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1274 - Die Paratau-Diebe

Titel: 1274 - Die Paratau-Diebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erläuterte Randsted Maeredston. „Erst wenn wir gelandet sind, wissen wir genau, woran wir sind."
    Das Raumboot näherte sich einer schmalen, gebirgigen Halbinsel, die sich über mehrere hundert Kilometer hinweg in ein Seegebiet voller Klippen und winziger Inseln erstreckte. An Bord waren neben Leila Terra und dem Kommandanten Randsted Maeredston noch die vier Wissenschaftler John Strecher, Alfien Doran, Vallis Thornokow und Paolo Melzer. Maud Leglonde, Carlo Bylk und Syrene Areyn waren auf der ENTSORGER-1 geblieben.
    „Der Planet ist unbesiedelt", stellte Maeredston noch einmal fest. „Es scheint jedoch vor langer Zeit einmal eine Zivilisation gegeben zu haben. Die ENTSORGER-1 hat einige Gebiete auf der Nordhalbkugel geortet, in der größere Städte gestanden haben können."
    „Jetzt sieht man jedenfalls nichts mehr von einer Zivilisation", bemerkte John Strecher, ein bärtiger Kosmopsychologe und Paratauforscher. „Keine Luftverschmutzung und keine Zerstörung der Natur durch Verkehrswege. Der Planet hat sich recht gut von der Zivilisation erholt. Ein solcher Anblick ist eine Wohltat."
    „... sagt ein Mann, der sich vornehmlich im Weltraum und auf fremden Welten herumtreibt, anstatt zu Hause zu bleiben", entgegnete Vallis Thornokow, der Exobiologe.
    Er hatte einen breiten Kopf mit weit auseinander liegenden Augen, einer platten Nase und einem vollen Mund. Seine Wangen sahen wegen seines starken Bartwuchses immer etwas bläulich aus. Er hatte - wie fast immer - die linke Hand in der Hosentasche. „Warum siehst du dich eigentlich nicht selbst als Umweltverschmutzung an?"
    „Mit dir kann man ja nicht reden", erwiderte Strecher beleidigt. „Du bist und bleibst ein Zyniker."
    „Aber wenigstens bin ich ehrlich. Mir und anderen gegenüber", gab Thornokow zurück.
    „Warum schlagt ihr euch nicht?" fragte Paolo Melzer. Er lachte laut auf. Er war klein und schmal, galt aber als außerordentlich zäh. „Eine handfeste Prügelei klärt die Luft und regelt die Rangordnung."
    „Seid still", befahl Randsted Maeredston. „Wir landen jetzt."
    „Habt ihr gehört?" fragte Alfien Doran. Er ließ sich nach vorn sinken und stützte sich mit den Ellenbogen auf den Knien ab. Er war so entspannt, daß es schien, als werde er aus seinem Sessel rutschen. „Der große Meister verlangt Disziplin."
    „Und das obwohl Weihnachten längst vorbei ist", fügte Thornokow hinzu.
    „Ihr könntet euch ruhig zusammennehmen", sagte Leila Terra. „Wir wissen nicht, was auf uns zukommt, und wir müssen uns aufeinander verlassen können."
    „Auch das noch", stöhnte Paolo Melzer. „Ich dachte, wir machen einen Betriebsausflug."
    Die Hanse-Sprecherin blickte Randsted Maeredston irritiert an, als die Männer mit einem schallenden Gelächter auf diese Bemerkung reagierten.
    Das Boot setzte auf einer Lichtung in einem Tal auf. Links und rechts von ihm befanden sich Hügelketten, die sich wie abwehrende Wälle vor einem dichten Dschungel erhoben.
    Nach Süden hin weitete sich das Tal zu einem Delta, das von einem damals großen Strom geformt sein mochte. Jetzt schlängelte sich nur noch ein kleiner Fluß durch die hügelige Landschaft.
    Auf den Bildschirmen war eine Herde von büffelähnlichen Tieren zu sehen, die in blinder Angst davonstob. Auf den Hügelkuppen tauchten echsenähnliche Wesen auf, die jedoch rasch wieder verschwanden.
    „Es sieht alles recht friedlich aus", sagte Kommandant Maeredston. „Am besten teilen wir uns in drei Gruppen von jeweils zwei Mann. Wir fliegen mit Antigravplatten. Leila, du kommst mit mir. John und Alfien bleiben zusammen, und Vallis und Paolq bilden die dritte Gruppe."
    „Und ich hatte gehofft, du würdest mich mit Leila einteilen", bemerkte Alfien Doran. Er blickte die Hanse-Sprecherin respektlos grinsend an. „Ich erforsche die Wirkung des Parataus auf die Physis der Menschen und müßte dazu dringend eine eingehende Untersuchung vornehmen.
    Da wäre diese romantische Wildnis genau der richtige Ort dafür."
    „Vielleicht sollte John dich auf deinen Geisteszustand untersuchen", entgegnete Leila gelassen. „Ich wette, er würde einen Defekt bei dir finden."
    „Wir steigen aus", sagte Randsted Maeredston und wehrte damit alle weiteren Bemerkungen ab. „Nehmt den Einsatz nicht auf die leichte Schulter. Das friedliche Bild kann täuschen."
    „Ja, genau", witzelte Vallis Thornokow. „Wahrscheinlich lauern die Bösewichte hinter den Hügeln und warten nur darauf, daß wir endlich

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