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1270 - Belials Liebling

1270 - Belials Liebling

Titel: 1270 - Belials Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Selbstverständlichkeit.«
    »Ja, natürlich. Ich… ich… hatte bisher eine andere Meinung von der Polizei.«
    »Dann war es nicht die richtige.«
    »Gut, wir hören bestimmt wieder von einander.«
    »Das denke ich auch. Und noch etwas, Sina. Versuchen Sie, endlich mal zu schlafen. Der Mensch braucht das. Auch Sie.«
    »Mal sehen.«
    Mit diesem nicht eben optimistischen Satz beendete die Heimleiterin das Gespräch.
    Ich legte den Hörer auf und war dabei in Gedanken versunken. Die Entführung der jungen Julie Wilson war in der Tat ein großes Problem, das auch an mir nagte. Ich sah es als eine große persönliche Niederlage an, aber ich war nicht in der Lage, es ungeschehen zu machen.
    Wir würden von Julie noch hören, das stand für mich fest. Und sicherlich auch von Belial…
    ***
    Die Treppe war eigentlich kein Problem für Tino Caresi. Er kannte sie in- und auswendig.
    In diesen frühen Morgenstunden war jedoch alles anders. Da hatte er seine Probleme. Er wäre beinahe sogar gestolpert, denn er war mit seinen Gedanken ganz woanders.
    Julie war davongehuscht wie ein heller Schatten. Genauso wie sie gekommen war. Aber wo wollte sie hin? Jetzt, in dieser tiefen Nacht. Stand auf dem Parkplatz vielleicht ein Wagen, in dem Menschen saßen, die sie mitnahmen?
    Wenn das der Fall war, dann war sie bestimmt schon verschwunden, und er schaute ins Leere.
    Um den Ausgang der Raststätte zu erreichen, brauchte er sich nur nach links zu wenden. Er schaute jedoch auch nach rechts in das Rasthaus hinein, in dem es fast leer war. Nur ein halbes Dutzend Gäste hockte in einem kleinen Bereich, in dem bedient wurde. Es war ein halbrunder Tresen.
    Sammy von der Nachtschicht war sicherlich ebenso müde wie seine Gäste. Die Glotze lief, war aber leiser gestellt worden und nur in der Nähe des Tresens zu hören.
    Zu dieser Zeit sah alles anders aus. Da wirkten die Blumen wirklich wie Schattengewächse, die ihre Farbe verloren hatten. Die leeren Tische und Stühle hätten auch zu einer Filmkulisse gehören können, die man vergessen hatte wegzuräumen.
    Er drehte sich nach links. Dort befand sich die große Glastür, deren beiden Hälften sich zur Seite schoben, wenn jemand einen bestimmten Kontakt auslöste.
    Tino Caresi spürte die Müdigkeit nicht mehr, als er nach draußen trat. Hinzu kam der frische Nachtwind, der in sein Gesicht blies. Er hatte das Gefühl, dass er ihm eine Botschaft aus den fernen Teilen des Landes mitbrachte. Das galt auch für die Autofahrer, die jetzt noch über die Bahn rollten.
    Sie fuhren heran, sie huschten vorbei, und ihre Scheinwerfer waren wie gelbe Tieraugen, deren Glanz sich über dem grauen Belag der Fahrbahn verteilte.
    Eine helle Insel auf der Raststätte bildete die Tankstelle. Sie war über 24 Stunden hinweg geöffnet.
    Allerdings hielt sich der Betrieb zu dieser Zeit in Grenzen. Da konnten sich die Tankwarte mal ein kurzes Schläfchen gönnen.
    In der Dunkelheit ging Tino einige Schritte vor, um dann zur Seite zu treten. Er hatte sich schon umgeschaut, aber von Julie nichts gesehen. Auf die Tankstelle zu war sie jedenfalls nicht gelaufen.
    So kam für den Toilettenmann nur ein Ziel in Betracht.
    Sie musste dorthin gelaufen sein, wo sich die Parkplätze befanden. Es gab Zeiten, da war wirklich jede Parktasche besetzt, aber die großen Reisewellen würden noch anrollen, und so war das recht große Areal um diese Zeit relativ frei.
    Für Tino war es die einzige Möglichkeit, eine Spur des Mädchens zu entdecken. Das Anlassen eines Motors hatte er in den letzten Sekunden nicht gehört. Ebenso war auch kein Wagen weggefahren.
    Der Parkplatz blieb in dieser Ruhe eingebettet liegen.
    In der Nacht standen dort zumeist die Trucker. Sie schliefen in ihren Kojen, und es würde nicht lange dauern, bis die ersten Fahrer wieder auf die Piste fuhren.
    Tino kannte das. Nicht wenige kamen zuvor zu ihm in die Toilettenräume. Manche waren sogar recht munter. Andere durften nicht mal angesprochen werden.
    Die großen Lastwagen strahlten, wenn sie in der Dunkelheit standen, immer etwas Unheimliches ab.
    Da wirkten sie wie schlafende Raubtiere, die darauf warteten, geweckt zu werden, um sofort danach auf die Suche nach Beute zu gehen.
    Tino warf einen Blick zum Himmel. Wolken huschten dort wie Fetzen vorbei, und der volle Mond war nicht immer zu sehen. Manchmal tauchte er als verschwommene Kugel ab.
    Tino Caresi spürte den Wind jetzt stärker. Das konnte durchaus an seinem eigenen Zustand liegen, der seiner

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