot raste mit hoher Beschleunigung aus dem Graben heraus und jagte über einige flache Bergrücken hinweg. Dann stieg es steil auf und entfernte sich von der Kuppel.
    Kein einziger Schuß fiel.
    Es war, als hätten Volcayr und die anderen Troßangehörigen die Flucht nicht bemerkt.
    Doch dann schien der Planet Urdalan plötzlich ins Chaos zu stürzen.
    Die zwölf Elysischen Ringe gerieten in Bewegung. Sie änderten willkürlich ihre Umlaufbahn um Urdalan. Irmina Kotschistowa schaltete augenblicklich die Positronik ein, obwohl sie sich nicht viel davon versprach. Sie befahl den Computern, die Bewegungen der Ringe zu errechnen, so daß sie einen entsprechenden Ausweichkurs mit dem Beiboot steuern konnte.
    Doch die Positronik warf jenes Wort aus, vor dem sie sich am meisten fürchtete.
    Chaos!
    Das bedeutete, daß die Elysischen Ringe sich nicht nach einem errechenbaren System bewegten. Damit war sie hilflos gegen diese Ringe. Das Beiboot taumelte in den

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