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1269 - Ein Auftrag für die SOL

Titel: 1269 - Ein Auftrag für die SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wurde schmerzhaft und bohrend. Tief unten erkannte er weißes Lodern, das Feuer am Grund der Grube, ihr Ziel, nähergerückt.
    „Soll ich schießen?" schrie Helen auf. „Soll ich auf sie schießen? Mein Gott, sie lassen uns nicht durch!"
    Brether wirbelte herum. Die Gunnerin saß verkrampft vor ihren Kontrollen und justierte von Hand die Schiffsdesintegratoren. Die Tatsache allein bewies, daß sie nicht Herrin ihrer Gedanken war. Der Betschide sprang auf und riß sie nach hinten in den Sitz. Helen wimmerte mit geschlossenen Augen, ihre Hände zitterten.
    Geht fort! Geht fort, sonst töten wir euch!
    Brether biß sich auf die Unterlippe, so drängend kam der Impuls. Er winkte einem Medo-Robot, der sofort herbeieilte und sich um Helen kümmerte. Das Mittel, das er ihr verabreichte, löste die Verkrampfung ihrer Glieder, der Verkrampfung des Geistes jedoch vermochte es nicht entgegenzuwirken.
    „Soll ich denn nicht schießen?" wimmerte sie. „Ist es nicht Notwehr?"
    „Nein, die Situation ist anders. Du rührst die Waffen nicht mehr an, hörst du!"
    „Ich... höre..."
    Wir töten euch! Wir töten euch alle!
    Mehrere Menschen in der kleinen Zentrale der Korvette schrieen auf, unter ihnen auch Flint, der sich aber sofort wieder in der Gewalt hatte. Verzweifelt blickte Brether sich um.
    Immer noch fast 2000 Meter, eine endlose Strecke unter dem mörderisch werdenden Druck. Er erteilte dem Medo die Anweisung, auf Helen zu achten und sie keinesfalls an den Kontrollen hantieren zu lassen.
    „Schaffen wir's?" fragte er dann den Piloten.
    „Ich schon", knurrte Flint verbissen. „Ob du es schaffst, kann ich nicht versprechen. Es hängt wohl von der geistigen Konstitution ab, wenn ich es richtig beurteile."
    Brether wuchtete sich in den Kommandositz.
    „Sieht so aus. Mach weiter, so lange du kannst. Aber bleibe ehrlich dir selbst gegenüber.
    Es hilft keinem, wenn du dich überschätzt."
    Flint grinste schief. Er sagte nichts.
    Plötzlich flutete gleißendes Licht aus der Grube heran und hüllte die Korvette ein. Es blendete nicht, aber es fraß sich durch alle Schichten des Gehirns, es las jeden einzelnen Gedanken und grub sich bis in die tiefsten Tiefen der Seele. Brether war wie gelähmt, für die Dauer einer schrecklichen Sekunde fühlte er sich entblößt, willenlos und geistig vergewaltigt, ein entsetzliches Erlebnis, ein Test womöglich, der den Wächtern half, positive und negative Besucher zu unterscheiden.
    Dann war es vorbei, das Licht erlosch und gab die Gedanken wieder frei. Sofort griffen die Mentalströme der Wächter erneut danach. Brether glaubte, ersticken zu müssen. Es dröhnte in ihm, während draußen, in den Höhlenöffnungen, halbintelligentes Leben seine psionischen Fühler ausstreckte.
    Kehrt um! Kehrt um, sonst werdet ihr sterben!
    „Nein!" schrie Flint, und ein wenig mochte er sich damit Erleichterung verschaffen. „Nein und nochmals nein!"
    Kehrt um! Kehrt um!
    Die TRIO sank weiter dem Grund der Grube entgegen. Dort unten, wo in einer Öffnung des Bodens jene weißen Flammen loderten, befand sich der eigentliche Einstieg in die Tiefe, der Tiefenfahrstuhl, der Besucher zu der Stadt Starsen beförderte. Zumindest hatte Carfesch es so erzählt. Nach allem, was Brether bisher erlebt hatte, Tiefentrümmer und Dimensionsgewitter, konnte er allerdings kaum ernsthaft glauben, daß diese Stadt noch existierte.
    Durch die weißen Flammen führte eine ebenfalls weiße Brücke zu der eiförmigen Kapsel des Tiefenfahrstuhls, Formenergie inmitten verzehrenden Tiefenfeuers. Die Wächter verstärkten ihre Anstrengungen, die fremden Besucher vom Einstieg fernzuhalten. Brether kam es vor, als prallte er mit voller Wucht gegen eine Mauer. Die Stirn schmerzte, und vor den Augen tanzten wilde Muster.
    Er hielt sich an der Sessellehne fest, als ihm plötzlich schwindlig wurde. Noch fünfhundert Meter, las er wie durch einen Schleier. Flint ächzte neben ihm.
    „Es muß reichen", verstand Brether, „ich schaffe es nicht mehr!"
    Der Betschiede nahm allen Willen zusammen und alle Kraft, er kippte förmlich nach vorn, als er die Hand nach dem Kontakt ausstreckte. Aus Sicherheitsgründen hatte er sich den Abwurf des Psi-Zünders vorbehalten, er mußte den Kontakt berühren, um den Schacht freizugeben.
    Die Hand, schwer und lahm, senkte sich herab. Psi-Zünder, dachte Brether mit plötzlicher Klarheit, und rings um uns Psi-Schwingungen! In diesem Moment wurde ihm die Wirkungsweise des Kosmokratengeräts klar, er

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