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1268 - Die Tiermeister von Nagath

Titel: 1268 - Die Tiermeister von Nagath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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toll", entgegnete Path. „Das ist besser als jede Tierschau im 3-D."
    „Wie bitte?" fragte Vaichath.
    „Es hat nichts zu bedeuten, meine große Freundin." Path winkte ab. „Damit sollen wir also reiten?"
    „Ja." Auf einen Zischlaut der Tiermeisterin hin kauerten sich die Ärter zu Boden. „Sie werden mir gehorchen, bis ich sie belohne und wieder entlasse. Du brauchst nichts zu befürchten."
    Sie kletterten auf den Rücken der Tiere, und Vaichath zeigte dem Mädchen, wie man sich an den Stacheln des Halses festhalten konnte. Vaichath gab ein Zeichen, und Kara und Kari setzten sich in Bewegung. Die Ärter entwickelten eine beachtliche Geschwindigkeit. Path brauchte alle Kraft, um nicht den sicheren Halt zu verlieren.
    Mit ihren mächtigen Schädeln fegten die Tiere Geäst aus dem Weg, das ihre Reiter vom Rücken hätte reißen können. Die Tiermeisterin winkte Path mehrmals zu, aber die sah davon ab, zurückzuwinken, um nicht den Halt zu verlieren.
    Die Reise nahm auf einer Lichtung ein Ende, auf der ein mächtiger Baum stand. Auf die Anweisungen der Nagatherin hin, reckten die Saurier ihre Köpfe in die Höhe. Vaichath schwang sich geschickt in den unteren Bereich des Geästs.
    Als sie bemerkte, daß Path ihr nicht folgen konnte, gab sie eine weitere Anweisung an Kara. Der Saurier schnappte so überraschend nach dem Anti-Mädchen, daß dieses nur noch einen kurzen Schrei ausstoßen konnte. Das mächtige Gebiß schloß sich sanft um ihren Rücken. Path wurde hochgehoben und behutsam neben Vaichath abgesetzt.
    „Da hast du mir aber einen schönen Schrecken eingejagt." Das Mädchen japste noch nach Luft. „Das hättest du wenigstens ankündigen können."
    „Es tut mir leid, Path", bedauerte die Tiermeisterin. „Aber solche Sachen sind für mich selbstverständlich. Ich habe automatisch angenommen, daß du das Signal verstehst."
    „Schon gut. Wie geht es jetzt weiter?"
    Vaichath deutete in die Höhe. „Weiter oben ist der Baum ausgehöhlt. Da gibt es eine kleine Plattform mit Stroh. Ich habe hier schon ein paar Mal übernachtet. Kannst du klettern?"
    „Ich denke schon", meinte Path. „Am besten gehst du voran."
    Sie stiegen etwa zehn Meter durch das dichte Astwerk nach oben, bis sie die erwähnte Plattform erreicht hatten. Von hier besaß man einen guten Überblick über die nähere Umgebung. Vaichath teilte das Stroh so auf, daß ein größeres und ein kleineres Lager entstand.
    „Hast du Hunger?" fragte sie.
    „Ich habe noch ein paar Portionen Konzentratnahrung bei mir", entgegnete Path. „Das reicht mir aus. Aber etwas Wasser wäre mir sehr recht."
    „Ich habe Hunger", erklärte Vaichath. „Und Durst. Und außerdem muß ich noch etwas zu unserem Schutz unternehmen."
    Sie stieß in schneller Folge verschiedene Töne aus, von denen einige wie Melodien klangen und andere wie ein unharmonisches Grunzen. Dazu klatschte sie mehrmals in die Hände.
    „Bei der Dunkelheit wirken die Körperfarben nicht besonders gut", erläuterte sie dem staunenden Mädchen. „Da muß man sehr genau mit den Stimmen selbst sein, sonst funktioniert das nicht. Aber ich schaffe das schon. Ich war eine der besten Schülerinnen des Ersten Dompteurs. Wenn ich das Waddeldar gefangen hätte, wäre ich seine Nachfolgerin geworden."
    „Du hast doch noch Zeit", tröstete sie Path. „Du wirst dein Waddeldar bekommen. Was wirst du mit ihm machen, wenn du es hast?"
    „Wenn ich es nur schon hätte", seufzte die Tiermeisterin. „Ehrlich gesagt, ich glaube nicht mehr daran."
    „Ich kann zwar keine Tierstimmen imitieren, aber ich kann ein Waddeldar herbeiholen", behauptete das Anti-Mädchen.
    „Warte", bat Vaichath. „Die Baumkleber sind da."
    Am Rand der ausgehöhlten Plattform tauchten Tausende von daumenlangen Insekten auf, die klebrige Spuren hinter sich herzogen.
    „Das sind die besten Wächter in dieser Gegend", behauptete die Nagatherin. Dann sprach sie zirpend zu den Winzlingen.
    Diese machten kehrt und kletterten über die Äste und entlang dem Baumstamm abwärts. Wenige Minuten später waren sie verschwunden.
    „Sie legen sich in der Form eines Ringes um den Stamm und auf die unteren Äste", erklärte Vaichath. „Ihre Absonderungen sind hochgiftig für fast alle Lebewesen. Keiner wird unser Quartier erklimmen können. Und nun zu den Schwadlern. Ich höre sie schon rascheln."
    Sie erzeugte eine Reihe von Pfeiftönen, bei denen sie ihre Augen verdrehte, so daß Path unwillkürlich schmunzeln mußte. Drei Vögel fielen aus

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