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1268 - Die Tiermeister von Nagath

Titel: 1268 - Die Tiermeister von Nagath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und wagen uns nicht nach draußen. Aber sie zeigt uns, daß sie allein mehr erreichen kann, als wir alle zusammen.
    Sie sucht nach Falco und Longasc, kapiert?"
    „Warum sucht sie nicht nach uns?" fragte Pancar Vasares.
    „Wir sind doch in Sicherheit", entgegnete Jennifer. „Falco und Longasc offensichtlich nicht."
    „Du hast gewonnen, mein Schatz." Ronald Tekener lächelte wieder. Er deutete mit dem Daumen in die Höhe. Die Bilder am Nachthimmel waren verschwunden. In grellem Grün leuchtete jetzt eine Schrift: PATH AN TEK - ALLES OK.
     
    *
     
    Was Path von Vaichath erfuhr, war in der Tat erstaunlich.
    Die Nagather waren fraglos die einzige intelligente Lebensform des Planeten. Ihr hervorstechendes Merkmal war die Fähigkeit des „Tiersprechens". Mit dieser Gabe konnten die saurierähnlichen Intelligenzen mit ihrer Tierwelt kommunizieren, wobei diese Gespräche aber eher als einseitig zu bezeichnen waren. Die Nagather sprachen zu den Tieren und machten sich diese so untertan.
    Das Hauptinstrument dabei war die Nachahmung von Tierstimmen, verbunden mit einer ganz ausgeklügelten Methode, den Tieren dabei einen Willen aufzuzwingen. Die gesamte Zivilisation der Nagather war darauf aufgebaut. Handwerkliche Mittel, Werkzeuge, Waffen, Gebrauchsgegenstände des täglichen Lebens, ja selbst die allereinfachsten Hilfsmittel, waren den Nagathern unbekannt. Sie benötigten derartige Dinge nicht, weil jeder erforderliche Handgriff von einem Tier ausgeführt werden konnte.
    Das begann beim Bau der Behausungen, den die Woodanager erledigten, und es endete bei den klobigen Ärtern, die als Transportmittel dienten. Selbst vor Kleintieren und Insekten machten die Nagather nicht halt.
    Die Iguanodonten lebten in Gruppen oder Stämmen, die selten eine Gesamtzahl von tausend überschritten. Der Planet bot reichlich Lebensraum in den beiden Dschungelzonen der nördlichen und der südlichen Hemisphäre. Die Natur lieferte alles, was man an Nahrungsmitteln oder Baumaterialien benötigte.
    Die Nagather bewohnten nach Vaichaths Aussagen aber auch die Wüstenzonen der Äquatorgebiete. Zu den dortigen Stämmen gab es natürlich nur geringe Kontakte, denn das Reisen über größere Entfernungen war nicht ganz ungefährlich. Die Tierwelt konnten sie zwar beherrschen, aber Feinde hatten die Nagather dennoch.
    Sich selbst.
    Es existierten drei sehr verschiedene Kulturformen dieser intelligenten Wesen. Praktisch jeder Stamm ließ sich diesen drei Gruppierungen zuordnen.
    Vaichath bezeichnete die Nagather von Oghols Stamm als Symbionten, denn sie lebten mit ihren Tieren in einer friedlichen Gemeinschaft, aus der beide Seiten ihren Nutzen ziehen konnten. Sie waren reine Vegetarier, besaßen eine friedfertige innere Einstellung zu allem Lebenden und fühlten sich als ein Teil der Natur, die ihnen das Leben ermöglichte. Wenn es um ihre Vorstellungen und Werte ging, dann konnten diese Nagather aber auch kämpfen. Daß sie auch das mit Hilfe der von ihnen dressierten Tierwelt machten, verstand sich von selbst.
    In Oghols Stamm hatte sich eine besondere Hierarchie ausgeprägt, in der die Nagather und Nagatherinnen eine herausragende Stellung hatten, die die Stimmenimitation fast oder ganz perfekt beherrschten. Dieser nützliche Kult gipfelte in der Bestimmung eines Ersten Dompteurs, dessen vornehmste Aufgabe es war, den Nachwuchs zu unterweisen und anzuleiten. Für jeden Nagather war die Beherrschung der Stimmenimitation, die Kenntnis der Körperfarben und ihrer Muster und das Wissen um die Bedeutung jeder einzelnen Spezies so lebensnotwendig wie Essen, Trinken oder Schlafen.
    Ihr Leben drehte sich um fast nichts anderes. Mit parapsychischen Kräften hatte das nichts zu tun. Es war Training, nichts weiter.
    Mit Ehrfurcht sprach Vaichath dann von den Stämmen der Parasiten. Diese Nagather waren wilde Burschen, richtige Raufbolde und Kämpfer, die andere Stämme überfielen, um ihnen die Behausungen, die Felder oder die Tiere abzujagen. Nicht selten kam es vor, daß junge Nagather der Parasitenstämme Frauen aus anderen Gruppen entführten. Und wie sich gezeigt hatte, setzten sich die Erbanlagen der Parasiten beim Nachwuchs fast immer durch. Das war eine Entwicklung, die den Symbionten große Sorgen bereitete.
    Für den Schutz einer Siedlung waren der Häuptling und der Erste Dompteur zu gleichen Teilen verantwortlich. Daher galt für die Bestimmung des Ersten Dompteurs ein besonderes Reglement, das darin bestand, ein Exemplar der äußerst seltenen

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