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1272 - Revolte der Ritter

Titel: 1272 - Revolte der Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wassertemperatur", trug er dem Mikrosyn auf.
    41 Grad leuchtete es auf dem Videoquadrat der Helmscheibe.
    Sie würden sterben. Ihr Körper war gebaut wie der des Menschen. Ihre natürliche Körpertemperatur lag vermutlich knapp unter 40 Grad wie die des durchschnittlichen Terraners. Das Wasser des Flusses würde sie kochen, und wenn sie der Hitze des Wassers zu entkommen versuchten, wurden sie an Land von der intensive Strahlung des Kometenschweifs gebraten.
    Aus nächster Nähe hörte er helle, dünne Stimmen. Er sah eine Gruppe junger Oyi über den felsigen Grund zum Wasser hinabklettern. Sie hielten einander bei den Händen.
    Wenn er ihnen auf Terra begegnet wäre, hätte er ihr Alter auf nicht mehr als neun Jahre geschätzt. Sie riefen und schwätzten, so laut sie konnten, um einander Mut zu machen.
    Sie hatten Brandblasen auf der vom Schweiß durchnäßten Haut. Die Haare klebten ihnen in der Stirn, und in den großen, angstgeweiteten Augen stand das Grauen geschrieben.
    Die vordersten erreichten das Ufer. Einer, dem die mörderische Hitze besonders zusetzen mochte, sprang kopfüber ins Wasser.
    Er tauchte noch einmal auf. Aber der Schrei, den er ausstoßen wollte, kam nicht mehr zustande. Der schmächtige Körper versank in der aufgewühlten Flut und wurde von den dampfenden Wellen mitgerissen.
    Perry Rhodan hielt es nicht mehr an seinem Platz. Mit einem kurzen Leistungsstoß des Gravo-Paks schoß er zum Ufer hinab. Über dem Wasser schwebend, rief er den Kindern zu: „Zurück! Der Fluß ist zu heiß. Ihr verbrüht euch."
    Sie verstanden, was er sagte. Waren es seine hektischen Armbewegungen, war es das Schicksal des einen, der vor ihren Augen den Tod gefunden hatte - sie begriffen, worum es ging. Es mochte natürlich auch sein, daß durch die Verschiebung der Wirklichkeitsebenen eine Situation entstanden war, in der alle Sprachen einander glichen und die Oyi Terranisch verstanden.
    Er glitt auf die Kinder zu. Sie waren jetzt noch zu sechst. Sie wichen vor ihm zurück. Er trieb sie in Richtung eines mächtigen, über drei Meter hohen Felsens. Die Oyi, die in seinem Schatten lagen, herrschte er an: „Macht Platz! Es sind Kinder. Sie haben keinen anderen Schutz als diesen Felsklotz.
    Wenn ihr zusammenrückt, finden sie noch Raum."
    Das Wunder geschah ein zweites Mal. Die Oyi verstanden. Mit letzter Kraft krochen sie dichter zueinander. Der Rand der Schattenzone leerte sich. Die Kinder schoben sich auf allen vieren darauf zu. Sie hatten längst aufgehört zu rufen und zu schwätzen. Die heiße Luft, die sie atmeten, trocknete ihnen den Rachen aus und versengte die Lungen. Als sie die Kühle des Schattens spürten, blieben sie reglos liegen.
    Perry Rhodan sank zu Boden. Er verfluchte seine Hilflosigkeit. Er hätte ohne Mühe alle sechs Kinder transportieren können, wenn sie sich nur richtig an ihm festhielten. Das Gravo-Pak hatte schon gewichtigere Lasten befördert. Aber wohin sollte er sie bringen?
    Wo gab es noch Rettung auf dieser Welt? Das Observatorium drüben am anderen Ufer des Flusses mochte noch ein paar Stunden lang sicher sein, aber was nützte es den vom Tode Gezeichneten, wenn ihr Leben noch einen Vierteltag verlängert wurde? Bald ging die Sonne auf, und dann würde die Hitze noch mörderischer werden.
    Er kniete neben einem der Kinder, einem Jungen. Er hatte ihn auf den Rücken gedreht.
    Große Augen starrten zu ihm empor. Der kindliche Verstand verarbeitete den Eindruck nicht mehr, den ihm der Gesichtssinn zuführte. Der Blick des Kindes war ausdruckslos.
    Da erschien plötzlich ein Paar eigenartig geformter Stiefel in Perry Rhodans Blickfeld.
    Ihre Oberfläche bestand aus kleinen, rechteckigen Plättchen, die metallisch glitzerten.
    Rhodan sah auf. Taurec stand vor ihm.
    Mit einem Ruck war der Terraner auf den Beinen.
    „Es ist deine Schuld!" schrie er den Kosmokraten an. „Diese Wesen brauchten nicht zu leiden und zu sterben. Sicherlich beherrschen du und deinesgleichen die Kunst, die Explosion einer Supernova zu verhindern."
    „Du vergißt, daß wir nicht selbst eingreifen können." Taurecs Stimme war nicht übermäßig laut. Aber sie drang mühelos durch das Brausen des Sturmes. „Hätten die Mächte des Chaos daran gehindert werden können, ein Kosmonukleotid des Moralischen Kodes zu mutieren, wäre diese Katastrophe nicht geschehen. Das Universum braucht den Wächterorden. Die Ritter der Tiefe sind unentbehrlich."
    Den Terraner packte der Zorn.
    „Du opferst Millionen denkender

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