Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1267 - Flucht aus Elysium

Titel: 1267 - Flucht aus Elysium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
waren sie vor Volcayr nirgendwo, solange sie sich im Bereich des Trosses aufhielten.
    Sie machte ihre erste Erfahrung mit der Einrichtung des Faltdurchgangs und stellte dazu ähnliche Überlegungen an wie Reginald Bull mehrere Stunden vor ihr: ein ferngesteuertes Transmittersystem, das mit beweglichen Transportfeldern arbeitete; eine technische Neuerung, deren Funktionsprinzip die galaktische Wissenschaft gerne in Erfahrung gebracht hätte.
    Kido hatte es sich inzwischen auf ihrer Schulter bequem gemacht. Sie landeten in einem geräumigen, auf vertraute Weise eingerichteten Zimmer. Sie waren gerade dabei, sich umzusehen und den Blick auf eine frappierend erdähnliche Landschaft zu genießen, der sich ihnen durch ein simuliertes Fenster bot, da ertönte hinter ihnen eine Stimme. „Ich hoffe, es gefällt euch hier", sagte sie in leicht näselndem Tonfall. „Willkommen im Elysium, dem größten Vergnügungszentrum aller Zeiten. Ich bin Coulinor vom Volk der Maerler, euer Gastgeber. Wonach steht euch der Sinn?"
    Bei den ersten Worten schon war Irmina herumgefahren. Sie erblickte eine Art leuchtenden Nebels, der unter der Decke schwebte und sich bemühte, humanoide Formen anzunehmen. Ein Schädel ließ sich erkennen, dessen Augen wie finstere Löcher wirkten. Ein Nebelstreif hatte sich zu einem Arm geformt, und da war eine fünffingrige Hand, die sich weit nach vorne streckte, als wolle sie etwas ergreifen.
    Irminas parabionische Taster traten in Tätigkeit. Die Vermutung, daß es sich bei dem Nebel um eine holographische Projektion handeln könne, war rasch abgetan. Der Maerler war ein Wesen von Substanz. Er befand sich tatsächlich hier, in diesem Raum. Den Aufbau seines Körpers zu erforschen, dazu blieb der Mutantin jedoch keine Zeit. „Wir suchen die Ruhe, vielleicht eine gute Mahlzeit", sagte sie in leichter Abwandlung des Anliegens, das sie Uripohl vorgetragen hatte. „Wir bezahlen gut."
    „Ein ungewöhnliches, aber leicht zu erfüllendes Verlangen", näselte der Maerler. „Darf ich sehen, womit ihr zu bezahlen gedenkt?"
    Irmina holte die beiden Kristalle hervor, die ihr Whisky überlassen hatte. Die neblige Hand griff danach und holte sie an sich. „Aah, ihr habt mit den Drakkern Geschäfte gemacht", sagte Coulinor. „Ihr seid in der Tat nicht unbemittelt. Kristalle dieser Art sind selten. Nur das eigenartige Volk der Drakker kann sie in Quantität beschaffen. Für diesen Preis steht euch jede Vergnügung des Elysiums zur Verfügung."
    Mit einem Ruck schoß die neblige Hand wieder nach vorne und deponierte die Karsit-Kristalle auf einem kleinen Tisch. Irmina wunderte sich über die Geste. Sie war sicher gewesen, daß sie die Kristalle nie wieder zu Gesicht bekommen würde. Bevor sie noch nach einer Erklärung suchen konnte, fuhr Coulinor fort: „Aber so werden wir die Sache nicht handhaben. Nicht für euren Reichtum sollt ihr die Wunder des Elysiums genießen dürfen, sondern für eure Dienste. Steck die Karsit-Kristalle wieder ein, Vironautin. Ich habe dir ein anderes Angebot zu machen."
    Irmina nahm die beiden glitzernden Mineralstücke an sich und schob sie in eine Tasche des SERUNS. „Ich bin sicher, du wirst uns dein Angebot näher erklären", sagte sie steif. „Gewiß doch." Coulinor gab sich verbindlich. Ein Lächeln erschien auf seinem nebligen Gesicht. „Es trifft sich, daß sich im Elysium ein Kunde aufhält, ein Vironaut wie ihr, der sich die dargebotenen Genüsse zu Gemüt geführt hat, ohne in der vereinbarten Weise dafür zu bezahlen. Mit Gästen dieser Art haben wir es ungern zu tun, aber wenn wir uns schon einmal mit ihnen abgeben müssen, dann bestehen wir auf unserem Recht: Gute Bezahlung für gute Dienstleistungen."
    Irmina ahnte längst, worauf die Sache hinauslief. Es konnte nur Reginald Bull sein, von dem hier die Rede war. Niemals hätte er den Maerler um ein gerechtfertigtes Honorar betrogen. Vermutlich hatte er als Bezahlung etwas angeboten, wodurch Coulinors Gier geweckt worden war. Man hatte ihn festgesetzt und würde ihn erst wieder freilassen, wenn die Habsucht des Nebelwesens zufriedengestellt war. „Was haben wir damit zu tun?" erkundigte sich die Mutantin. Die Antwort, die sie erhielt, bestätigte ihre Vermutung. „Der Zahlungsuhwillige schuldet mir zwanzig Einheiten einer bestimmten Sorte von Schwingquarz ..."
    „Howalgonium", fiel Irmina ein. „So nennt er die Substanz in der Tat", bestätigte Coulinor. „Er gibt an', er könne die geschuldete Summe ohne weiteres

Weitere Kostenlose Bücher