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1274 - Die Paratau-Diebe

Titel: 1274 - Die Paratau-Diebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die beiden Frauen der Reihe nach an.
    „Es ist noch etwas klarzustellen", sagte sie. „Bisher habe ich mich zurückgehalten, weil es um die Erprobung der ENTSORGER-1 und die damit zusammenhängenden Probleme ging. Jetzt hat sich die Situation geändert. Wir gehen mit dem Raumschiff auf die Jagd, und dafür ist die ENTSORGER-1 weder geplant noch geeignet."
    „Wir müssen Zeit sparen", erwiderte Leila Terra. „Die Fänger sind noch weniger für eine Verfolgung geeignet."
    „Darum geht es nicht", erklärte Syrene Areyn.
    „Worauf willst du hinaus?" fragte Maud Leglonde.
    „Das liegt doch auf der Hand, mein Kind", entgegnete die Kommandantin gelassen.
    „Leila und ihr beide seid auf Kontor Fornax wichtige Persönlichkeiten. Leila ist Hanse-Sprecherin und damit ein hohes Tier. Aber das gilt hier an Bord der ENTSORGER-1 herzlich wenig. Ich bin für das Schiff verantwortlich, und deshalb gilt hier nur mein Wort.
    Ich habe die ausschließliche Befehlsgewalt. Tut mir leid, daß ich das betonen muß. Das war eigentlich nicht meine Absicht."
    „Was willst du damit sagen?" fragte Leila. „Wir haben dich bisher respektiert, und das werden wir auch in Zukunft tun."
    „Wir werden die Kartanin verfolgen, soweit ich das verantworten kann. Sobald die ENTSORGER-1 jedoch gefährdet wird, werden wir die Verfolgung abbrechen und zum Ernten der Paratautropfen zurückkehren."
    „Das entscheidest du nicht allein", erregte sich Carlo Bylk.
    „Doch", widersprach Leila Terra. „Syrene hat recht."
    Sie legte ihrem Assistenten besänftigend die Hand auf den Arm.
    „Wir haben nicht vor, die ENTSORGER-1 in irgendeine Gefahr zu bringen, oder uns auf eine militärische Auseinandersetzung mit den Kartanin einzulassen. Wir werden jedoch klären, wo sie sich verstecken, und wohin sie die gestohlenen Fängerschiffe gebracht haben. Und wenn wir das getan haben, werden wir militärische Unterstützung anfordern."
    Syrene Areyn nickte gelassen.
    „Richtig", stimmte sie zu. „Vergessen wir nicht, daß eine Hanse-Flotte nach hierher unterwegs ist. Sie dürfte eher in der Lage sein als wir, den Kartanin auf die Finger zu klopfen."
    „Warum versuchen wir nicht, die Hilfe der Fornax-Stöcke zu bekommen?" fragte Maud Leglonde.
    „Weil die uns ganz bestimmt nicht helfen werden", antwortete die Hanse-Sprecherin.
    „Weder der Weise von Fornax noch die anderen Stöcke werden verstehen, warum wir so viel Aufhebens machen. Je mehr Parteien sich um die Entsorgung der Tauregionen kümmern, desto besser ist es für die Stöcke und die Nocturnenschwärme. Wozu sollte der Weise also dazu beitragen, daß einer der Beseitiger verschwindet?"
    „Ja, du hast recht", stimmte Maud zu.
    Die Spur der Kartanin führte in ein kleines Sonnensystem mit drei Planeten. Der dritte Planet besaß eine Sauerstoffatmosphäre. Zwei Monde umkreisten ihn.
    „Von Raumschiffen ist nichts zu sehen", bemerkte Syrene Areyn. „Ich kann mir nicht vorstellen, daß unsere Freunde sich in den Ortungsschutz der Sonne zurückgezogen haben."
    Die positronischen Einrichtungen des Raumschiffs arbeiteten auf Hochtouren. Die Ortungs- und Analysegeräte erfaßten die winzigen Partikelmengen, die das technisch rückständige Raumschiff ausgestoßen hatte. Sie bildeten einen weiten Bogen, der weit in das System hinein und zum dritten Planeten hinführte.
    Leila Terra zog sich mit ihren beiden Assistenten in die Messe zurück, um etwas zu trinken.
    „Es kann noch etwas dauern, bis die Ergebnisse vorliegen", sagte sie, während sie sich zu den Wissenschaftlern setzten, die zur Besatzung des Schiffes gehörten. Leila glaubte, in Ruhe eine Tasse Kaffee genießen zu können, doch Syrene Areyn kam schon wenig später zu ihr und schreckte sie aus ihren Gedanken auf.
    „Die Spur weist eindeutig zum dritten Planeten", berichtete sie. „Und es sieht so aus, als wären sie dort gelandet."
    „Es sieht so aus?" fragte Carlo Bylk verwundert. „Wieso kannst du die Spur bis zu diesem Planeten verfolgen und dann nicht eindeutig sagen, ob sie weiterführt oder dort endet?"
    „Wir haben es anscheinend mit einem schlauen Gegenspieler zu tun", erwiderte die Kommandantin. Sie setzte sich zu ihnen an den Tisch. „Die Spur führt zum dritten Planeten. Dort teilt sie sich. Wir haben zwei Objekte verfolgt. Das fremde Raumschiff und den gestohlenen Fänger. Ich glaube kaum, daß der Fänger auf dem Planeten gelandet ist.
    Er scheint kurzfristig in eine Umlaufbahn gegangen und dann weitergeflogen zu

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