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1267 - Flucht aus Elysium

Titel: 1267 - Flucht aus Elysium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Er brauchte sich nicht umzusehen, wie Coulinor es ihm geraten hatte. Er wußte auch so, was los war. Die Schar der Roboter war hinter ihm her und sog mit Geräten, die der galaktischen Technik noch fremd waren, die von den Generatoren des SERUNS ausgestoßene Leistung ab.
    Ein letztes Mal noch brachte er den Psi-Funk in Gang. „Helft mir; es geht mir wirklich dreckig", brachte er noch hervor.
    Mit rudernden Armen und Beinen versuchte er, seinen Sturz abzufangen oder ihm wenigstens eine günstige Richtung zu verleihen. Es half alles nichts mehr. Mit rasendem Tempo kam ein Durcheinander von halb zerfallenen Behältern und rostenden Maschinenteilen auf ihn zu. Im letzten Augenblick schaffte er es noch mit einer spasmischen Anspannung der Muskeln, seinen Kurs von den harten Metallstücken weg und auf den Wirrwarr der verrottenden Kisten zu zu lenken.
    Dann gab es einen dröhnenden Krach. Eine mächtige, gelbbraune Staubwolke wirbelte auf, und Reginald Bull versank in der finsteren Tiefe der Bewußtlosigkeit. 4. „Wir schaffen es nicht", sagte Drayaddah. „Ich muß euch anderswo in Sicherheit bringen."
    Das Holobild vollführte einen abrupten Schwenk. Drayaddah mußte eine scharfe Kursänderung vorgenommen haben, aber im Innern des Fahrzeugs war davon nichts zu spüren. Irmina Kotschistowa erblickte ein schimmerndes domähnliches Gebilde, das sich mit großer Geschwindigkeit zu nähern schien. „Das ist der große Festplatz", erklärteDrayaddah. „Es gibt Dutzende seiner Art, aber dieser hier ist der größte. Hunderttausende von Vergnügungssuchenden sind dort ständig unterwegs. Im Gewimmel der Menge wird es uns gelingen, Volcayr abzuschütteln."
    „Uns?" fragte Irmina verwirrt. Plötzlich kam ihr ein Gedanke. „Ich kann Hilfe herbeirufen. Den Vironauten..."
    „Volcayr ist ein Elfahder", fiel ihr Drayaddah ins Wort, „einer unter den Ranghöchsten im Heer des Kriegers. Niemand darf sich mit Gewalt gegen ihn stellen. Glaub mir, es ist besser, wenn wir seinen Zorn in unauffälliger Weise neutralisieren. Wir lassen ihn nach uns suchen, bis er der Verfolgung müde wird."
    Von neuem wunderte sich die Mutantin über den Gebrauch des Pronomens in der ersten Person. Aber Drayaddah ließ ihr keine Zeit zum Nachdenken. „Ich lege an", sagte er. „Ihr seht die Schleuse dort. Man verlangt eine Gebühr von jedem, der den Festplatz besuchen will. Habt ihr gängige Währung zur Hand?"
    „Was ist gängige Währung?" wollte Irmina wissen. „Alles, was in den Augen des Schleusenwärters irgendwelchen Wert besitzt", lautete Drayaddahs Antwort. „Edelsteine, seltene Metalle oder Minerale, technisches Gerät, Firlefanz..."
    „Wir haben nichts dergleichen", sagte die Mutantin. „Nichts, was wir loswerden wollen. Wie weit ist Volcayr noch entfernt?"
    „Fünfzig Millisekunden. Er hat aus dem Verbund der Kugeln eine gelöst. Er weiß, was wir vorhaben, und will ebenfalls am Festplatz anlegen. Wir müssen uns beeilen."
    „Wegen des Eintrittspreises macht euch keine Gedanken. Ich habe genug, um den Schleusenwärter zu bezahlen."
    Es klang so, als hätte Drayaddah nach kurzer Pause weitergesprochen, als hätte er seiner Bemerkung über die bedrohliche Nähe des Verfolgers noch ein paar beruhigende Worte anhängen wollen. Die Stimme war dieselbe, der Tonfall identisch -und doch hatte Irmina das merkwürdige Gefühl, als sei sie von jemand anderem angesprochen worden.
    Verwundert sah sie sich um. Auf den ersten Blick hätte sie die kleine Kreatur fast übersehen, so sehr glich die Farbgebung ihres Körpers dem des Hintergrunds. Der Leib des fremden Wesens war eine flache, diskusförmige Scheibe von etwa dreißig Zentimetern Durchmesser. Die Scheibe ruhte auf vier Stummelbeinen, die in scherenähnlichen Klauen endeten. Die Scheren waren gelenkig gelagert und dienten, wenn sie rechtwinklig abgebogen waren, als Füße. Aus der Kante des diskusförmigen Leibes ragten mehrere bewegliche Stiele hervor, die an den Enden mit knospenartigen Sehorganen ausgestattet waren. „Hast du zu mir gesprochen?" fragte Irmina verwundert. „Ja, natürlich. Über den Eintrittspreis nämlich", lautete die kecke Antwort. „Wer bist du, und wo kommst du her?" wollte die Mutantin wissen. „Ich bin Yaddahs Beauftragter", sagte das kleine Wesen. „Damit erübrigt sich deine zweite Frage.
    Ich war schon immer hier."
    „Wie kommt es, daß ich dich bis jetzt noch nicht gesehen habe? Hast du einen Namen?"
    „Kommen deine Fragen meistens in zweien?"

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