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1265 - Im Visier der Schattenhexe

1265 - Im Visier der Schattenhexe

Titel: 1265 - Im Visier der Schattenhexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war jetzt eine andere Konstellation entstanden, und Glenda wunderte sich darüber, wie stark die Kluft zwischen den schwarzmagischen Wesen war.
    Glenda hatte den Eindruck, als wäre die Zeit stehen geblieben. Auch für Justine Cavallo, denn sie hatte nach der Nennung des Namens nicht reagiert. Ob sie überrascht war oder nur wütend, das wollte Glenda dahingestellt sein lassen, aber sie dachte wieder daran, dass sich ihre Lage verbessert hatte.
    Das Sprichwort heißt: Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte. Glenda hoffte intensiv, dass dies auch für sie zutreffen würde. Wenn das der Fall war, konnte sie wirklich aufatmen.
    Noch war es nicht so weit, denn es war auch möglich, dass sie zwischen die Mahlsteine geriet, und das war für keine der beiden Seiten gut.
    Die blonde Bestie hatte sich wieder gefangen. »Du?«, schrie sie der Schattenhexe zu.
    »Du kennst mich, nicht wahr?«
    »Ich habe von dir gehört. Dein Name geistert öfter durch die Vampirwelt. Ich weiß auch, dass du mich stören willst und dass du es hasst, wenn ich mir die Hexen hole und sie zu dem mache, was ich bin. Ich habe davon Abstand genommen, aber ich versichere dir, dass dies nicht immer so bleiben wird. Ich lasse mir nicht ins Handwerk pfuschen, auch nicht von dir.«
    »Du solltest deine Grenzen kennen, Justine!«
    »Die sind mir bekannt.«
    »Anscheinend nicht.«
    »Was stört dich?«
    »Das kann ich dir sagen. Ich will einfach nicht, dass du zu groß wirst. Du musst immer daran denken, dass dir die Vampirwelt nicht gehört. Ich habe mitgeholfen, sie aufzubauen. Ohne mich würde es sie nicht geben, und ich sehe nicht ein, dass sich jemand einschleicht und heimlich versucht, immer mehr Macht zu bekommen. Ich habe nichts gegen dich persönlich, aber es gibt Grenzen, und an die solltest du dich halten. Du hast viel geschafft, dafür ein Kompliment, doch jetzt ist eine der von mir angesprochenen Grenzen erreicht, und ich werde dafür sorgen, dass du sie um keinen Schritt überschreitest.«
    »Aha. Sehr gut. Ich habe alles gehört, aber ich frage mich, wie du das schaffen willst.«
    »Glenda Perkins gehört mir.«
    »Ach? Tatsächlich?«
    »Ja. Du weißt selbst, dass Sinclair und seine Freunde nicht zu meinen Freunden zählen. Wenn sich die Gelegenheit bietet, bekämpfen wir uns. Aber ich kann dir trotzdem nicht dankbar sein, wenn du Sinclairs Freundin das Blut aussaugst. Gib dich mit dem zufrieden, was du besitzt und zieh dich zurück.«
    »Ich soll verschwinden?«
    »Ja. Oder hast du etwas anderes erwartet?«
    Die Cavallo legte den Kopf zurück und lachte. »Ja, das habe ich tatsächlich. Ich werde nicht verschwinden, Assunga. Ich bin weit gekommen, aber nicht weit genug. Ich freue mich darauf, zu erleben, wie diese Person dem Geisterjäger das Blut aussaugt, denn mit seinem Kreuz kann er nichts mehr erreichen. Der Plan ist perfekt, und Alu müsstest mir eigentlich zustimmen.«
    »Er ist auch gut.«
    »Und was stört dich daran?«
    »Deine Sucht nach Macht. Ich will nicht, dass du zu mächtig wirst. Und deshalb werden wir wieder die Grenzen abstecken müssen.«
    Die blonde Bestie rieb ihre Hände. »Grenzen abstecken«, höhnte sie. »Wenn jemand die eigenen Grenzen absteckt, dann bin ich es und nicht du. Ich lasse sie mir nicht abstecken, verstehst du? Nicht von dir und von keinem anderen…«
    »Du willst den Kompromiss nicht?«
    »Du hast dein Feld. Ich habe das meine!«
    »Dann werde ich mir Glenda Perkins holen müssen.«
    Es war ein Satz, der Glenda aufschreckte. Sie kannte Assungas Absichten und wusste, dass sie keine Freundin von ihr war, denn sie stand auf der anderen Seite. Deshalb fürchtete sie auch, vom Regen in die Traufe zu geraten, und sie merkte, dass ihr ein eisiger Schauer über den Rücken lief. In ihrem Kopf drehten sich die Gedanken. Wenn es möglich gewesen wäre, hätte sie die Flucht ergriffen.
    Aber nicht hier, nicht in dieser verdammten Welt.
    Sie schaute an den Wänden entlang und sah die Vampirgestalten in den Nischen hocken. Sie waren so etwas wie die kleine Armee der Justine Cavallo, und Glenda wusste nicht, ob die Schattenhexe es schaffte, hier einen Sieg zu erringen.
    »Willst du das wirklich tun?«
    »Ja.«
    »Und dann?«
    »Alles andere ist meine Sache.«
    »Nein«, flüsterte Justine scharf, »das ist es nicht. Ich habe mich auf ihr Blut gefreut, und ich werde mir diese Freude nicht nehmen lassen, darauf solltest du dich verlassen. Ich sorge dafür, dass alles so bleibt wie es ist. Und wenn du sie

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