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1272 - Revolte der Ritter

Titel: 1272 - Revolte der Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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orientieren. Taurec hatte ihn nicht hierher geführt, damit er Augenzeuge eines Waldbrands würde. Irgendwo in der Nähe war das, was er wirklich sehen sollte. Irgendwo innerhalb der Reichweite des Gravo-Paks lag die Szene, deren Anblick ihn nach Ansicht des Kosmokraten dazu bewegen würde, den Mächten jenseits der Materiequellen weiterhin dienstbar zu sein.
    Der brennende Wald blieb hinter ihm zurück. Die Nacht war inzwischen taghell geworden. Er flog über ebenes Grasland. Im unwirklichen Licht des glühenden Gasschweifs erschien es grau und tot.
    Dann erblickte er in der Ferne das glitzernde Band des Flusses. Es war ein mächtiger Strom, der in früheren Zeiten träge seine Bahn gezogen haben mochte. Jetzt aber war seine Oberfläche vom Sturm zerwühlt, und Dampfschwaden stiegen aus dem Wasser.
    Der Fluß beschrieb eine Schleife, nahezu einen vollen Kreis. Auf der Halbinsel, die der Stromlauf einschloß, erkannte Perry Rhodan die Umrisse primitiver, hastig errichteter Gebäude. Eine provisorische Stadt war hier angelegt worden. Er konnte sich denken warum. Das Wasser des Flusses bot Kühlung. Wenigstens bisher hatte es das getan. Die Oyi hatten hier Schutz gesucht. Was aber würde jetzt aus ihnen werden? Wie halfen sie sich, wenn der Strom zu kochen begann?
    Auf der anderen Seite des Flusses, auf dem flachen, runden Gipfel eines Hügels, erhob sich ein Bauwerk nahezu monumentalen Charakters. Sein Grundriß hatte die Form eines Kreises von wenigstens achtzig Metern Durchmesser. Senkrecht und fensterlos stiegen die Mauern an, und über ihnen wölbte sich eine Kuppel. Die Kuppel war zum Teil geöffnet.
    Ein Gegenstand unidentifizierbarer Form ragte aus der Öffnung hervor.
    Ein Observatorium, fuhr es ihm durch den Sinn. Ähnliche Gebäude hatte es bis vor zweitausend Jahren auf Terra gegeben. Nicht nur des kühlen Wassers wegen waren die Oyi auf die Halbinsel geflüchtet. Sie wollten in der Nähe derer bleiben, die ihnen über die weitere Entwicklung ihrer Sonne Aufschluß geben konnten.
    Er vektorierte das Gravo-Pak steil nach unten und hielt es auf das Ufergelände zu. Im Schein des leuchtenden Gasstroms, der auf die sterbende Sonne zuzog, sah er Gestalten, die sich zwischen den anspruchslosen Gebäuden bewegten. Sie hatten nicht mehr die Kraft, aufrecht zu gehen. Ihre Kleidung qualmte. Sie krochen auf allen vieren dem Fluß entgegen. Es war etwas ungemein Tragisches in ihrer Anstrengung. Bis sie das Wasser erreichten, würde es längst angefangen haben zu kochen.
    Mein Gott, sie sehen aus wie Menschen, dachte Perry Rhodan erschüttert.
     
    *
     
    Das Ufer war felsig und stürzte steil zum Fluß hinunter. Die Felsen, Klötze bis zur doppelten Größe eines ausgewachsenen Mannes, boten vorübergehenden Schutz in ihrem Schatten. In diesen Schutz drängten sie sich - Dutzende, Hunderte Oyi. Die Szene war in Bewegung. Auf dem steilen Ufer krochen Tausende menschengleicher Wesen dem trügerischen Schutz des Wassers entgegen. Wenn sie Platz im Schatten eines Felsens fanden, blieben sie dort. Aber sie neideten einander den Vorteil nicht. Es geschah nicht, daß einer den anderen von seinem schattigen Platz fortzuzerren versuchte, um selbst dort Schutz zu finden. Sie waren entweder sehr friedfertige Wesen, oder es fehlte ihnen die Kraft, miteinander zu kämpfen.
    Sie waren durch und durch humanoid. Einem unbefangenen Beobachter wäre es unmöglich gewesen, sie von Terranern oder terranischen Siedlern zu unterscheiden. Ihre Durchschnittsgröße mochte 1,70 Meter betragen. Kaum einer von ihnen war mehr bekleidet. Sie hatten alles von sich geworfen, um die mörderische Hitze leichter ertragen zu können. Der Grundton ihrer Hautfarbe war ein helles Braun, aber es gab alle möglichen Nuancen und Schattierungen, vom blassen Weiß bis hin zum tiefen Dunkelbraun. Ihre Gesichtszüge waren kaukasisch. Sie besaßen dichten Haarwuchs, und die Haarfarbe war merkwürdigerweise einheitlicher als der Teint: Rostrot waren die meisten Schöpfe, die Perry Rhodan zu sehen bekam. Viele Männer trugen Barte.
    Den Fremden, der plötzlich unter ihnen wandelte, schienen sie nicht wahrzunehmen. Sie waren zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Die Panik hatte sie in den Klauen. Sie spürten den nahen Tod. Auf den sturmgepeitschten Wellen des Flusses tanzten Köpfe. Aus offenen Mündern drangen Schreie, die über das Tosen des Orkans hinweg niemand hörte. Rhodan hatte den Individualschirm längst ausgeschaltet. Er stieg zum Ufer hinab.
    „Test

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