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1266 - Der Troß des Kriegers

Titel: 1266 - Der Troß des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Der Handschuh mußte Roi Danton sofort abgenommen werden, wenn Kodex-Moleküle außerhalb des Behältnisses auftauchten. Das aber bedeutete das Ende des Unternehmens. Denn einen Abgesandten des Kriegers, der sich die eiserne Faust von der Hand streifte, würde Be-Luqo nicht mehr als bevollmächtigt anerkennen.
    Ihre Sorge war glücklicherweise umsonst. Roi Danton konzentrierte sich voll und ganz auf seine Aufgabe.
    Es kam ihm zustatten, daß sie schwierig genug war, um seine ganze Aufmerksamkeit zu erfordern. Er bekam keine Gelegenheit, sich gedanklich mit dem eisernen Gebilde an seinem linken Unterarm zu befassen. Das Kodex-Gas blieb in seinen Behälter eingesperrt. Nicht ein einziges Molekül entwich.
    Bei der Besichtigung der Kuppelhalle hatte Irmiha sich der Gruppe angeschlossen, zu der auch Demeter gehörte. Scheinbar interessiert folgte sie den Ausführungen des Beryhamers, der die Funktion eines Aggregats beschrieb, mit dem Tausende von Impellatoren gleichzeitig gesteuert und kontrolliert werden konnten. Sie hatte keine Ahnung, was ein Impellator war. Vermutlich war das, was der Führer zu sagen hatte, von größter Bedeutung. Sie verließ sich darauf, daß andere in der Gruppe genauer hinhörten, als es ihr möglich war. Sie hatte nämlich eine Entdeckung gemacht, die ihre Aufmerksamkeit fesselte. Das heißt: Eigentlich ging die Entdeckung auf Kidos Konto. Er war plötzlich an ihrer Seite emporgeklettert und hatte ihr ins Ohr geflüstert: „Kodex-Moleküle, dort drüben rechts!"
    Irmina hatte sich inzwischen davon überzeugt, daß Roi Danton von dem Gas in seinem Handschuh keine unmittelbare Gefahr drohe. Sie hatte Zeit, sich um andere Dinge zu kümmern. Indem sie Kidos Wink folgte, gewahrte sie einen Beryhamer, der, aus dem Innern des Schiffes kommend, die Kuppelhalle durch eine Falltür betreten hatte. Er stand in der Nähe der Kuppelwand und wirkte unnatürlich starr, als befinde er sich im Zustand der Trance. Seine Kleidung war im Vergleich mit der seiner Artgenossen auffallend schmucklos. Er trug ein tiefblaues, aus langen Folienstreifen bestehendes Gewand, das um die schmalen Schultern durch eine Art Stehkragen zusammengehalten wurde. Von dem Kragen herab baumelte allerlei mikrotechnischer Schnickschnack, der dem anspruchslos Gekleideten als Zierde diente, Staunend registrierte die Mutantin die außerordentlich hohe Konzentration von Kodex-Molekülen, die sich in der Gehirnsubstanz des Beryhamers eingenistet hatten. Ihr paranormaler Spürsinn folgte dem Verlauf der Neuronen, untersuchte die Synapsen und gelangte schließlich zu dem Schluß, der der befallene Sektor zum Kommunikativsegment des fremden Gehirns gehöre. Sie war ihrer Sache einigermaßen sicher; denn in kurzen gefährlichen Pausen, während sie nicht mit der Beobachtung des Handschuhs und seines gefährlichen Inhalts beschäftigt war, hatte sie die Gehirnstruktur der Beryhamer eingehend studiert und eine weitgehende Übereinstimmung mit der anderer humanoider Spezies festgestellt.
    Der Blaugekleidete hatte also Kodex-Gas inhaliert, um die kommunikativen Fähigkeiten seines Bewußtseins zu intensivieren. Er stand dort, als warte er auf etwas, vielleicht eine Mitteilung von außen, die ihm auf psionischem Weg übermittelt werden würde. Womöglich war er aber auch dazu abgestellt, die Vorgänge im Innern der Kuppel zu beobachten und seine Eindrücke an einen unbekannten Empfänger weiterzuvermitteln. Irminas Blick suchte Roi Danton. Er hörte einem Vortrag des Ringingenieurs zu. Sie wollte ihn nicht stören, aber er mußte auf jeden Fall von ihrer Beobachtung erfahren. Hilfesuchend blickte sie sich nach Demeter um. Die Wyngerin stand nur wenige Schritte von ihr entfernt. Sie wirkte auf merkwürdige Art geistesabwesend. Sie hatte die Augen halb geschlossen und blickte vor sich hin zu Boden. Irmina begriff. Demeter hatte die Aufgabe übernommen, mit der LOVELY BOSCYK Kontakt zu halten. Während des Aufenthalts an Bord des Ingenieurschiffs mußte Roi Danton ständig darüber informiert sein, was in den Weiten des Cepor-Systems vor sich ging. Demeter trug mehrere Mikrokommunikationssysteme in ihrer Montur. Mit ihrer Hilfe konnte sie unbemerkt Nachrichten empfangen und aussenden. Irmina wartete mit wachsender Ungeduld, bis die Wyngerin wieder aufblickte. Sie wollte sie ansprechen, da bemerkte sie den besorgten, fast verstörten Ausdruck ihrer Augen. Nach einer Sekunde des Zögerns trat Demeter auf die Mutantin zu, ergriff sie beim Arm und führte

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