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1269 - Julie

1269 - Julie

Titel: 1269 - Julie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gegensatz zu Julie. Sie wird ihn ständig bemerkt haben. Er war immer in ihrer Nähe.«
    »Dann ist das eine Falle?« Sinas Stimme klang jetzt etwas schrill.
    »Ja, davon müssen wir ausgehen.«
    Sina Franklin schlug ihre Hände vors Gesicht, als wäre ihr in diesem Moment ein besonders schlimmer Gedanke gekommen. Das traf auch zu, denn sie sagte flüsternd, aber schnell. »Dann könnte er möglicherweise den Wagen hier explodieren lassen, ohne dass es uns gelingt, was dagegen zu unternehmen.«
    »Nein.«
    »Warum denn nicht?«
    »Es ist ganz einfach, Sina. Der beste Trumpf sitzt neben Ihnen. Ich denke nicht, dass er Julie auch zerstören wird. Er hat sich nicht grundlos an sie gewandt oder sie geholt. Er braucht sie einfach, wobei mir das Motiv noch unklar ist. Ich gehe davon aus, dass wir sicher sind, solange sie noch bei uns ist.«
    Darüber musste die Heimleiterin erst nachdenken. Ich beobachtete sie weiterhin und bekam mit, dass sie sich an Julie wandte. Mit dem Zeigefinger stieß sie das Kind an.
    »Stimmt es, was Mr. Sinclair gesagt hat?«
    Julie drehte ihr den Kopf zu. Und dann streckte sie ihr einfach die Zunge heraus. Dabei kicherte sie, was sich bei ihr sehr böse anhörte. Die Augen bekamen wieder diesen seltsamen Glanz, und jetzt hatte ich den Eindruck, dass sie sogar gelb leuchteten, was für die Augen eines Menschen mehr als ungewöhnlich war. Eine andere Macht musste das Kind übernommen haben.
    Die Heimleiterin schüttelte den Kopf. »Nein«, flüsterte sie, »nein, Julie, das bist du nicht. Ich glaube nicht, dass du es noch bist. Das ist nicht die Julie, die ich kenne, verflucht. Du bist nur noch eine Hülle und nichts sonst.«
    »Bitte, Sina!«, mischte ich mich ein. »Lassen Sie Julie in Ruhe. Es ist besser.«
    »Aber ich brauche Antworten.«
    »Die werden wir auch bekommen.«
    »Wann?«, schrie sie. Sina war dabei, die Nerven zu verlieren.
    »Das müssen wir leider der anderen Seite überlassen. Aber wir werden sie bekommen. Noch ist es sein Spiel.« Ich fasste in die Tasche, in der mein Kreuz steckte. Es war noch vorhanden, aber ich spürte keine Erwärmung des Metalls. Das bewies mir, dass Julie kein Geschöpf der anderen Seite war, aber es würde nicht mehr lange dauern, bis sie voll und ganz unter dem Bann des Lügenengels stand.
    »Entschuldigen Sie, John!«, flüsterte Sina und strich nervös durch ihr Haar. »Das hier mag für Sie normal sein, aber nicht für mich. Es ist fast unerträglich geworden. Ich bin mit Vorgängen konfrontiert worden, die ich gestern noch für unmöglich gehalten habe. Plötzlich muss ich damit fertig werden. Sie wissen, was ich damit sagen will.«
    »Absolut. Niemand macht Ihnen auch nur den geringsten Vorwurf. Sie müssen nur die Nerven bewahren und nicht aufgeben. Wir werden eine Möglichkeit finden, aus dieser Lage wieder herauszukommen.«
    »Toll, John, dass Sie so etwas sagen.«
    »Und es ist nicht nur Zweckoptimismus.«
    Sie schwieg, und ich fand nicht heraus, ob sie mir nun glaubte oder nicht. Sina Franklin war für mich auch nicht wichtig. In diesen Augenblicken war jemand anderes die Hauptperson, auch wenn es nicht so aussah, weil Julie bewegungslos auf ihrem Platz saß und den Kopf so gedreht hatte, dass sie zum Friedhof schauen konnte. Er allein war für sie interessant, denn um uns kümmerte sie sich nicht.
    Sie saß auf der Rückbank wie eine Puppe. Das war das gleiche Gesicht wie immer, aber es war trotzdem anders. Viel kälter, älter und auch abweisender als zuvor.
    Ich dachte daran, dass die Conollys warteten. Den angesetzten Zeitraum würde ich nicht einhalten können. Ich kannte sie ja. Sie würden sich Sorgen machen, und da war es besser, wenn ich ihnen Bescheid gab.
    Handys sind eine gute Sache, wenn sie aufgeladen sind und entsprechend funktionieren.
    Hier war die Autoelektrik ausgefallen, und ich traute auch dem Handy nicht über den Weg.
    Ich hatte Recht. Es war aufgeladen, aber ich erhielt keine Verbindung.
    Ebenso gut hätte ich auch ein Stück Holz in der Hand halten können, und so steckte ich es wieder ein.
    Sina Franklin hatte mich beobachtet. »Nichts?«
    »Tot.«
    »lund jetzt?«
    Ich wusste nicht, wie ich sie noch aufheitern konnte, aber bis in alle Ewigkeiten wollte ich auch nicht hier stehen bleiben. »Wir werden den Weg wohl zu Fuß fortsetzen müssen und dabei zusehen, dass wir aus dieser Umgebung herauskommen.«
    Mit dieser Antwort hätte sie eigentlich rechnen müssen, aber das war nicht der Fall. Stattdessen schwieg sie und

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