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1266 - Der Troß des Kriegers

Titel: 1266 - Der Troß des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Zustimmung.
    Reginald Bull wandte sich um. „Ich will zurück", sagte er halblaut in Richtung des grünen Leuchtzeichens.
    Im selben Augenblick war die Wüstenszene verschwunden. Er befand sich wieder in dem nach terranischem Geschmack eingerichteten Raum, in dem er mit Coulinor, dem Maerler, gesprochen hatte. „So weit funktioniert alles wie versprochen", brummte er zufrieden. „Hältst du mich für einen Schwindler?" ertönte es hinter ihm.
    Reginald Bull fuhr herum. Der Maerler schwebte mitten in der Luft, wie er es zuvor getan hatte, ein halb durchsichtiges, nebliges Gebilde, das die Umrisse einer menschlichen Gestalt besaß. „Das nicht", sagte Bull ärgerlich, „aber deine Manieren halte ich für verbesserungsbedürftig. Man meldet sich an oder fragt gar um Erlaubnis, bevor man einen Gast besucht."
    „Noch bist du nicht mein Gast", antwortete Coulinor spöttisch. „Du bist einer, der sich umsieht und dafür den Minimalpreis zahlt. Erst wenn du dir eine Attraktion ausgesucht und den vollen Preis entrichtet hast, bist du mein Gast. Hast du etwas gefunden, was dich interessiert?"
    „Ja", antwortete Bull knapp. „Was ist es?"
    „Ich will dabei sein, wenn Merioun sich in seinen Gemächern aufhält."
    Seine Worte mußten den Maerler wie ein Schock getroffen haben. Das neblige Gebilde zerfloß, als sei es in eine Sturmböe geraten
     
    4.
     
    Mit mäßiger Geschwindigkeit näherte sich das Beiboot der LOVELY BOSCYK dem fremden Raumschiff, dessen einfache, schmucklose Konstruktion den Eindruck des Unfertigen erweckte. Die Taster hatten das Fahrzeug inzwischen vermessen.
    Aus den Tasterdaten war ein Bild konstruiert worden, das eine kreisförmige Scheibe von 100 Metern Durchmesser und zehn Metern Dicke zeigte. Auf einer der beiden Deckf lachen der Scheibe erhob sich eine halbkugelförmige Energiekuppel mit einer Höhe von fünfzig Metern.
    Sie schimmerte kräftig in hellem Blau.
    Im kleinen Kontrollraum des Bootes hatte Roi Danton die wichtigsten Mitglieder seines Stabes - Gefolge sagte Edym Varuson dazu - um sich versammelt. Dazu zählten außer dem Meisterschüler selbst die Mutantin Irmina Kotschistowa mit Kido, ihrem gnomenhaften Begleiter, und zwei Mitglieder der Expertengruppe, die Roi um ihre Begleitung gebeten hatte. Roi trug Stalkers Permit Er saß vor einem Tisch in der Mitte des Raumes und hatte den linken Unterarm auf die Tischplatte gestützt, damit das Gewicht an seiner linken Hand ihn nicht stetig an die Anwesenheit des eisernen Handschuhs erinnerte.
    Nachdenklich musterte er das Bild des fremden Schiffes. Es schwebte vor der von den Lichtpunkten der Sterne erfüllten Schwärze des Alles.
    Die bunten Lichter des Jahrmarkts waren längst hinter dem Boot zurückgeblieben. Man näherte sich jener fiktiven Linie, jenseits deren die hyperenergetische Aktivität des Pulsars sich auf drastische und gefährliche Weise bemerkbar machte.
    Der Ringingenieur hatte sein Fahrzeug in geringstmöglicher Entfernung von der kritischen Grenze postiert.
    Roi Danton wandte sich an den Meisterschüler. „Es wird allmählich Zeit, daß du dem Ingenieur unsere bevorstehende Ankunft bekannt gibst'' Man sah dem Ckatoner nicht an, ob ihm der Auftrag behagte. Sein großes Auge war mit starrem Blick auf den eisernen Handschuh fixiert. Das mochte den Ausschlag geben. Kein Shada durfte es wagen, sich einem Befehl zu widersetzen, der von einem Träger des Kriegersymbols ausging.
    Unvermittelt begann er zu sprechen. „Der Meisterschüler Edym Varuson von Ckaton kündet den Besuch der Eisernen Faust, eines Auserwählten des Ewigen Kriegers, auf dem Schiff des Ringingenieurs an.
    Dies alles geschieht zu Kalmers größerem Ruhm. Be-Luqo soll sich melden!"
    Das, fand Roi Danton, war überheblich gesprochen. Er selbst hätte sich wohl ein wenig diplomatischer ausgedrückt. Aber er mußte den Ckatoner gewähren lassen. Dieses Spiel wurde nach den Regeln des Kriegertrosses, nicht nach den Vorschriften terranischer Etikette gespielt.
    Ein Bild leuchtete auf. Der Terraner hatte Mühe, seine Heiterkeit zu unterdrücken. Um ein Haar hätte er laut aufgelacht. Das lange, unendlich traurige Gesicht des Fremden kontrastierte auf derart groteske Weise mit der Buntheit seines Putzes und der Vielzahl glitzernder und gleißender Ornamente, die er an sich aufgehängt hatte, daß es schwerfiel, ihn nicht für einen Possenreißer zu halten.
    Der Traurige fing an zu sprechen.
    Dabei setzte sich ein am unteren Schädelende befindliches, aus vielen

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