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1266 - Der Troß des Kriegers

Titel: 1266 - Der Troß des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Hautlappen bestehendes, kropfähnliches Gebilde in Bewegung. Die Lappen begannen zu flattern und enthüllten, was mit einiger Phantasie eine Mundöffnung genannt werden konnte. Aus dieser quollen in merkwürdig gequetschter Sprechweise Worte in Sothalk, der Sprache des Kriegers. „Du mußt ein noch junger Meisterschüler sein", sagte das Wesen mit dem langen Gesicht, „wenn du dich erdreistest, auf diese Weise mit dem Ringingenieur Be-Luqo zu reden. Du hast die Kunst des Umgangs mit einem der wahrhaft großen Freitreuen noch nicht erlernt."
    Roi Danton kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Der Traurige war nicht nur herausgeputzt wie ein Pfingstochse, er strotzte auch förmlich vor Bescheidenheit. Damit kam er freilich bei Edym Varuson an den Unrechten. „Groß nennst du dich und bist doch nur ein Freitreuer?" höhnte er mit dröhnender Stimme. „Was wird Merioun sagen, wenn er erfährt, daß du einen Heroen hast zurechtweisen wollen?" ,.Eben bei Merioun werde ich mich beschweren", antwortete der mit dem langen Gesicht, und seine Miene wurde dabei womöglich noch trauriger. „Es steht dir nicht zu..."
    „Halt!" donnerte da Roi Danton mit soviel Autorität, wie er angesichts der grotesken Lage noch aufzubringen vermochte. Der Streit der beiden von ihrem Wert überzeugten drohte ins Unerfreuliche auszuarten. Er stand von seinem Sitz auf und hob den linken Arm, so daß Be-Luqo die eiserne Faust sehen mußte. „Es geht hier nicht darum, wer von euch beiden der Wichtigere ist Du siehst an meiner Hand die Faust des Kriegers, Ingenieur. Ich habe den Feldherrn veranlaßt, mir den Zugang zu deinem Raumschiff zu öffnen. Ich bin in wichtiger Mission unterwegs.
    Willst du dich dem Symbol des Permanenten Konflikts widersetzen?"
    Be-Luqos graue Gesichtshaut nahm eine bräunliche Tönung an.
    Die senkrecht orientierten Schlitzaugen begannen zu zucken. Die schweren Lider hoben und senkten sich ruckartig. Die dicken Tränensäcke unter den Augen gerieten in wallende Bewegung. Die lang herabhängenden, in der Art eines deformierten Schneckenhauses gewundenen Ohren flatterten wie in einer kräftigen Brise. Auch wenn man die Physiognomie der Spezies nicht deuten konnte, so sah man doch, daß der Ringingenieur beim Anblick des Handschuhs zutiefst erschrocken war. Dennoch klang seine Stimme noch recht kräftig, als er sagte: „Ich beuge mich deinem Wunsch, Fremder," Roi Danton setzte seine eisigste Miene auf. „Ich bin ein Auserwählter, kein Fremder", erklärte er. „Daß du dich meinem Wunsch beugen würdest, daran bestand von Anfang an kein Zweifel. Ich erwarte von dir, daß du mich willkommen heißt."
    Von Edym Varuson kam ein lautes Knurren als Zeichen seines Beifalls.
    Be-Luqos Schlappohren standen mit einemmal starr zur Seite. (Roi erfuhr später, daß dies nach den Gewohnheiten seines Volkes eine Ehrfurchtsbezeigung war.) „Ich heiße dich willkommen, Auserwählter", sagte er. „Verzeih meine Ungeschicklichkeit. Ich bitte dich, mit deinem Fahrzeug anzulegen. Ich sende dir einen Leitstrahl, dem du dich unbedenklich anvertrauen kannst."
    Mit einer herrischen Handbewegung unterbrach Roi die Verbindung. Als er sich umsah, bemerkte er Irmina Kotschistowas besorgten Blick. Ihre Augen wanderten in Richtung des eisernen Handschuhs.
    Er verstand die unausgesprochene Frage. Er setzte sich und legte den linken Unterarm auf die Tischplatte.
    Dann horchte er in sich hinein.
    Nach ein paar Sekunden schüttelte - er langsam den Kopf.
    Der Geist des Kriegers hatte ihn noch nicht beeinträchtigt.
    Das Boot landete unmittelbar neben der blauen Energiekuppel. Mit seiner eigenwilligen Form nahm es sich auf der glatten, fugenlosen Fläche wie ein Fremdkörper aus. Es wirkte insofern noch eigentümlicher, als Irmina es sich nicht hatte ausreden lassen, das kleine, kegelförmige Beiboot der ÄSKULAP anzukoppeln. „Wozu das?" hatte Roi gefragt. „Du fliegst mit uns."
    „Hin, ja", war ihre orakelhafte Antwort gewesen. „Aber wer weiß, wie es auf dem Rückweg sein wird."
    Roi hatte sie um eine Erklärung gebeten, aber es war weiter nichts aus ihr herauszubringen gewesen als „Ich habe eine ungute Ahnung."
    In der Wandung der blauen Kuppel erschien eine torbogenförmige Öffnung, aus der sich ein energetischer Schlauch hervorschob. Die Mündung des Schlauches legte sich über den Schleusenausgang des Bootes. Luft aus dem Innern der Kuppel strömte ein und wurde rasch analysiert. Sie war menschlichen Lungen ebenso zuträglich wie denen

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