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127 - Die Müll-Monster

127 - Die Müll-Monster

Titel: 127 - Die Müll-Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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wollten sicher sein, die
ganze Umgebung abgesucht zu haben. Immer wieder waren ihre Rufe durch den
abendlichen Wald gehallt.
    » Kiiiiiiirsteeeeennnn ! Kaaaarriiinnn !«
    Nur das Echo der eigenen Stimmen
antwortete ihnen.
    Die beiden Männer standen in der Nähe
einer alten, klapprigen Hütte.
    Die Lattentür war nur angelehnt. Daran
gewöhnt, immer gründlich zu sein, öffnete sie X-RAY-3 vollends. Die rostigen
Scharniere quietschten.
    Ein ausgebauter Schrank, alte Stühle und
weißlackiertes Bettgestell waren das erste, was ihm auffiel. Dann Kisten und
Kasten, ein Stapel alter Zeitungen, der fast bis zur Decke reichte. In den
Ecken raschelten die Ratten.
    An der Wand hingen Geräte, Schaufel,
Rechen und ein Besen, der kaum noch Borsten aufwies.
    Larry Brent trat zwei Schritte vor und
stand mitten in der Hütte. Unter seinen Füßen ächzten die Dielen.
     
    *
     
    Sie hörte das Ächzen.
    Es war direkt über ihr. Jemand stand auf
der Abdeckplatte, die das Loch verdeckte.
    Kirsten Monk hob den Blick.
    Es krachte dumpf über ihr, und Staub rieselte in ihre Augen.
    Sie preßte die Augenlider zusammen und
beugte blitzschnell den Kopf nach unten.
    Was war da oben los?
    Sie ahnte nicht, daß Larry Brent mit dem
Fuß gegen den umgekippten Schrank getreten war, und Larry Brent konnte nicht
wissen, daß nur ein halber Meter unter ihm eine Grube ausgehoben war, in der
zwei Menschen vor Angst fast umkamen!
     
    *
     
    »Larry! Larry! Schnell, sieh' dir das an !«
    Peter Torells Stimme trieb ihn nach außen.
    Der Freund stand neben einem verrotteten
Opelwrack und hielt einen auseinandergefallenen Strauß Schlüsselblumen in der
Hand, die bereits die Köpfe hängen ließen .
    Mit drei, vier schnellen Schritten war
X-RAY-3 bei dem Deutschen.
    »Sie waren hier .« Torell blickte sich gehetzt um. »Diese Blumen, Larry!
Jemand hat sie vergessen... Katrin, Kirsten!« Wieder die Rufe. Und wieder keine
Antwort.
    Larry biß die Lippen zusammen, als er den
kleinen Strauß zwischen Torells Fingern sah.
    Was war hier passiert? Niemand konnte sich
einen Reim darauf machen.
    Unter normalen Umständen hätte man sich
weniger schlimme Gedanken gemacht und mehr Hoffnung haben können, aber das mysteriöse Verschwinden Jörg Markerts war ein unübersehbares
Signal. Ging hier von der Müllkippe eine Gefahr aus, von der noch kein Mensch
etwas ahnte?
    X-RAY-3, gewohnt, unkonventionelle
Überlegungen anzustellen, war bereit, diesen Gedanken mit in die Rechnung mit
vielen Unbekannten aufzunehmen.
    »Ich muß sie finden... ich muß wissen, was
los ist !« Peter Torell war
übernervös und gereizt. »Die beiden von der Kripo müßten doch auch etwas
gemerkt haben, wenn sie hier gewesen sind .«
    »Sie waren sicher hier. Ich kann mir vorstellen, Pit, daß sie
durch den Wald gegangen sind, um praktisch den gleichen Weg wie Markert zu
gehen .«
    »Was gibt es, Larry? Was lauert hier ?«
    »Ich weiß genauso wenig wie du, Pit .« Larry strich sich das Haar aus der
Stirn.
    Sie suchten aufmerksam die Umgebung ab.
    Wie vergessen hielt Torell dabei das Blumensträußchen in der Hand.
    Beide Männer waren mit langen Stangen
bewaffnet, die sie irgendwo auf dem Platz aufgelesen hatten. Damit stocherten
sie unter Autowracks herum, in dicken Haufen aus Lumpen und Papier. Immer stand
ihnen dabei das Schreckensbild vor Augen, daß sie vielleicht auf eine Leiche
stießen.
    Auf Katrin oder Kirsten...
    »Larry!« Der gellende Schrei schnitt wie
ein Messer in sein Gehör.
    X-RAY-3 warf den Kopf herum.
    Wie eine Statue aus Stein stand Torell da. Das vordere Ende des langen Stabes steckte in
einem zähen Schlammberg, auf dem Papier, Lumpen und Konservendosen lagen.
    Genau da, wo der Stab hineinragte
-erblickte Brent eine verkrümmte menschliche Hand!

 
    *
     
    Torell schüttelte sich, als müsse er das Grauen
los werden, das ihn packte.
    Larry war sofort heran.
    Gemeinsam legten sie den Arm frei.
    »Es ist... keine Frauenhand«, entrann es
den Lippen des Deutschen. Beinahe klang diese Feststellung wie eine
Erleichterung.
    Am Arm klebten die Reste eines blauen
Hemdes und einer hellen Jacke.
    Deutlich zu sehen waren Bißstellen. Irgend
etwas mußte sich Kuhns Körper einverleibt - aber seinen Arm vergessen haben.
    »Was für ein - Ungetüm... kann das gewesen
sein ?« Torell war
kreidebleich.
    Larry antwortete nicht und stocherte
weiter. Als er auf etwas Weiches stieß, buddelten sie es frei.
    Aber es gehörte nicht zu Kuhn.
    Eine vergammelte Schaufensterpuppe war

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