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1268 - Die Tiermeister von Nagath

Titel: 1268 - Die Tiermeister von Nagath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gelegt. Mit Freude sah Falco, daß sie an ein paar saftigen Blättern knabberte. Um einen Fleischfresser schien es sich bei ihr nicht zu handeln. Bei der Schlange sah das sicher anders aus.
    Nach ungefähr einer halben Stunde regte sich das riesige Tier wieder. Es hob den Schädel in die Höhe. Falco folgte mit seinen Augen der Blickrichtung der Echse.
    Zwischen den Büschen tauchte eine weitere Echse auf. Diese war nur wenig größer als der Vironaut, und sie ging aufrecht auf den Hinterbeinen. Der Körper dieses Kleinsauriers war mit grellen Farben verziert.
    Aus dem Maul des Tieres kamen seltsame Laute. Die Schlange und der Riesensaurier legten sich flach auf den Boden und antworteten mit Zischtönen, die deutlichen Unwillen verrieten.
    Der Kleinsaurier wurde wütend. Er stieß mehrere Sätze aus, die fast wie eine normale Sprache klangen. Er fuchtelte wild mit seinen Armen. Dann wechselte er wieder in die fremdartigen Stimmen, und prompt antworteten die Tiere mit den abweisenden Zischlauten.
    Dieses Wechselspiel dauerte mehrere Minuten an. Falco wurde nicht schlau daraus, aber er gewann den Eindruck, daß der Kleinsaurier die Beute - also ihn - den beiden größeren Tieren abjagen wollte.
    Schließlich ringelte sich die Schlange um ihren Partner, den Riesensaurier, und nahm dabei auch Falco mit.
    In diesem Augenblick sprach der Translator an, den der Vironaut seit dem Zusammentreffen am Dschungelrand nicht ausgeschaltet hatte. Falco erkannte im selben Moment, daß zumindest der Kleinsaurier mit dem aufrechten Gang ein intelligentes Wesen war.
    „Ich kriege dich noch, Waddeldar!" hörte er zu seiner Überraschung. „So wahr ich Cailibi heiße und der neue Erste Dompteur werde."
    Die Riesenechse stampfte los, und der zeternde Kleinsaurier blieb schnell zurück.
    „Was soll ich denn davon halten, Schlange?" Er klatschte dem Reptil auf den Leib, aber das reagierte nicht.
    „Also du bist ein Tier", fuhr der Terraner fort. „Aber der bemalte Bursche dort hinten nicht, ja?"
    Es war ein Selbstgespräch, das merkte er deutlich. Auch auf die sicher noch holprige Übersetzung des Translators in die Sprache des Kleinsauriers hin rührte sich die Schlange nicht.
    Im Galopp raste die Riesenechse durch den Dschungel. Vereinzelt passierten sie freie Geländestücke, auf denen der Saurier so sehr beschleunigte, daß Falco ohne den Halt der Schlange längst vom Rücken der Echse gefallen wäre.
    Plötzlich bremste das Tier scharf ab. Eine Gruppe der Bärenwesen, die der Vironaut schon kennen gelernt hatte, versperrte den Weg. Zwischen den braunen Felltieren dröhnte eine bekannte Stimme auf. Der Translator schaltete automatisch auf Sothalk.
    „Laßt mich los, ihr hinterhältigen Bestien! So behandelt man nicht einen Angehörigen des Trosses des Kriegers Kalmer!"
    Longasc, der Raumfledderer!
    Zwei der Bärenwesen hielten ihn fest, aber dennoch gelang es dem Shabaren in seiner Eisernen Jungfrau, sich loszureißen. Er warf die Automatik seines robotischen Zusatzbeinpaars an und stürmte los. Aufgeregt folgten ihm die Bären.
    Longasc rannte auf den mechanischen Beinen auf eine freie Fläche hinaus. Hier war er tatsächlich schneller als die Tiere. Seine richtigen Beine hingen wie die Flügel einer Mühle in der Luft. Er bot einen schauerlichen Anblick, so daß Falco trotz der Ungewißheit der eigenen Lage laut lachen mußte.
    Das Lachen endete abrupt, als der Raumfledderer über ein Hindernis stolperte und sich überschlug. Bevor er entweder wieder auf seinen richtigen Beinen oder den Robotbeinen war, waren die Bären heran. Diesmal nahmen sie ihn zu viert in die Mitte und schleppten das strampelnde Häufchen Elend zu Falcos Riesensaurier.
    Die Schlange ließ den Vironauten nicht aus ihrem Griff, während sie sich mit einem Teil ihres Körpers nach unten schob und den Shabaren umschloß. Sie zog ihn auf den Rücken des Sauriers.
    Erst jetzt erblickte Longasc den Terraner.
    „Falco Hoelzel, der Amadeus-Jodler?" staunte er. „Habe ich dir diese seltsame Jagd zu verdanken?"
    „Natürlich nicht", antwortete Falco. „Obwohl ich immer für einen Scherz zu haben bin.
    Mich haben diese Bestien ebenfalls aufgegriffen und verschleppt. Von Tekener und der LASHAT habe ich nichts entdeckt. Ich bin froh, daß ich noch lebe. Diese Tiere verfolgen irgendeine ganz gezielte Absicht, aber frage mich nicht, welche das ist."
    „Ich weiß nicht einmal genau, wie ich hier landen konnte", entgegnete der Shabare. „Ich bin durch die Atmosphäre

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