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1266 - Der Troß des Kriegers

Titel: 1266 - Der Troß des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Formen geachtet wird..."
    „Die dir genau bekannt sind", fiel ihm Roi Danton ins Wort „Bis in die Einzelheiten. Man hat sie mir auf der Upanishad beigebracht", antwortete der Ckatoner.
    Dann setzte er die unterbrochene Rede fort: „... und daß du dem eigenen Ansehen schadest, wenn du nicht mit ausreichendem Gefolge bei dem Ringingenieur auftrittst."
    „Ich werde mit einer Begleitung erscheinen, die meinem Rang entspricht", antwortete Roi Danton mit der kühlen Zurückhaltung dessen, der sich der Unantastbarkeit seiner Stellung bewußt ist. In Wirklichkeit empfand er Erleichterung darüber, daß Edym Varuson so rasch einen Rückzieher gemacht hatte. „Fast alle, die in diesem Raum versammelt sind, werden mich begleiten. Hinzu kommen noch ein paar Fachleute, die ich schon benachrichtigt habe. Wir starten in einer halben Stunde. Den Rest der Zeit benötige ich zum Meditieren", sagte er würdevoll.
    Er wartete nicht, bis er sein Quartier erreicht hatte. Schon unterwegs riß er sich die Faust des Kriegers von der Hand. Das seltsame Gerät bereitete ihm Unbehagen, seitdem er wußte, was Reginald Bull zugestoßen war. Es gab Situationen, in denen er den Handschuh tragen mußte, ob er wollte oder nicht. Er hätte unter den Horden des Trosses und besonders dem Elfahder gegenüber wenig oder nichts gegolten, wäre nicht die Faust des Kriegers gewesen, die ihn zum Auserwählten stempelte. Immer wenn er den Handschuh trug, bemühte er sich, ihn aus seinen Gedanken zu verbannen. Er durfte sich nicht mit ihm befassen.
    Bull hatte das Unheil ereilt, als er es unternahm, sich geistig mit dem Handschuh auseinanderzusetzen.
    Nichts lag ihm ferner, als die verbleibende halbe Stunde mit der Meditation zu verbringen. Aber für einen Auserwählten machte es sich immer gut, wenn er möglichst oft vom Meditieren sprach. Meditation war eine Beschäftigung, der sich jeder, der dem Ewigen Krieger in irgendeiner Weise nahestand, in regelmäßigen Abständen hinzugeben hatte.
    In der Unterkunft, die er mit Demeter teilte und die von dem Virenschiff hauptsächlich nach den Vorstellungen der Wyngerin eingerichtet worden war, machte Roi es sich bequem und wünschte sich ein Getränk. Den Becher in der Hand, ab und zu von der kühlen, wohlschmekkenden Flüssigkeit nippend, überdachte er seine Lage.
    Ein wenig übersichtlicher hätte er sie sich gewünscht. Mit zehntausend Gleichgesinnten war er von Terra ausgezogen, um die Wunder des Weltalls zu sehen und das alte Ideal des Freif ahrertums wieder zu erleben. Das Sternweh trieb ihn ebenso wie die Sehnsucht nach der Ungebundenheit jener längst vergangenen Tage, als Lovely Boscyk der Kaiser der Freihändler und er sein König gewesen war. Erendyra, eine Galaxis in der Mächtigkeitsballung ESTARTU, hatte ihn gelockt, weil sie von Sotho Tal Ker, der sich als Abgesandter der Superintelligenz Estartu bezeichnete und auf Terra Stalker genannt wurde, in derart leuchtenden, atemberaubenden Farben geschildert worden war.
    Unversehens war er in den Kriegerrummel verwickelt worden, in das groteske Schauspiel vom Permanenten Konflikt, das auf einer Bühne gespielt wurde, die ganz Erendyra, womöglich sogar die gesamte Mächtigkeitsballung umfaßte. Dabei hatte er nur auf den Hilferuf der LASHAT reagiert. Bei der Ankunft im Cepor-System war er auf die wimmelnden Horden des Trosses gestoßen, die sich aus unerfindlichen Gründen anschickten, ein großes Fest zu feiern.
    Er hatte zweitens eine veränderliche Sonne vorgefunden, die während gewisser Phasen ihres Schwankungszyklus das All so voller Hyperenergie pumpte, daß der zweite Planet, von dem der Notruf der LASHAT gekommen war, nicht angeflogen werden konnte. Kurz vor dem Auf bruch in Richtung Cepor hatte sich den Vironauten der LOVELY BOSCYK der Shad, d.i. Meisterschüler, Edym Varuson angeschlossen, weil er ebenfalls nach Cepor wollte, um sich dort der Leibgarde des Ewigen Kriegers anzuschließen. Von ihm hatte Roi Danton die ersten Informationen über den Komplex des Ewigen Kriegers und die Philosophie des Permanenten Konflikts erhalten. Aber Edym Varusons Ausführungen bewegten sich allesamt im Bereich der Theorie und der Ideologie. Roi war froh gewesen, inmitten des Trosses auf die EXPLORER zu stoßen und von Reginald Bull einen Augenzeugenbericht darüber zu erhalten, wie sich die Tätigkeit des Kriegers in der Realität auswirkte.
    Er hatte gelernt, die Faust des Kriegers als Symbol der Autorität zu verwenden. Daß er als Eigentümer der Faust

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