1274 - Die Paratau-Diebe
Sie ließ sich von Adams die Vollmacht geben, die Diebe aufzubringen.
„Wir werden eine weitere Flotte nach Fornax in Marsch setzen", versprach Adams. „Sie wird dich unterstützen."
Das Finanzgenie strich sich durch das schüttere Haar.
„Und noch etwas", fuhr er dann zögernd fort. „Hier bei uns tut sich einiges. Unter anderem sind die Paratautropfen als Handelsware noch etwas wichtiger geworden. Eine Störung bei der Lieferung und Versorgung mit Paratau ist mehr als unwillkommen."
„Ich verstehe", erwiderte Leila Terra. „Ich werde dafür sorgen, daß die Störungen so schnell wie möglich enden. Ich werde die Diebe aufbringen und sie von weiteren Abenteuern abhalten."
„Ich sehe, wir verstehen uns", lobte Adams. „Du wirst die Suche nach den Kartanin allerdings äußerst vorsichtig durchführen und dabei auf strengste Geheimhaltung achten.
Das Galaktikum darf nichts davon bemerken."
„Zrec-Kkerr hält sich zur Zeit bei dem Weisen von Fornax auf", antwortete Leila. „Nach den mir vorliegenden Informationen hat sich noch nicht viel zwischen ihm und dem Nocturnenstock getan. Meine Leute werden mich augenblicklich informieren, falls der Topsider das Augenlicht-System verläßt."
„Ich habe den Eindruck, daß Kontor Fornax eine Idealbesetzung hat", lächelte Homer G.
Adams, bevor er abschaltete.
4.
Die Alarmpfeifen hallten durch die ENTSORGER-1. Es war fast die gleiche Situation wie beim ersten Zwischenfall. Wiederum saß Leila Terra beim Essen, als es passierte, und auch jetzt war Syrene Areyn bei ihr. Fünfmal war die ENTSORGER-1 mittlerweile zum Einsatz gekommen, und es hatte keinerlei Zwischenfälle gegeben. Um so überraschender kam jetzt der Alarm.
„Es sind wieder die Kartanin", rief Maud Leglonde, als sie in die Hauptleitzentrale kamen.
Leila Terra sah auf den Bildschirmen gerade noch, wie die Kartanin mit einem Fängerschiff verschwanden.
„Verfolgung aufnehmen", befahl sie. Gleichzeitig beschleunigte die ENTSORGER-1.
Doch der rasche Vorstoß erwies sich als Fehlschlag. Die Kartanin tauchten im Nichts unter, als wären sie nur ein Trugbild gewesen.
„Sie müssen doch irgendwo sein", sagte Carlo Bylk verärgert.
„Wir werden sie finden", erklärte Syrene Areyn selbstsicher. Sie zog kräftig an ihrer Pfeife, konnte die Glut jedoch nicht mehr entfachen. Kopfschüttelnd legte sie die Pfeife zur Seite.
„Die Pfeife scheint dich im Moment mehr zu interessieren als die Parataudiebe", sagte Maud Leglonde gereizt. Die Kommandantin blickte sie verwundert an.
„Glaubst du das?" fragte sie.
„Ich verstehe nichts von diesen Dingen", erwiderte die Assistentin der Hanse-Sprecherin. „Immerhin weiß ich, daß die Lösung nicht in deiner Pfeife zu finden ist."
„Womit du zweifellos recht hast", gab Syrene Areyn gelassen zurück.
„Was können wir tun?" fragte Leila. „Ich denke nicht daran, diese Diebe entkommen zu lassen."
Syrene Areyn ging zum Kommandostand und gab einige Befehle in die Positronik ein.
Dann diskutierte sie kurz mit dem Hauptcomputer.
„Die Kartanin gehen äußerst geschickt vor", erklärte sie zusammenfassend. „Wir wissen nicht, wo sie sind. Immerhin gibt es so etwas wie eine Spur, und die führt zu einem kleinen Sonnensystem, das zwölf Lichtjahre von hier entfernt ist. Es sieht so aus, als hätten sie sich dort versteckt."
Sie schüttelte den Kopf und blickte auf ihre Füße hinunter, die auf den unsichtbaren Antigravfeldern sanft hin und her glitten.
„Wenn nicht alles täuscht, gibt es am Rand dieses Sonnensystems Paratautropfen. Die Kartanin hätten sie dort also auch holen können. Sie hätten uns nicht in die Quere kommen müssen. Es sieht so aus, als hätten sie es darauf angelegt, uns zu ärgern."
„Dabei übersiehst du, daß sie uns schon wieder einen Fänger geklaut haben", bemerkte Carlo Bylk. „Es könnte immerhin sein, daß ihnen dieses Beutestück mehr wert ist als der Paratau."
„Das könnte natürlich sein", murmelte die Kommandantin. Sie blickte Leila an. „Fliegen wir zu dem Sonnensystem?"
„Was für eine Frage!" empörte sich Maud Leglonde. „Wir müssen jeder Spur folgen, die sich uns bietet."
Syrene Areyn zuckte gleichmütig mit den Schultern. Sie entleerte ihre Pfeife, stopfte sie neu und entzündete sie, und dabei erteilte sie dem Schiff den Befehl, das Sonnensystem anzufliegen, zu dem die Spur der Kartanin führte.
Sie paffte ruhig an der Pfeife, verschränkte die Arme vor der Brust und blickte Carlo Bylk und
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