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1267 - Flucht aus Elysium

Titel: 1267 - Flucht aus Elysium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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besorgen. Allerdings bin ich nicht so dumm, ihn selbst nach den Schwingquarzen gehen zu lassen. Immerhin steht seine Betrugsabsicht außer Zweifel."
    „Mit anderen Worten: Du brauchst uns als Zwischengänger", sagte die Mutantin. „So ist es." Das Lächeln auf dem unvollkommen ausgebildeten Gesicht vertiefte sich und wurde ausgesprochen mokant. „Von welcher Seite man die Angelegenheit auch betrachtet, sie bringt allen Beteiligten nur Vorteile. Ihr werdet euren Freund nicht im Stich lassen wollen, und durch eure Hilfe gewinnt er seine Freiheit wieder.
    Ich komme zu der Summe, die mir geschuldet wird, und ihr selbst erwerbt durch eure Dienste das Recht, sämtliche Vergnügungen des Elysiums kostenlos zu genießen. Selbstverständlich wird man eine Frist ansetzen müssen, während der ihr..."
    „Hör auf mit dem Geschwätz." Irmina Kotschistowa hatte sich ihren Plan zurechtgelegt. Es kam ihr nicht in den Sinn, dem Maerler zu seinem zweifellos betrügerischen Gewinn verhelfen zu wollen. Für den Augenblick allerdings, solange Bull sich in Gefahr befand, war sie gezwungen, zum Schein auf Coulinors Vorschlag einzugehen. Das aber konnte geschehen, ohne daß sie dabei ihre Würde zu kompromittieren brauchte. Der Maerler sollte wissen, was sie von ihm hielt. „Wir reden über Geschäfte. Unnötiges Gerede ist unkaufmännisch."
    „Ich sehe, daß wir einander verstehen", antwortete Coulinor. Es sollte gelassen klingen, aber man hörte seiner Stimme an, daß er durch Irminas Zurechtweisung verärgert war. „Du bist also bereit..."
    „Zunächst bin ich zu überhaupt nichts bereit", fuhr ihm die Mutantin mit scharfer Stimme in die Parade. „Ich will den angeblich Zahlungsunwilligen sehen und mit ihm sprechen. Ich möchte hören, was er zu dieser Sache zu sagen hat."
    „Das ist unmöglich!" brauste der Maerler auf. „Was hältst du von mir? Meinst du, ich tische dir Lügen auf?"
    „Für ausgeschlossen hielte ich das nicht", lächelte Irmina. „Also gut, du hast ihn nicht. Den zahlungsunwilligen Vironauten, meine ich. Deswegen kannst du ihn mir nicht vorführen. Er ist dir durch die Lappen gegangen, aber du willst trotzdem kassieren. Für wie dumm hältst du mich eigentlich?"
    „Ich... nein... du verstehst nicht..." Es war ihr gelungen, Coulinor vorübergehend aus dem Gleichgewicht zu bringen. „Der Vironaut befindet sich in meiner Gewalt. Es widerspricht jedoch..."
    Er wurde unterbrochen. Von irgendwoher ertönten zwei schrille Pfeifensignale. Coulinors pseudohumanoide Gestalt zerfloß; als amorpher Nebelklumpen hing der Maerler inmitten des Zimmers. Dann ertönte seine Stimme von neuem, triumphierend, wie es Irmina schien. „Ich sehe, daß ich deine Hartnäkkigkeit nicht beugen kann", rief er. „Nun gut. Ich verstoße gegen alle herkömmlichen Prinzipien, aber ich will dir den Vironauten vorführen. Er soll dir selbst erklären, was von dir verlangt wird."
    Im nächsten Augenblick war der Nebel verschwunden. Er hatte sich nicht aufgelöst, er war einfach entmaterialisiert. Verwundert wandte die Mutantin sich an Kido, der sich die ganze Zeit über still und unbeteiligt verhalten hatte. „Was machst du daraus?" wollte sie wissen. „Dasselbe wie du", antwortete der Kleine mit knarrender Stimme. „Es ist Reginald Bull, den er erpressen will. Bull ist ihm entflohen. Coulinor konnte ihn dir nicht vorführen, weil er ihn nicht hatte. Das Signal zeigte an, daß Bull wieder eingefangen worden ist. Daher der plötzliche Sinneswandel."
    Irmina nickte. So ähnlich hatte sie sich die Dinge ebenfalls zurechtgelegt. Besorgt fragte sie sich, ob sie Bull durch ihre Hartnäckigkeit womöglich zusätzlich in Gefahr gebracht haben mochte. Coulinor hatte zuversichtlich geklungen, als sei er sicher, daß Bull bei der Gegenüberstellung genau das aussagen werde, was von ihm verlangt wurde. Aus freien Stücken würde Bull ein falsches Geständnis niemals ablegen. Coulinor mußte ihn also zwingen...
    Sie horchte auf. Ein merkwürdiges Geräusch war ihr ans Ohr gedrungen. Es hatte sich angehört wie eine Explosion, ziemlich weit entfernt. Sie glaubte zu spüren, wie der Boden zitterte. „Was war das?" fragte sie.
    Noch in derselben Sekunde tat es einen zweiten Krach. Dieser war näher. Man spürte die Erschütterung deutlich. „Ich glaube", sagte Kido, „das Elysium hat unerwünschten Besuch."
    Irmina verstand die Anspielung, die in den Worten des Kleinen mitschwang. „Volcayr?"
    Kido nickte gewichtig. „Ich glaube, er weiß

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