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1268 - Die Tiermeister von Nagath

Titel: 1268 - Die Tiermeister von Nagath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wäre.
    Aber sie haben ihre Körper systematisch eingefärbt. Wenn ich mich nicht täusche, so handelt es sich um verschiedenfarbige Lehmsorten. Die Originalfarbe der Saurier ist in den Gesichtspartien unter dem dichten und strähnigen Haupthaar zu erkennen. Sie ist ocker. Die Körper selbst weisen jedoch ganz andere Farben auf."
    „Stimmt", staunte Tek. „Und noch etwas macht mich stutzig. Die Körperfarben sind im Prinzip immer gleich, wo die Burschen geschlossen bei einem Pulk der Tierwelt auftreten.
    Auch die Grundmuster stimmen hier überein."
    „Körpersprache." Die Fremdrassen-Psychologin schnippte mit den Fingern. „Das ist es!
    Sie sprechen ihre Tiere unter anderem auch dadurch gezielt an, daß sie ihre Körper mit Mustern und Farbtönen versehen, die diese Ansprache wirkungsvoll unterstützen. Für mich gibt es keinen Zweifel mehr. Diese Iguanodonten mögen auf uns wie Tiere wirken.
    Wer aber in der Lage ist, eine so durchdachte Körperbemalung zu handhaben, der muß hochintelligent sein. Das sind die Nagather, die Tiermeister, von denen Longasc sprach."
    Als sich diese Erkenntnis an Bord herumgesprochen hatte, meldete sich ein junges Vironautenpaar bei Ronald Tekener und berichtete. Die beiden hatten kurz nach dem Smiler die LASHAT verlassen und waren auf einen Nagather gestoßen, der sich ihnen gegenüber höchst merkwürdig verhalten hatte. Er hatte zischende Laute von sich gegeben, die sie völlig falsch gedeutet hatten. Sie hatten diese Riesenechse für verspielt gehalten, aber auch für friedlich. Und sie hatten sich nicht weiter um sie gekümmert.
    „Was war das?" fragte Tek. „Der Versuch einer Kontaktaufnahme, die wir versäumt haben."
    „Mitnichten." Jennifer war jetzt wieder in ihrem Element. „Es ist doch logisch. Die Nagather leben offensichtlich in einer sehr engen Verbindung mit ihrer Natur. Wir haben keine Waffen oder sonstige Utensilien bei ihnen entdeckt. Sie kennen so etwas gar nicht.
    Folglich hielten sie die beiden für Tiere. Das ganze Gehabe war ein Versuch, sie durch Laute und Körpersprache zu dressieren."
    „Das verstehe wer will, ich nicht", gab der Aktivatorträger zu.
    „Diese kurze Begegnung hat vielleicht eine viel größere Bedeutung, als wir glauben. Die beiden Vironauten, für die Tiermeister Tiere, ließen sich nicht in der gewohnten Manier, hm, sagen wir einmal, bändigen. Andere Intelligenzen kennen die Tiermeister offensichtlich nicht. Folglich wurden die beiden und damit wir alle als etwas Feindliches, etwas Unerlaubtes oder etwas Unmögliches eingestuft, das den Hausfrieden störte. Die Nagather haben schnell gehandelt, um diese Störenfriede zu beseitigen. Sie hetzten ihre Tiere auf uns."
    „Mir erscheint das reichlich weit hergeholt", zweifelte Ronald Tekener. „Du folgerst aus den kleinsten Kleinigkeiten ganz weitreichende Fakten."
    „Eine Gabe", erklärte Jennifer, „die nur wenige Psychologen beherrschen. Ich gebe zu, daß ich mich irren kann, aber ich sage, wie ich's sehe. Dir überlasse ich es, die notwendigen Folgerungen daraus zu ziehen."
    „Wir müssen und mit diesen Iguanodonten verständigen", erklärte Tek. „Nur dann haben wir eine Chance, nach Path, Falco und Longasc zu suchen, ohne ein Opfer der Fauna zu werden. Wir müssen hier raus."
    „Ich werde überlegen, wie diese Verständigung zustande kommen kann", bot sich seine Partnerin an. „Hier gelten besondere Maßstäbe. Du kannst unterdessen versuchen, die Schäden an der LASHAT zu finden und zu beseitigen."
     
    *
     
    Path entdeckte nur eine Beule am Kopf der Echse. Aber das Tier war besinnungslos. Da sie sich ihrer Kräfte gewiß war, fürchtete sie sich nicht. Plump hielt sich jedoch in sicherer Entfernung auf und brabbelte ununterbrochen wirres Zeug.
    Als sich die Echse zu regen begann, wich auch Path ein paar Schritte zurück. Sie bereitete sich innerlich darauf vor, weitere Steine als Realhologramm zu erzeugen oder eine Mauer aus Glas aufzubauen.
    Noch benommen richtete sich das Tier auf. Es blickte sich verwirrt um. Als es Path sah, stieß es einen Laut aus, der wie ein Wehklagen klang. Dann suchte die Echse den Boden ab, ohne sich weiter um das Mädchen zu kümmern.
    Path stutzte. Das Tier suchte nach dem Stein, der es getroffen hatte! Und das bedeutete, daß es nicht so dumm war, wie sie es zunächst automatisch eingeschätzt hatte. Auch die Laute, die es fast ununterbrochen ausstieß, klangen irgendwie sinnvoll.
    Das erregte ihre Aufmerksamkeit noch mehr. Sie aktivierte

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