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1268 - Die Tiermeister von Nagath

Titel: 1268 - Die Tiermeister von Nagath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unter dem Eindruck des wahrhaft gewaltigen Transports der LASHAT hin zum Dorf Oghols. Ronald Tekener machte seine Drohung dennoch zu einem Teil wahr, denn er klatschte Path eine Hand aufs Gesäß.
    Vaichath, die ihren Erfolg hinter einer natürlichen Bescheidenheit versteckte, wich nicht aus der Nähe des Mädchens. Sie schickte dem Smiler einen Schmatzwurm, der aus der Baumkrone fiel und Tekener von oben bis unten mit einer widerlich riechenden Brühe besudelte. Falco Hoelzel war der stärkste Lacher bei dieser Szene.
    Die LASHAT stand wenige hundert Meter vom Rand des Baumdorfs entfernt - und diesmal waagrecht. Vi drückte sich sehr lobend über die Taten der Ersten Dompteuse aus und meinte mit einem humorvollen Unterton, daß Tek diese Iguanodontin gegen Jennifer austauschen sollte. Oghol, der zu ernst in seiner Einstellung war, nahm diese für bare Münze und verbat sich solches Ansinnen.
    Tekeners geplante Expedition in die nähere Umgebung wurde dennoch verwirklicht. Der Smiler bestand darauf. Allerdings lief diese Exkursion nun mit anderen Vorzeichen ab, denn Vaichath mischte ein bißchen dabei mit. Sie konnte die Transportmittel liefern, und sie bot sich auch selbst als Begleiterin an.
    Eigentlich waren das Äußerlichkeiten. Daß diese Erkundung zu ganz anderen Erkenntnissen führen würde, ahnte nicht einmal Jennifer Thyron, obwohl sie ein verflixt gutes Gespür für solche Dinge hatte.
     
    *
     
    Elfter Tag: Sie waren tief in das Gebiet vorgestoßen, das die Parasitär-Nagather beherrschten.
    Vaichath, die den Troß der Ärter lenkte, ritt ständig voran. Teks Versuche, mit Hilfe eines Translators die imitierten Stimmen, die die Erste Dompteuse von sich gab, in für ihn verständliche Laute zu übersetzen, waren gescheitert. Das funktionierte nicht. Hier war er auf ein Phänomen gestoßen, das nichts mit Psi-Kräften, aber sehr viel mit Naturverbundenheit zu tun hatte.
    Longasc war nicht mit von der Partie. Der Raumfledderer hatte überzeugend dargelegt, daß er die Schäden an der LASHAT erkennen und beseitigen konnte. Tek hatte ihn gewähren lassen.
    Vaichath machte kein Geheimnis daraus, daß nun Regionen betreten wurden, die sie nicht kannte. Die Tiermeisterin hockte mit Tek und Jenny auf einem besonders großen Ärter, der auch ein Leittier beim Transport der LASHAT gewesen war. Die Tiermeisterin fühlte sich aber sicher. Und um das auszudrücken, schielte sie ab und an zu Pathythia Baal hinüber, die längst gemerkt hatte, daß Vaichath ein Gespräch mit ihr suchte, das sie nicht wollte.
    Das Ereignis dieses Tages war für Ronald Tekener wie ein Faustschlag ins Gesicht - oder wie das Trauma, das Stalker in ihm erzeugt hatte und das Srimavo zwar gelöst, aber nicht zur Gänze geheilt hatte.
    Die Natur Nagaths war beeindruckend. Das lag nicht nur an ihrer Vielfalt, nicht nur an der Farbenpracht der Pflanzen, nicht nur an der harmonischen Ordnung, die Vaichath erzeugte, wenn sie sich als wahre Tiermeisterin und Erste Dompteuse friedlich präsentierte. Allein der Säuselsang, der alle lästigen Stechmücken von dem Exkursionstroß fernhielt, war so wunderbar, daß Tek nun verstand, daß Path, Falco und Longasc nicht nur aus Furcht vor einer Auseinandersetzung im Baumdorf Oghols geblieben waren.
    Das Ereignis dieses Tages war für Ronald Tekener wie eine kalte Dusche. Oghols Worte, die ihm noch gut in der Erinnerung waren, erschienen ihm wie Hohn. Aber der Smiler erkannte, daß der Häuptling nicht gelogen hatte. Er hatte nur keine Ahnung von diesen Dingen. Er, Oghol, konnte den Sinn von drei Wegen, drei Wegen, die Stalker aufgezeichnet hatte, drei Wege, die die Nagather gingen, nicht verstehen.
    Die vordersten Ärter sorgten immer dafür, daß der Weg frei war. Sie waren es auch, die bei dem fremdartigen Bild verharrten und auf die Anweisungen Vaichaths warteten.
    Ronald Tekeners Ärter schob sich nach vorn und blieb dann auch stehen. Dann sah er es.
    Technik! Ordnung! Metall! Antennen! Sensoren! Parabolspiegel! Kälte! Stille!
    Demonstration einer Macht!
    Halbkreisförmig ragte die unbekannte Station auf und signalisierte unhörbar Kraft und Unnatürliches. Der Gegensatz zur bislang erlebten Natur Nagaths war so widerlich kraß, daß es sogar dem Smiler den Atem verschlug. Er starrte die stählernen Wände an, als würde er mit Traum und Wirklichkeit ringen.
    Vaichath schüttelte ratlos den Kopf.
    Die Erkenntnis, daß es auf Nagath etwas anderes gab als ihre Naturverbundenheit, traf sie schwerer als

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