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127 - Die Müll-Monster

127 - Die Müll-Monster

Titel: 127 - Die Müll-Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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harte Stellen und auf Hohlräume unter dem
zusammensackenden Müll gestoßen, aber das war auch alles gewesen.
    Ein paar Ratten hatten sie aufgestöbert
und eine Menge anderes Ungeziefer. Aber das gehörte hierher. Das war nichts
Besonderes.
    Achtlos stocherte er im Boden herum.
    Es krachte dumpf - und er zuckte
zusammen...
    Wieder ein Schlag.
    Das war kein
Donner und kein Schuß.
    Es hörte sich an, als ob jemand hämmerte.
    Jäger erhob sich und lauschte. In der
Ferne hörte er ein dumpfes Grollen, das langsam näher kam.
    Dann wieder das Hämmern. Viel näher. Hier
auf dem Platz...
    Es kam von da vorn. Zwischen ihm und dem
Geräusch türmten sich mehrere mehr oder weniger hohe Schutthalden,
Schrottfahrzeuge und Gerümpel auf.
    Jäger erhob sich. Er ging auf dem schmalen
Weg zwischen den Dreckhügeln, die drei- bis viermal größer waren als er.
    Er beschleunigte seinen Schritt.
    Der Polizeibeamte blickte angestrengt nach
vorn.
    Dann, als er hinter einem Gerümpelhaufen herumkam, sah er es.
    »Was machen Sie denn hier ?« fragte er
streng. Paul Jäger sah den Mann, der ihm den Rücken zuwandte, etwa dreißig
Meter von sich entfernt.
    Er hielt einen Hammer in der Hand und
schlug damit große Löcher in die brüchigen Metallwände der Giftfässer. Eine
rostbraune Brühe lief heraus und sickerte in das Erdreich. Ätzende Dämpfe
waberten durch die graue Luft.
    »Hören Sie auf damit! Sind Sie verrückt ?« Paul Jäger begriff das Verhalten des Fremden nicht. Bei
ihrem Einsatz hier in der Müllgrube hatten sie die Giftfässer entdeckt. Irgend
jemand deponierte Industrieabfälle, die zur Vernichtung vorgesehen waren,
offensichtlich wild auf dieser noch vor einiger Zeit stillgelegten Kippe. Georg
Lader hatte das Ordnungsamt verständigt. Anzeige war erstattet worden, und die
Staatsanwaltschaft hatte ihre Ermittlungen aufgenommen.
    Der Mann hörte nicht. Er hämmerte weiter.
Wie ein dunkler Schatten bewegte er sich zwischen den Fässern mit dem
Totenkopfmotiv. Sein Hammer sauste herab, und das dünne, angerostete Blech
platzte auf wie die Schale einer Vollreifen Frucht.
    Die Nebelschwaden brannten in Jägers
Augen. Beim Atmen bekam er Schwierigkeiten. Er mußte husten. Seine Schleimhäute
fühlten sich rauh und rissig an.
    Er lief genau in das Dunstfeld, das breitgefächert
über die Grube schwebte.
    Jäger taumelte.
    Seine Augen tränten, er konnte kaum noch
etwas sehen.
    Zwischen seinen Beinen bewegte sich etwas.
Er glaubte, es sei eine Ratte und trat mechanisch danach.
    Aber es war keine Ratte.
    Die Müll-Monster kamen!
     
    *
     
    Vor Jägers Augen kreiste es. Er rief dem
Fremden zu, seine Handlungsweise zu unterlassen. Aber der nur noch wie eine Schemen sichtbare Mann reagierte nicht.
    Der Polizist fiel. Die giftigen Dämpfe
setzten ihm zu.
    Er griff in die faulige, stinkende Erde,
und es würgte ihn.
    Seine Hand zuckte zurück. Er wollte sich
aufrappeln. Er war benommen und fühlte sich krank. Weshalb machten dem anderen
die Dämpfe nichts aus?
    Er riß die brennenden Augen auf. Wie durch
Watte hörte er die dumpfen Hammerschläge, mit denen der andere die Fässer
knackte und den Anteil der Giftstoffe in der Luft und in der übelriechenden
Erde anreicherte.
    Der Fremde war ganz in seiner Nähe.
    Er wandte ihm das Gesicht zu, als Jäger
den Kopf hob.
    Der Polizist starrte in ein schwarzes
Antlitz mit riesigen Augen. Ehe sein Kopf wieder vor Schwäche nach vorn fiel,
wurde ihm klar, daß die merkwürdige Gestalt auf der Müllkippe eine Gasmaske
trug und deshalb von den giftigen Dämpfen nichts merkte.
    Unter den Händen von Jäger bewegte es sich.
    Weshalb bewegte sich der Boden,
registrierte der Polizeibeamte noch in seinem schwindenden Bewußtsein... Bebte
die Erde?
    Ein riesiger Schnürfüßer schob sich unter seiner Brust hoch und hob ihn zur Seite.
    Aber da war nicht nur einer. Da waren
zehn, fünfzehn, zwanzig. Die Erde spuckte sie aus wie eine höllische Brut.
    Überall unter fauligem Papier, zwischen
Schrott und Gerümpel tauchten sie auf. Sie steckten in der Grube und in den
Hügeln - und keiner hatte sie bemerkt! sie kamen aus dem Schlamm und aus der
Erde.
    Die Sonden waren gegen harte Stellen
gestoßen. Was die Sucher für altes Eisen und Steine gehalten hatten, waren in
Wirklichkeit die Panzer der Schnürfüßer gewesen. Hier
gab es tausend Winkel und Verstecke. Die Hügel schienen zu leben, als die schwarze
Brut ausschwärmte und das unterirdische Labyrinth der gegrabenen Gänge und
Löcher

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