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1265 - Im Visier der Schattenhexe

1265 - Im Visier der Schattenhexe

Titel: 1265 - Im Visier der Schattenhexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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haben willst, dann musst du mich überwinden.«
    »Das weiß ich.«
    »Und du traust dich, dies zu versuchen?«
    »Ja, warum nicht?«
    Assungas Antworten hatten die Lage auf die Spitze getrieben. Glenda war allerdings mehr als das dritte Rad am Wagen. Es ging den beiden um die Erhaltung der Macht. Sie mussten die Grenzen neu abstecken oder die alten betonieren. In der Vampirwelt war es nicht zu einem Kampf zwischen ihnen gekommen, aber jetzt war die Cavallo einen Schritt zu weit gegangen.
    Justine verhielt sich ruhig. Es konnte durchaus sein, dass die Antwort sie überrascht hatte. Sie war gewohnt, dass man sich von ihr zurückzog, und das wurde jetzt auf den Kopf gestellt, denn Assunga dachte nicht im Traum daran.
    Sie hatte sich bisher so gut wie nicht bewegt, aber jetzt ging sie vor. Glenda hatte darauf gewartet.
    Die Cavallo war in diesen Augenblicken uninteressant geworden. Es kam nun einzig und allein auf Assunga an, die äußerlich keine Waffe trug und sich normal bewegte.
    Bei jedem Schritt geriet auch ihr Zaubermantel in Bewegung. Er schloss sich unter dem Kinn zusammen, aber die beiden Hälften standen trotzdem offen und öffneten sich noch weiter, wenn sie ging. Da schwangen die beiden Seiten lässig hin und her, und es wich auch die Dunkelheit der Außenseite, sodass das Innere sichtbar wurde.
    Gelb, sehr hell. Der direkte Kontrast. Dass der Mantel aus der Haut eines Menschen bestand, sah man ihm nicht an. Er wirkte bei seinen Fließbewegungen wie normales Leder und reichte der Schattenhexe bis zu den Knöcheln hinab.
    Die Cavallo hatte sich auf einen Kampf eingerichtet. Sie war etwas zurückgewichen und nahm eine Kampfhaltung ein. Breitbeinig, leicht geduckt, die Arme angewinkelt, die Hände zu Fäusten geballt.
    Sie tat nichts, was Glenda schon verwunderte, denn sonst war sie immer die Erste, die angriff. In diesem Fall schien sie ihre Grenzen zu kennen, aber das nahm Glenda ihr nicht so recht ab.
    Sie wurde auch nicht enttäuscht.
    Ein schriller Pfiff entwich dem Mund der blonden Bestie.
    Und der erreichte die Wesen, die in den Nischen hockten und dort warteten. Sie hatten darauf gelauert, denn es gab keine Sekunde des Zögerns.
    Gemeinsam stürzten sie nach unten!
    ***
    Auch Glenda blieb nicht mehr an ihrem Platz stehen. Sie reagierte mehr vom Instinkt getrieben.
    Hinter ihrem Rücken war es leer, sie wollte einfach eine Deckung spüren und lief bis zur Wand hin, gegen die sie sich presste.
    So war sie nur Zuschauerin, aber sie könnte sich wirklich eine bessere Aufführung vorstellen als dieses grausame Tun. Die Luft war erfüllt von den wilden Geräuschen der Schwingen. Die Wesen hatten ein Ziel. Sie waren keine Engel mehr, sondern auf das Blut erpicht. Zu stark steckte der Keim in ihnen.
    Assunga hatte keine Chance. Hätte man meinen sollen, aber die Schattenhexe bewies in diesen ersten Augenblicken schon, dass sie sich wehren konnte.
    Während die veränderten Engel auf sie zuflogen, öffnete sie für einen Moment den Mantel. Ihr Körper war nur für eine winzige Zeitspanne zu sehen und im nächsten Moment, als sie die Hälften des Mantels zusammenklappte, war er verschwunden.
    Blitzschnell hatte sich Assunga aufgelöst. Die Wesen fanden kein Ziel mehr oder nur sich selbst. Sie waren von verschiedenen Seiten auf das Ziel zugeflogen. Es war jetzt verschwunden, und so prallten sie noch über dem Boden zusammen.
    Es wäre zum Lachen gewesen, doch dazu war die Lage viel zu ernst, und Glenda hielt sich deshalb zurück.
    Dafür hörte sie die Cavallo. Aus ihrer Kehle drang ein Wutschrei, sie stürmte vor, um bei ihren Helfern zu sein, doch beistehen konnte sie ihnen auch nicht. Und sie konnte Assunga nicht herzaubern! In einem Anfall von Wut trat sie um sich. Sie brüllte ihren Frust hinaus. Sie schlug gegen ihre Helfer und schleuderte sie zur Seite, um selbst den nötigen Platz zu erhalten.
    Noch nie hatte Glenda die blonde Bestie so toben gesehen.
    Einige der Mutationen flatterten wieder hoch und drückten sich in die Nischen hinein. Andere blieben auf dem Boden hocken und warteten darauf, dass die Feindin wieder erschien.
    Justine brüllte ihren Frust wieder heraus und drehte sich im Kreis.
    Glenda befürchtete, dass ihr die Hilfe der Schattenhexe nicht viel genutzt hatte. Justine Cavallo lauerte noch immer darauf, ihr das Blut aussagen zu können, und das bewies sie, als sie plötzlich auf Glenda zurannte.
    »So nicht!« schrie sie. »Nicht so, verdammt noch mal! Ich werde dich holen!«
    Glenda

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