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127 - Die Müll-Monster

127 - Die Müll-Monster

Titel: 127 - Die Müll-Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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ihr
Fund.
    Meter für Meter suchten sie ab.
    Die Tatsache, daß sie ein Gliedmaß des Kriminalbeamten gefunden hatten, mit dem sie
zwei Stunden vorher noch gesprochen hatten, machte ihnen zu schaffen.
    Was hier auf dem Müllberg passiert war,
konnte man nicht mal erraten. Aber die Wahrscheinlichkeit, daß Katrin und
Kirsten noch am Leben waren, wurde immer geringer.
    Es war unmöglich, die ganze Grube
abzusuchen. Ein Suchtrupp mußte her. Meter für Meter des Bodens mußte abgehoben
und untersucht werden.
    »Kuhn war nicht allein«, bemerkte Larry
Brent leise. »Halt die Augen offen, Pit! Wenn du etwas Verdächtiges bemerkst,
gib sofort Bescheid !« X-RAY-3 stocherte zwischen
aufgetürmtem Gerümpel in der Nähe eines Autowracks herum.
    Er zerriß Spinngewebe, das ungewöhnlich
dicht war und ganz frisch aussah.
    Brent und Torell stießen auf einen neuen Fund.
    Unter einem Autowrack lag er.
    Er war groß und länglich und in ein
Gespinst aus Spinnfäden eingewickelt.
    Wie eine Mumie.
    Ein eingesponnener Mensch!
    Torell sagte schon nichts mehr. Das alles war
zuviel für ihn. Wie Blei floß das Blut durch seine Adern. Er fühlte sich alt
und matt und begriff die Welt nicht mehr.
    Der Riesenkokon, den sie unter dem
rostigen Wrack vorzogen, war nicht mehr vollständig erhalten. Von unten her war
er aufgeplatzt. Zerbröckelnde Lederschuhe fielen ihnen entgegen.
    Zwei Beine steckten unter dem Gespinst.
    Sie sahen aber nur noch blanke Knochen...
     
    *
     
    Es war nicht einfach, den Kokon
aufzureißen. Brent nahm sein Messer. Wie Glaswolle waren die Schichten, und er
hatte Mühe, das Gespinst so weit aufzuklappen, daß sie sehen konnten, wen man
hier so bandagiert hatte.
    Ein Mann in Blue Jeans.
    Der Tote trug einen Wollpullover. Von den
Knien aufwärts war der Körper noch erhalten.
    Peter Torell wankte. »Jörg !« stöhnte er dann noch...
     
    *
     
    »Wir gehen«, sagte Larry. »Wir können hier
allein nichts ausrichten. Das Gelände muß unverzüglich abgesperrt werden .«
    Larry hockte noch immer neben Markerts
Leiche. Er versuchte, den Mantel der klebrigen Fäden vollständig von dem Toten
zu entfernen.
    » Hiilllfeeee ! Hiilfeeee !«
    Der Schrei riß ihn empor wie eine Hand,
die ihn am Kragen packte.
    » Hiiiiilllfffeeee !«
Wieder dieser langgezogene Schrei, weit weg.
    Larry spurtete los.
    »Komm !« Der Agent
sprang über Markerts Leiche hinweg. »Da braucht uns einer !«
     
    *
     
    Monika Seger stellte ihren Wagen an einer Parkuhr in der Krämerstraße ab und lief dann die
zweihundert Meter bis zur Cafeteria zurück.
    Das Lokal war gut besetzt mit vielen
Gastarbeitern und jungen Pärchen.
    Monika Seger bestellte einen Martini. Dann zündete sie sich eine
Zigarette an.
    Es war angenehm, unter Menschen zu sein.
Nur nicht allein zu Hause.
    Vorn ging die Tür auf.
    Ein einzelner Gast kam. Den kannte sie.
Norbert Berger, der Mann, der unter ihr wohnte.
    Er stand höchstens zwei Meter von ihr
entfernt, drehte langsam den Kopf - und entdeckte Monika Seger .
    Fröhlich nickte er.
    Sie saß allein am Tisch.
    »Da sehen wir uns schon das zweite Mal
heute abend«, meinte er mit seiner unfertigen Stimme. Er schien nun aus dem
Stimmbruch herauszukommen.
    Monika lächelte.
    »Darf ich mich zu Ihnen setzen ?« fragte er. »Oder erwarten Sie noch jemand? Ich habe Lust
auf ein Glas Bier. Da bin ich einfach noch mal weggefahren. Zu Hause ist es
stinklangweilig.
    Er wartete gar nicht ab, bis Monika ihm
gesagt hatte, ob ihr seine Anwesenheit genehm war oder nicht. Er zog den Stuhl
hervor und nahm Platz.
    »Ich freue mich, ein bekanntes Gesicht zu
sehen«, fuhr er fort, und Monika fand, daß Berger sich etwas verändert hatte.
Er war nicht mehr so scheu und zurückhaltend, wie sie das von ihm gewohnt war.
Gerade ihr gegenüber hatte er immer eine gewisse Zurückhaltung walten lassen.
Wahrscheinlich aber hing das allgemein mit seinem Verhalten gegenüber dem
anderen Geschlecht zusammen. Sie hatte ihn noch nie mit einer Freundin gesehen.
Berger war ein typischer Einzelgänger.
    Merkwürdigerweise störte sie die
Anwesenheit Bergers gar nicht. Im Gegenteil! Sie war froh, jemand bei sich am
Tisch zu haben.
    Auch Norbert Berger behagte die Begegnung
sichtlich. Er redete wie ein Wasserfall.
    Die Blondine erfuhr von seinen Hobbies,
seiner Arbeit, von dem Brand bei der Radex und der
völligen Vernichtung des Labors, in dem er gemeinsam mit Dr. Stetter gearbeitet hatte.
    »Was haben Sie eigentlich dort gemacht ?« interessierte sie sich, um

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