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1266 - Der Troß des Kriegers

Titel: 1266 - Der Troß des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sie ein paar Schritte beiseite. „Gefahr im Verzug", sagte sie halblaut. „Die BOSCYK hat eine Meldung von Doran Meinster aufgefangen. Der Elfahder Volcayr sucht nach dem Eindringling, der sich unerlaubterweise in der Station auf Urdalan zu schaffen gemacht hat und entkommen ist. Es scheint, daß er sich besonders für die Gruppe von Fremden interessiert, die gegenwärtig dem Ringingenieur Be-Lüqo einen Besuch abstattet. Sein Schiff ist auf dem Weg zu Be-Luqos Fahrzeug."
    Irmina Kotschistowa rann es kalt durch die Adern. Einen Atemzug lang schloß sie die Augen; dann gewann sie die Beherrschung zurück.
    Wenn Volcayr sie hier fand, war sie verloren. Selbst Roi Danton, der Träger der eisernen Faust, würde sie vor dem Elfahder nicht schützen können; denn für diesen ging es um die Ahndung einer Tat, bei der seine Ehre verletzt worden war. Er hatte nicht verhindern können, daß ein fremdes Wesen unbefugt in eine geheime Einrichtung des Kriegerkults eingedrungen war und dort spioniert hatte. Schlimmer noch: Er hatte den Eindringling entwischen lassen. Er würde nicht eher ruhen, als bis er ihn gefaßt hatte. Er wußte, nach wem er suchte. Die äußere Form der ÄSKU-LAP und ihres Beiboots war leicht identifizierbar. Er würde wissen, daß er sein Opfer gestellt hatte, wenn er das fremde Fahrzeug auf dem Raumschiff des Ringingenieurs verankert fand. „Ich mache mich aus dem Staub", sagte die Mutantin entschlossen. „Laß Roi wissen, was du erfahren hast. Ich werde keine Zeit haben, es ihm zu erklären. Mach ihn auch auf die blaugekleidete Gestalt dort drüben aufmerksam."
    In knappen Worten schilderte sie ihre Beobachtung. Dann wandte sie sich ab und schritt auf Roi Danton zu. Be-Luqo hatte anscheinend seinen Bericht beendet, setzte aber soeben von neuem zum Sprechen an.
    Danton gebot ihm mit einer knappen Handbewegung Schweigen und wandte sich der Mutantin zu. „Ich muß fort", sagte sie auf Interkosmo, damit Be-Luqo sie nicht verstand. „Frag mich nicht warum. Demeter weiß alles."
    Danton nickte knapp. Er fragte den Ringingenieur: „Existiert der Schlauch noch, der diese Kuppel mit meinem Boot verbindet?"
    „Selbstverstänldich", antwortete Be-Luqo überrascht „Warum fragst du?"
    „Meine Begleiterin hat einen Spezialauftrag übernommen, um den sie sich kümmern muß. Sie verläßt dein Schiff und bedankt sich für deine Freundlichkeit."
    Die Antwort des Ingenieurs hörte Irmina schon nicht mehr. Sie war auf dem Weg zum Ausgang. Kido klammerte sich an sie. Er begriff, worum es ging.
    Volcayr war ihnen auf den Fersen.
    Ihre einzige Chance lag darin, schneller zu sein als der Elfahder. „Fahre fort", trug Roi Danton dem Ringingenieur auf und ignorierte dessen offensichtliches Verlangen, mehr über Irminas Spezialauftrag zu erfahren. „Du warst im Begriff, mir die Schönheit deines Designs zu erläutern."
    Sofort war Be-Luqo wieder bei der Sache. Nichts behagte ihm mehr, als über seine künstlerische Begabung und die Einmaligkeit seiner Schöpfungen zu sprechen. „Es gibt zu viele Ringsysteme", begann er, „bei denen der größte und auffälligste Ring in der Aquarotialebene des Planeten liegt. Ich halte das für abgedroschen. Bei diesem Entwurf wird die Äquatorialebene gerade durch den materieschwächsten, kaum noch wahrnehmbaren Ring markiert. Der größte bildet dagegen mit dieser einen Winkel von siebenundzwanzig Grad. Außerdem wird er asymmetrisch angelegt, das heißt: Sein Mittelpunkt fällt nicht mit dem Zentrum des Planeten zusammen.
    Des weiteren wird dafür gesorgt..."
    Es war, als hätten sich die Schleusen des Rednerhimmels geöffnet, aus denen Worte wie schwere, dicke Regentropfen strömten. So begeistert war Be-Luqo von der Schönheit des eigenen Werks, daß er zwanzig Minuten lang ohne Unterbrechung darüber sprach. Roi Danton heuchelte Aufmerksamkeit. Unterdes sah er sich um und bemerkte, daß Demeter ihm einen Wink gab. Sie wies auf den blaugekleideten Beryhamer, den er bislang noch nicht bemerkt hatte und dessen merkwürdig starre Haltung ihm auffiel. Er hätte gern erfahren, was Demeiter über ihn wußte. Aber er würde sich gedulden müssen, bis Be-Luqo seinen Monolog beendet und ihm noch ein paar Fragen beantwortet hatte. „Man wird sich die Genialität deiner Schöpfung zu schätzen wissen", sagte er freundlich, als der Ringingenieur am Ende seiner begeisterten Schilderung angelangt war. „Ich habe deine Worte in meinem Gedächtnis genau aufgezeichnet und werde sie an

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