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1267 - Flucht aus Elysium

Titel: 1267 - Flucht aus Elysium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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waren Parias. Von der äußeren Erscheinung her wirkten sie unscheinbar. Sie hatten eine gewisse Ähnlichkeit mit terranischen Krebsen. Bull hatte Whisky zum ersten Mal gesehen, als dieser von einem betrunkenen Unhold aus dem Volk der Quliman des Diebstahls bezichtigt und angegriffen wurde. Der Quliman hätte den wehrlosen Drakker umgebracht, wenn nicht Reginald Bull gerade noch im letzten Augenblick eingeschritten wäre. Er hatte Whisky gerettet und war von diesem mit wertvollen Informationen sowie mit dem Amulett belohnt worden.
    Besonders über den Kult des Ewigen Kriegers und die Organisation des Trosses wußte Whisky bestens Bescheid. Bull hatte nahezu alles erfahren, was er hatte wissen wollen. „Schon während der Unterhaltung war ihm merkwürdig erschienen, daß Wesen von solch hervorragender Intelligenz im Gefüge des Trosses die Rolle der Verachteten spielen sollten. Seine Verwunderung hatte sich zu sprachlosem Staunen gesteigert, als der Drakker ihm das Amulett überreichte und dessen geheimnisvolle Wunderwirkung beschrieb. Da hatte Bull nicht mehr länger an sich halten können und die Frage gestellt, die ihm auf der Seele brannte. Mit seiner Antwort hatte Whisky ihm einen kurzen Einblick in die Mentalität seines Volkes ermöglicht. „Wer es zu etwas bringen will, der darf nicht auf sich aufmerksam machen", hatte er gesagt. „Das, in wenigen Worten, ist die Lebensphilosophie meines Volkes. Was kümmert es uns, daß wir dem Gespött der Menge preisgegeben sind, wenn wir nur weiter..."
    An dieser Stelle hatte er sich unterbrochen, als wäre ihm schon weitaus mehr herausgerutscht, als er hätte sagen dürfen. Kurze Zeit später hatten Bull und der Drakker sich getrennt, und wann immer Bulls Gedanken zu jener eigenartigen Begegnung zurückkehrten, war ihm zumute, als seien die Drakker von einem Geheimnis umgeben, das zu erforschen sich lohne. Jetzt hatte er die Wirkung des Amuletts erlebt, und seine müßige Vermutung war zur Gewißheit geworden: Um die Drakker mußte man sich kümmern.
    Er blieb stehen und sah sich um. Er war nun schon seit fast einer Stunde unterwegs und hatte immer noch kein Leuchtzeichen gefunden, das auf das Vorhandensein eines Faltdurchgangs hinwies. Die Szene ringsum hatte sich in der Zwischenzeit nicht verändert. Überall bot sich ihm das gleiche Bild: Gerumpel, so weit das Auge reichte. Er hatte bislang noch immer keine Vorstellung von der Größe und Form des Raumes, in dem er sich befand. Es war ihm aufgefallen, daß die Wand, an der er sich entlangbewegte, keinerlei Diskontinuität auf wies. Es gab keine Ecken, keine Kanten. So weit er sehen konnte - und das waren jeweils nur ein paar Meter -, zog sich das fugenlose Gebilde aus grauem Konkritguß nachgeahmter Formenergie in sanfter Krümmung vor ihm hin. Die Rumpelkammer müßte von rundem Grundriß sein, ein Kreis womöglich oder ein Oval.
    Plötzlich stutzte er. Das Hindernis, das er soeben umrundet hatte, kam ihm bekannt vor. Es war eine über drei Meter hohe, aus undefinierbarem Material gefertigte Kiste, deren eine Seite eingedrückt war.
    Rasch ging er ein paar Schritte weiter - und gewiß doch, da stand sie: eine uralte, abgetakelte Maschine, die an eine Bohrpresse erinnerte.
    Er hatte den Raum umrundet und keinen Durchgang gefunden.
    Er sah auf und fand seine schlimmsten Befürchtungen bestätigt: Das gelbe Signallicht war verschwunden.
    Es war ihm sofort klar, was das bedeutete.
    Coulinor wußte, wo er sich befand.
    Der Maerler hatte die Faltdurchgänge, die von der Garküche fort führten, umgepolt, so daß sie in Räumen endeten, aus denen es keinen Ausgang gab. Die Unannehmlichkeiten, die sich daraus für den Vergnügungsbetrieb des Elysiums ergaben, hatte er in Kauf genommen. Ihm ging es nur um den entflohenen Gefangenen - und um das Howalgonium, das er nur bekommen würde, wenn es ihm gelang, den Geflohenen wieder einzufangen.
    Indem er jeden der möglichen Fluchtpfade in einer Sackgasse enden ließ, ersparte er sich die Mühe einer großmaßstäblichen Jagd. Die drei Gestalten, die mit ihrer Flugschüssel die Pakidoren beim Essen gestört hatten, waren vermutlich Teil eines Ablenkungsmanövers gewesen. Wenn der Fliehende bemerkte, daß Jagd auf ihn gemacht wurde, würde er sich um so mehr beeilen, den nächsten Durchgang zu erreichen. Und einer der Durchgänge führte an einen Punkt, von dem es keinen Ausweg gab.
    Coulinor brauchte weiter nichts zu tun, als die Endpunkte der umgepolten Durchgangsstrecken zu

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