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1273 - Upanishad

Titel: 1273 - Upanishad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mehr verfinsterte.
    Mit einemmal ahnte ich, was König Ludwig II. vorgeschwebt war, als er Schloß Neuschwanstein als steingewordenen Wagnertraum hatte errichten lassen. Der Mann war nie und nimmer geisteskrank gewesen, sondern so genial begabt, daß er in seiner Zeit unverstanden bleiben mußte.
    Der Flug des Gleiters beruhigte sich plötzlich, obwohl Orkan und Gewitter eher noch an Stärke zugenommen hatten.
    „Diesmal mußte ich den Paratronschirm aktivieren", teilte mir die Positronik mit.
    „In Ordnung", erwiderte ich mit trockenem Mund. „Nimm Kurs auf das Hauptziel des Tages!"
    Während der Gleiter weiter beschleunigte, warf ich einen Blick zurück.
    Die Tschomolungma war halb von den rasenden Eismassen eines Schneesturms verdeckt und wurde von quirlenden, rasenden Wolken gegen das Licht der Sonne abgeschirmt. Nur von unten hüllte sie das Stakkato der pausenlos aufzuckenden Blitze in hellen Flackerschein und ließ sie hellblau leuchten.
    „Auf bald!" flüsterte ich mit einer Mischung aus Grauen und Respekt.
     
    4.
     
    Am Samstagmorgen packte ich die Sachen in einen Koffer und eine Reisetasche, die ich für das Fitneß-Wochenende zu benötigen glaubte, selbstverständlich auch einen Trainingsanzug, Trainingsschuhe, T-Shirts, Baumwollsocken, Duschgel und Shampon. Ich nahm auch einen eleganten Anzug mit, da ich mit einem feierlichen Empfang rechnete.
    Für den Flug zog ich allerdings nur Sakko, Hose und Sweat-Shirt an.
    Bevor ich aufbrach, visifonierte ich noch mit Galbraith Deighton, denn ich hatte Gal, der am Vortag mit Stalker konferiert hatte, gebeten, mich über den Panish Panisha in der Tschomolungma anzumelden und wollte mich vergewissern, ob das geschehen war.
    „Hallo, Tiff!" rief Gal, kaum daß er auf meinem Visi erschienen war - als Abbild, versteht sich. Er gähnte hinter vorgehaltener Hand. „Du bist ziemlich früh dran."
    „Ich will nicht den Eindruck erwecken, die Hälfte des Tages zu verschlafen", erwiderte ich. „Was hat der ‚Knöcherne’ gesagt?"
    Gal lachte trocken.
    „Er hat zuerst gar nicht auf meine Mitteilung reagiert", antwortete er. „Vielleicht war er sauer, weil du so lange gebraucht hast, um dich zur Einlösung deiner Verpflichtung zu entschließen. Als ich ihn darauf ansprach, stritt er es allerdings ab und beteuerte, daß er selbstverständlich sehr froh darüber wäre und zuerst nur nicht reagiert hätte, weil er andere Probleme in seinem Kopf gewälzt hätte. Die Sache geht in Ordnung, Tiff. Er hat dich bei den beiden Panisha Yag Veda und Ris Bhran angemeldet. Sie werden dich in Empfang nehmen."
    „Und wenn nicht, kehre ich eben wieder um", erklärte ich trotzig und hoffnungsvoll zugleich. „Dann bringen mich aber keine zehn Adams' je wieder in das Märchenschloß."
    „Du scheinst dich nicht gerade danach zu sehnen", stellte Gal fest.
    Ich zuckte die Schultern.
    „Sagen wir mal: nicht besonders. Aber ein bißchen neugierig bin ich doch geworden, seit ich die Tschomolungma gestern kurz von außen besichtigt hatte. Auf den ersten Blick wirkt sie nichtig, auf den zweiten wie ein Zwingburg, die in der Lage ist, sich die Naturgewalten des ganzen Everestmassivs zu unterwerfen."
    Gal machte große Augen.
    „Du warst das also!" rief er verblüfft. „Und ich hatte schon gerätselt, wem es gelungen sein könnte, unsere Sperrbojen zu überlisten, die das exterritoriale Gebiet der Schule gegen die Annäherung Unbefugter schützen. Dir war das natürlich möglich, mit einem Dienstgleiter, der mit seinem Vorrangkode alle unsere Sperren neutralisiert."
    „Offenbar nicht ganz", erwiderte ich - nicht ohne schlechtes Gewissen, denn ich persönlich hatte die Exterritorialität der Tschomolungma in einem Abkommen unterzeichnet und mich gestern nicht daran gehalten. „Sonst hätten sie das Eindringen nicht registrieren dürfen."
    „Haben sie auch nicht", erklärte Gal. „Stalker sagte, als er bei mir gegen den Verstoß protestierte, die beiden Panisha in der Schule hätten den Gleiter beobachtet." Er grinste flüchtig. „Er soll angeblich fast den Großen Turm abrasiert haben."
    „Sie übertreiben", widersprach ich. „Außerdem glaube ich nicht, daß der Gleiter die Schule hätte beschädigen können - auch nicht mit aktiviertem Paratronschirm. Der Orkan und das Gewitter, die gestern in der Gegend tobten, hätten das HQ-Hanse vom Gipfel gekehrt. Dem Märchenschloß haben sie keinen Kratzer zugefügt."
    „Na, na!" machte Gal zweifelnd. „Das HQ-Hanse ist auch nicht aus

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