Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1266 - Der Troß des Kriegers

Titel: 1266 - Der Troß des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
des Ckatoners. Roi Danton und sein aus zwanzig Mitgliedern bestehendes Gefolge setzte sich in Bewegung.
    Schutzmonturen vom Typ SERUN wurden getragen, jedoch waren die Helme geöffnet. Lediglich Edym Varuson hatte sich geweigert, den grellgelben Kampfanzug, dessen breite Schärpe ihn als Meisterschüler kennzeichnete, mit einer zusätzlichen Hülle zu verdecken.
    Der mächtige Raum unter der Kuppel war so gut wie leer. Sanftes, gelbes Licht ließ seltsam geformte Aggregate erkennen, die scheinbar wahllos und in weiten Abständen voneinander aufgestellt waren. Im Hintergrund zeigte eine holographische Projektion die grünblaue, mit weißen Wolkentupfern besetzte Scheibe eines Himmelskörpers, um den herum sich eine große Schar von Satelliten gruppierte. Aber all das interessierte Roi Danton wenig. Seine Aufmerksamkeit wurde angezogen von den fünf Gestalten, die sich in der Mitte der Kuppelhalle postiert hatten. Abgesehen von der Kleidung sahen sie einer dem ändern so ähnlich, daß es Roi unmöglich gewesen wäre, wenn es eben nicht die Unterschiede in der äußeren Aufmachung gegeben hätte, sie auseinanderzuhalten. Sie waren gleich groß. Sie besaßen alle den charakteristisch langgezogenen Schädel mit dem traurigen Gesicht, über das Roi zu reflektieren bereits Gelegenheit gehabt hatte. Die Arme wuchsen ihnen an kräftig ausgebildeten Kugelgelenken aus den schmalen Schultern. Sie endeten in Händen, die aus sensiblen Greiflappen bestanden. Dicht unter den Armgelenken saßen die Gelenkpfannen der Beine. Diese letzteren wirkten so dünn und zerbrechlich, daß man sich fragte, wie sie das Gewicht des Leibes zu tragen vermochten. Der Rumpf hatte die Form eines schlaffen, nur zum Teil gefüllten Sacks, der bis fast zum Boden hinabhing.
    Allen gemeinsam war die Vorliebe für bunte Kleidung und glitzernden Schmuck, aber der in der Mitte war der bunteste und am auffälligsten Geschmückte. Er mußte Be-Luqo sein. Roi Danton hielt an, als er ihm bis auf zehn Schritte nahe gekommen war, und sein Gefolge tat es ihm gleich. Lediglich Edym Varuson bewegte sich weiter vorwärts. Er bezog eine Position auf dem halben Weg zwischen den beiden Parteien. Dann verkündete er mit Stentorstimme: „Der Auserwählte, Träger der Faust des Kriegers, kommt, um den Ringingenieur Be-Luqo zu besuchen."
    Die Ohren der fünf überschlanken Geschöpfe klappten in die Höhe und standen waagrecht von den Schädeln ab. Be-Luqo tat einen Schritt nach vorne. „Der Ringingenieur und seine vier Hauptassistenten", sagte er mit schwabbelnden Mundlappen, „allesamt dem Volk der Beryhamer angehörig, heißen den Träger der Faust und seine Begleiter willkommen."
    Roi Danton reckte den linken Arm. Aller Augen richteten sich in echter oder gespielter Ehrfurcht auf das Symbol des mächtigen Kalmer.
    Selbst der Meisterschüler drehte sich um, um sich den Anblick nicht entgehen zu lassen.
    Der erste Kontakt war hergestellt. „Du sagtest, du seist in wichtiger Mission unterwegs", sagte Be-Luqo mit seiner charakteristischen Quetschstimme. Er war zweieinhalb Meter groß und überragte den Terraner um mehrere Haupteslängen. „Darf ich etwas davon erfahren?"
    Roi Danton sah sich um. Die Szene entwickelte sich zwanglos. Man hatte das Innere des Schiffes besichtigt, die Wohn- und Aufenthaltsräume der ausnahmslos aus Beryhamern bestehenden Besatzung, sowie die technischen Anlagen, und war dann in die große Kuppelhalle zurückgekehrt. Roi Dantons Gefolge hatte sich in mehrere Gruppen aufgeteilt, deren jede sich um einen der vier Hauptassistenten scharte. In lockerem Gespräch ließen sich die Terraner, die sich vorsichtshalber als Nichtfachleute ausgaben, die Funktionen der einzelnen Aggregate erklären; Der einzige, der an der Führung nicht teilnahm, war Edym Varuson. Er kauerte im Zentrum der Halle, als wolle er Wache halten.
    Roi Danton war erwartungsgemäß von dem Ringingenieur selbst mit Beschlag belegt worden. Be-Luqo zeigte sich respektvoll, jedoch keineswegs unterwürfig. Selbstverständlich wollte er wissen, was der Träger der Faust auf seinem Schiff zu suchen habe. Für Danton begann an dieser Stelle der schwierige Teil des Unternehmens. Ihm stand der Ausweg, sich als Nichtfachmann auszugeben, nicht zur Verfügung. Er war gekommen, um zu erfahren, wie Elysische Ringsysteme erzeugt wurden und welche Rolle sie im Rahmen des Krieger-Ritus spielten. Dabei mußte er Be-Luqo gegenüber so tun, als kenne er sich bestens aus und sei eben seiner

Weitere Kostenlose Bücher