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127 - Corona, die Rebellin der Hölle

127 - Corona, die Rebellin der Hölle

Titel: 127 - Corona, die Rebellin der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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sah ihn unsicher an. Sie zweifelte an einem Erfolg, wünschte dem Hünen aber viel Glück, und er schlich davon.
    Er lief geduckt auf wilde Dornbüsche zu, kauerte kurze Zeit dahinter und beobachtete - nun etwas näher - das Geschehen im Lager. Unsinnigerweise wurde der leere Käfig immer noch bewacht. Die Gittertür stand offen, die Gefangene war ausgeflogen.
    Gor legte wieder einige Schritte zurück. Er stieg dabei immer weiter zum Lager ab, und bald konnte er es nicht mehr riskieren, auf den Beinen zu bleiben.
    Er legte sich auf den Boden und schob sich mit schlängelnden Bewegungen den Hang hinunter. Die Reittiere lagen vor einer Jungbaumgruppe, deren Blätter silbern glänzten.
    Silbern ! Gor hatte den Eindruck, sein Erinnerungsvermögen hätte in diesem Moment einen Denkanstoß bekommen. Irgend etwas Besonderes verband ihn mit Silber, das fühlte er. Erklären konnte er es nicht, aber Silber schien sein bisheriges Leben stark beeinflußt zu haben.
    Als der Hüne weiterglitt, hob eines der Reittiere den Kopf und knurrte feindselig. Die Höllenhyäne blickte dabei in Gors Richtung. Einer von Yetans Kriegern begab sich zu ihr.
    Er legte die Hand auf den Hals des Tiers und schaute in dieselbe Richtung. Gor lag wie tot da. Wenn man ihn jetzt schon entdeckte, war alles verdorben, dann mußte er sich unverrichteter Dinge absetzen, und die Meute würde ihn jagen.
    Der Mann löste sich von der Hyäne. Er kam auf den Hünen zu. Hatte er Gor bemerkt? Gor hätte sich am liebsten unter die Erde gewühlt. Gespannt beobachtete er den näherkommenden Mann.
    Ganz langsam griff er zum Dolch. Er würde ihn schleudern, bevor der Mann Alarm schlug. Vorsichtig zog er den Dolch aus dem Gürtel. Seine Miene wurde hart wie Stein.
    Vier Schritte war der Mann nur noch von Gor entfernt. Die Situation war kritisch, aber Gor handelte noch nicht. Es hatte den Anschein, er würde auf ein Wunder warten.
    Und dieses Wunder geschah tatsächlich!
    Der Krieger wurde von einem anderen Mann gerufen. Er blieb stehen und wandte sich um. Der andere sagte etwas, das Gor nicht verstand. Daraufhin entfernte sich der Mißtrauische, und Gor atmete erleichtert auf.
    Er kroch weiter, wich den Höllenhyänen aus, denn die hatten eine zu gute Nase.
    In Yetans Zelt war irgend etwas im Gange. Gor hörte die wütende Stimme des Statthalters des Bösen. Corona schien ihn gereizt zu haben.
    Das war sehr unvernünftig von ihr, dachte Gor. Er könnte sie in seinem Zorn töten!
    Gor beeilte sich, näher an das Zelt heranzukommen. Als er es fast erreicht hatte, stieß Yetan die Rebellin ins Freie, und mit lauter Stimme verkündete er, daß jeder, der das Mädchen begehre, es nun haben könne.
    Dem Hünen stockte der Atem.
    ***
    Sogar Ladusa hörte, was der Statthalter des Bösen rief, und ihr war, als würde sich ein enger Eisenring um ihre Brust legen. Sie wußte nicht, warum Yetan der Rebellin das antat. Sie wußte aber als Frau, wie schrecklich diese Strafe war, und noch viel entsetzlicher war es für ihre stolze Herrin.
    Ladusas Augen füllten sich mit Tränen, und ihre Finger krallten sich in den erdigen Boden. Sie wäre am liebsten aufgesprungen und hätte gern geschrien, sie sollten ihre dreckigen Hände von Corona lassen.
    Doch was hätte sie damit erreicht? Einige Männer hätten sich sofort auf ihre Reittiere geschwungen, um sie zu verfolgen, und sie hätten sie mit Sicherheit erwischt.
    Und dann…
    Dann hätte ihr das gleiche Schicksal geblüht wie Corona. Nein, damit half sie ihrer Herrin nicht. Dadurch wäre alles nur noch schlimmer geworden - und schwieriger für Gor.
    Deshalb zwang sie sich, liegen zu bleiben und nichts zu unternehmen. Wenn jemand der Rebellin helfen konnte, war cs Gor. Ladusa hatte beobachtet, wie er sich im Gelände bewegte.
    Sie kannte keinen, der das besser konnte. Er mußte früher vielen Gefahren ausgesetzt gewesen sein und häufig gekämpft haben. Das war ihm in Fleisch und Blut übergegangen.
    Er hatte vergessen, woher er kam und wie er hieß - nicht aber, wie man kämpft.
    Die Dunkelheit hatte ihn in sich aufgenommen. Er war schon lange nicht mehr zu sehen, und Ladusa hoffte, daß er sich in der Nähe des Zeltes befand und Corona beistehen würde.
    Die Männer rückten vor. »Macht mit ihr, was ihr wollt!« rief Yetan. Ladusa schauderte.
    »Nur eines ist wichtig: daß sie am Leben bleibt!« mahnte Yetan. Dann stieß er die Rebellin auf seine Männer zu.
    Kräftige Hände packten das schwarzhaarige Mädchen. Corona wehrte sich,

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